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Drei Seiten für ein Exposé

Drei Seiten für ein Exposé

Titel: Drei Seiten für ein Exposé
Autoren: Hans Peter Roentgen
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leben, finde ich eine Personenliste sehr nützlich. In einer Liebesgeschichte, die sich nur auf zwei Personen konzentriert, wäre sie möglicherweise überflüssig. Zielgruppe und vergleichbare Bücher finde ich meist nicht so wichtig, das mag aber auch daran liegen, dass meine Agentur Genre-Literatur vertritt, bei der die Einordnung meist ohnehin recht einfach ist. In Gegenwartsromanen kann das sicher zielführend sein. Dafür finde ich in Fantasy-Exposés oft eine kleine Vorstellung der Hintergrundwelt hilfreich und in solchen zu historischen Romanen einen kurzen Abriss des historischen Hintergrundes.
    Andreas Brunner : Bei einem Sachbuch gehört die Konkurrenzanalyse dazu. Bei Belletristik schätze ich die Zielgruppe lieber selber ein. Personenliste brauche ich nicht unbedingt.
    Lianne Kolf : Bei einem Sachbuch-Exposé sollte man aufdiese Punkte eingehen.
    Michael Gaeb : Das sind die wichtigsten Informationen. Die Autoreninfo darf nicht fehlen.
    Bastian Schlück : Eine Konkurrenzanalyse sowie die Nennung der Zielgruppe sind im Sachbuch wichtiger. In der Belletristik kann man vielleicht im Anschreiben an Agentur/Verlag darauf hinweisen, auf wen man sich bezieht bzw. in welchem Genre man schreibt. Ansonsten habe ich die Inhalte eines Konzepts in der ersten Antwort aufgelistet.

Frage
: Was ist Ihrer Meinung nach besser: ein Exposé, geschrieben im Stil eines Klappentextes, oder ein nüchternes, das die Tatsachen aufzählt?
    Uwe Neumahr (AVA) : Beides, siehe oben. Im Idealfall sollte ein Exposé auch nicht nur „nüchtern“ sein. Denn Hand aufs Herz: Macht Ihnen die Lektüre eines nüchternen Texts Spaß? Es geht ja um Literatur, um Emotionen, Leidenschaften, um Sinnvermittlung und Wissensvermittlung und nicht um die Gebrauchsanweisung eines Handys. Ein Exposé ist letztlich ein Werbetext in eigener Sache, das sollte man nie vergessen.
    Natalja Schmidt : Am liebsten sind mir Exposés, die mit einem kleinen Klappentext beginnen, der mich neugierig auf den Inhalt macht und mir schon ein wenig über das Buch verrät. Danach soll dann gerne eine ganz nüchterne Inhaltsbeschreibung folgen. Ersteres ist aber Kür, Letzteres hingegen Pflicht.
    Andreas Brunner : Nüchtern. Ich brauche keinen Werbetext, sondern ich möchte schnell und bündig wissen, worum es geht, wie ist der Text stilistisch. Das reicht.
    Lianne Kolf : Meiner Meinung nach ist ein in nüchternem Stil gehaltenes Exposé besser.
    Michael Gaeb : Wie bereits erwähnt, kann beides in einem Exposé vorkommen. Zunächst ein Pitch im Stil eines Klappentextes, dann die ausführliche Beschreibung.
    Bastian Schlück : Ein nüchtern verfasstes Exposé, gepaart mit einem Spritzer Persönlichkeit, ist immer eine schöne Abwechslung, wobei es auch hier natürlich wieder auf das Genre ankommt: Ein Krimiautor sollte kein humorvolles Exposé verfassen. Der Stil eines Exposés hängt also immer auch vom Genre ab.
    Insgesamt ist das Exposé ein Werkzeug, in dem man dieStrukturen seines Werkes aufdeckt. Das kann – muss aber kein literarischer Leckerbissen sein. Letztendlich muss der Text überzeugen.
    Holger Kuntze (Agentur Meller) : Ein Exposé muss beides bedienen. Das ideale Exposé verbindet das Lockende eines Klappentextes mit den nüchternen Fakten, die notwendig sind, damit ein Agent oder Lektor den Stoff versteht und einordnen kann, bevor er eine Zeile des Buches gelesen hat.

Frage
: Wie nüchtern sollte ein Exposé überhaupt sein? Soll das Exposé eines witzigen Buches Witz und Ironie durchscheinen lassen, ein Liebesroman Gefühle?
    Natalja Schmidt : Wenn es möglich ist, dann ja. Hat jemand einen humorvollen Roman geschrieben, dann wäre es natürlich schön, wenn ich auch im Exposé davon schon eine Vorstellung gewinnen kann. Oder im Liebesroman: Da sollte schon im Exposé rüberkommen, was Held und Heroine auszeichnet. Andererseits gilt aber: Nicht auf Biegen und Brechen. Wer unsicher ist, wie er ein Exposé schreiben soll, tut sich selbst einen Gefallen, erst einmal eine völlig nüchterne Inhaltsbeschreibung ohne jeden Schnörkel zu verfassen. Künstlerische Exposés, lustige Exposés oder überhaupt aus dem Rahmen fallende Exposés sollte man nur verschicken, wenn man 100% sicher ist: „Das ist’s!“ Sonst läuft man Gefahr, völlig danebenzuliegen. Und was wäre schlimmer als ein gewollt lustiges Exposé, über das man nicht lachen kann?
    Andreas Brunner : Haben Sie schon mal ein witziges Exposé gelesen? Nein, bitte nicht!
    Lianne Kolf : Das Exposé
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