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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben
Autoren: Nora Roberts
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Aufstöhnen das Wartezimmer und spähte erneut den Flur hinunter.
    Aber sie entdeckte Gwen, die gerade aus dem Kreißsaal kam. Naomi stürzte sich auf sie. »Wie geht es ihr? Was passiert gerade?« Ihre Augen weiteten sich, als sie aus dem Kreißsaal einen nicht endenden Strom von wilden Flüchen hörte.
    »Erzähl mir nicht, wie ich atmen soll, Murdoch, du Holzkopf. Ich weiß es besser!«
    Gwen kicherte und tätschelte Naomis bleiche Wange. »Sie hält sich großartig. Sie wird es bald hinter sich haben, es gibt keinerlei Komplikationen. Der Herzschlag des Kindes ist normal, der Muttermund weit offen.«
    Sie legte einen Arm um Naomis Schultern, brachte sie ins Wartezimmer zurück und lächelte dem munteren Grüppchen zu. »Ich gehe sofort wieder zu ihr. Ich wollte nur sagen, dass die Presswehen sich bereits angekündigt haben und ihr den Sekt und die Zigarren schon mal bereithalten könnt.«
    »Shelby, hast du das gehört?«, rief Diana ins Telefon und lachte. »Nein, ich bleibe dran. Sie hat es fast geschafft. Ja, ich weiß. Gwen wird ihr ausrichten, dass du sie liebst.«
    »Bin schon unterwegs«, verkündete Gwen, dann winkte sie jemandem auf dem Flur zu. »Ian kommt.« Sie ging ihm entgegen.
    »Bin ich zu spät?«, fragte er sie und holte tief Luft. Er war vom schnellen Laufen über den Parkplatz und die Treppen nach oben ein bisschen außer Atem. Der Aufzug war ihm zu langsam erschienen.
    »Fast.« Gwen machte die Tür zum Kreißsaal auf, aus dem der nächste Strom von Beschimpfungen kam.
    »Sag mir nicht, dass ich noch nicht pressen soll, du Sadist. Du bist gefeuert.«
    »Das ist jetzt das dritte Mal, dass sie ihren Geburtshelfer feuert. Bei Travis hat sie es auf fünfmal gebracht.« Offensichtlich amüsiert, ging Gwen wieder hinein und machte die Tür hinter sich zu, während Ian das Wartezimmer aufsuchte.
    »Sie muss schreckliche Schmerzen haben«, empfing Naomi ihn und rang die Hände. »Sie muss furchtbare Angst haben.«
    »Angst? Julia? Nie im Leben«, entgegnete er ruhig.
    »Oh, was weißt du denn schon?«, schrie Naomi ihn an, was ihn und seine Familie veranlasste, ihr einen überraschten Blick zuzuwerfen. »Du warst ja nicht einmal hier. Wo bist du gewesen?«
    »Ich habe bei einer gereizten alten Frau trockene Kekse essen müssen. Ich bin aber sofort losgefahren, als ich die Nachricht bekam. Soll ich dir ein Glas Wasser holen, Naomi?«
    »Nein«, sagte sie schroff, verließ das Wartezimmer und marschierte den Flur hinunter. Als sie kurz darauf wieder zurückkam, sahen ihr ein paar grinsende Gesichter entgegen.
    Sie wurde rot. »Ich … ich …«, stammelte sie. »Es … tut mir leid. Es tut mir schrecklich leid. Ich habe so etwas noch nie mitgemacht. Ich bin furchtbar nervös. Warum ist eigentlich sonst niemand nervös?«
    »Wir erleben das seit ein paar Jahren mit schöner Regelmäßigkeit«, erklärte Ian. »Warum setzt du dich nicht, Schatz?«
    »Ich kann nicht.« Sie schloss die Augen und machte ihre Atemzüge. Ian zählte mit ihr bis zehn. »Es tut mir leid«, wiederholte sie und schaute ihn wieder an. »Ich hätte dich nicht so anschnauzen dürfen.«
    »Du kannst mich ruhig anschnauzen, wenn es dir hilft.« Er legte ihr fürsorglich einen Arm um die Taille und führte sie zu einem freien Platz.
    Sie merkte gar nicht, wie Ian sie auf den Stuhl drückte und sie plötzlich saß. Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her. »Glaubst du, es wird lange dauern?«
    »Schwer zu sagen. Bei Travis kam es mir wie … na, bestimmt wie ein Jahrzehnt vor.«
    »Fünfzehn Stunden«, korrigierte Laura. »Drei Stunden weniger als bei meinem ersten, und eine Stunde länger als bei meinem zweiten.«
    »Da war es genauso«, erzählte Ian, während er sich an Lauras erste Niederkunft erinnerte, bei der er ähnlich mit den Nerven herunter gewesen war wie jetzt Naomi. »Kam mir auch wie ein Jahrzehnt vor.« Er schaute sich um. »Wo steckt eigentlich Bran?«
    »Er hat den Kürzeren gezogen«, entgegnete sein Vater mit einem Grinsen. »Er muss auf die Zwerge aufpassen. Er wollte, dass wir für ihn beten. Hier, das ist für Sie«, sagte er und drückte Naomi einen Becher mit Tee in die Hand.
    »Oh, vielen Dank.« Weil sie sich nicht traute, ihm zu sagen, dass sie gar keinen Tee wollte, nippte sie gehorsam, hörte dem Geschnatter und dem Lachen der anderen zu und merkte erst, dass ihr Magen sich beruhigt hatte, als der Becher leer war.
    »Meine sehr verehrten Damen und Herren.« Gwen stand wieder in der Tür, und ihr
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