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Drei Seiten für ein Exposé

Drei Seiten für ein Exposé

Titel: Drei Seiten für ein Exposé
Autoren: Hans Peter Roentgen
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unserer Autoren wurden auf diese Weise entdeckt, zum Beispiel niemand Geringerer als Sebastian Fitzek. Mund-zu-Mund-Propaganda ist natürlich auch sehr wichtig, Autorenforen ebenso. Viele unserer Autoren kamen auf Empfehlung, von anderen Autoren, selbst von Verlagen.

Frage
: Gibt es Formalia, die ein Exposé unbedingt einhalten soll?
    Natalja Schmidt : Meine Kollegin und ich freuen uns immer, wenn jemand sich an die Formalia gehalten hat, und ärgern uns oft, wenn jemand gar nicht beachtet, wie wir uns eine Bewerbung wünschen. Aber auch die beste Umsetzung formaler Anforderungen kann eine tolle Geschichte nicht ersetzen. Am schönsten ist es, wenn ich im Exposé merke, dass eine Autorin oder ein Autor eine gute Story wirklich mit Leidenschaft für das Thema geschrieben hat. Diese Begeisterung ist vielleicht das Allerwichtigste. Und wenn die dann noch gut transportiert wird, wenn ich sehe: jemand hat sich im Exposé um eine klare und ansprechende Darstellung bemüht, dann ist schon viel gewonnen.
    Andreas Brunner : Klar und übersichtlich, 12 Punkt, anderthalbzeilig, max. 2-3- Seiten. Name, Titel, Inhaltsangabe.
    Bei Sachbuch: Konkurrenztitel, bei Belletristik kurze Genreeinschätzung und stilistische Einschätzung.
    Veröffentlichungen (so vorhanden, aber nicht jeder Zeitungsartikel)
    Michael Gaeb : Das Exposé sollte so strukturiert sein, dass es sich gut und angenehm liest. Die Kontaktdaten sollten nicht vergessen werden. Des Weiteren ist es für uns einfacher, wenn Exposé und Leseprobe als “Bündel” bei uns ankommen (durch Gummi, Klammer, Hefter oder Mappe) und wir uns nicht mehr darum kümmern müssen, die losen Blätter beieinander zu halten.
    Holger Kuntze (Agentur Meller) : Name, Titel des Werkes, eine Telefonnummer oder eine Mailadresse wären nicht schlecht. Manchmal kochen Autoren so in ihrer eigenen Suppe, dass sie sich nicht vorstellen können, dass in einer Agentur auch mal mehrere Exposés (!!!) gleichzeitig liegen können und da sind die eben genannten Daten schon nicht schlecht, wenn man das Exposé auch wieder einem Roman oder einem Autor zuordnen möchte.

Frage
: Gibt es noch etwas, das Sie Nachwuchsautoren beim Exposéschreiben ans Herz legen möchten?
    Lianne Kolf : Auf dem Exposé sollte unbedingt der Autorenname sowie der Titel des Buchprojektes vermerkt sein. Es ist außerdem wichtig, dass die Seitenzahl angegeben ist und dass die Vita des Autors beigelegt wird.
    Michael Gaeb : Das Exposé ist ein sehr wichtiges Medium, man sollte ausreichend Zeit dafür aufwenden und es nicht als lästigen Zusatz sehen.
    Holger Kuntze (Agentur Meller) : Nein, dazu ist hier alles gesagt. Allerdings geht es ja in unserer Arbeit nicht um das perfekte Exposé, sondern um den perfekten Roman, und hier kann man Nachwuchsautoren nicht oft genug ins Stammbuch schreiben, sich intensiv und konzentriert mit den aktuellen Programmen der Verlage, den aktuellen Bestsellerlisten und den aktuellen Erfolgsautoren zu beschäftigen. Wer heutzutage an dem bestehenden Literaturbetrieb mit seinen Gesetzen und Begrenzungen vorbei schreiben möchte, wird schwerlich einen Agenten oder einen Verlag finden. Das mag traurig klingen, ist aber eine Wirklichkeit, die kein Agent der Welt verändern kann. Bei einem unverkäuflichen Stoff nützt auch kein gutes Exposé!
    Uwe Neumahr (AVA) : Nicht zu bescheiden auftreten und werblich denken. Ein Autor, der sich bewirbt, will sich mit einem Exposé „verkaufen“. Wir leben in einer lauten Zeit, und wer zu leise auftritt, läuft Gefahr, nicht beachtet zu werden. Das ist bedauerlich, aber leider Realität.
    Andreas Brunner : Kurzfassen, BITTE! Schauen Sie als Leserin oder Leser auf Ihren Text und nicht als Autorin oder Autor. Das ist schwer, aber ein bisschen Abstand zum eigenen Text ist notwendig.
    H.P. Roentgen : Herzlichen Dank für Ihre Antworten.
    Auch die Agentin Petra Hermanns (Script for Sales) hat in einem Interview mit Sandra Uschtrin eine Menge zu Exposés und Veröffentlichungen gesagt. Das finden Sie auf Ihrer Internetseite:
    http://www.scriptsforsale.de/data/downloads/55653/Interview_Petra_
Uschtrin.pdf

Nachwort
    Sie haben mir lange zugehört. Ich hoffe, Sie konnten daraus entnehmen, wie man Exposés schreibt. Welche Fallen es gibt, warum es so wichtig ist, das Besondere Ihres Projekts vorzustellen und vor allem: dass Exposés nicht nur Schikane der Verlage und Agenten sind, sondern ein Hilfsmittel, eine Nagelprobe für Ihr eigenes Projekt. Dass Exposé und Pitch
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