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Drei Gräber bis Atlantis

Drei Gräber bis Atlantis

Titel: Drei Gräber bis Atlantis
Autoren: Jason Dark
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denn ich wurde das Gefühl nicht los, dicht vor des Rätsels Lösung zu stehen.
    Noch traute ich mich nicht, durch den Eingang zu schreiten, blieb lauschend stehen und ließ Sekunden vergehen, bevor ich mich über die Schwelle schob.
    Der muffige Geruch blieb. Allerdings war es hier unten kühler als im Verkaufsraum, und der auf meinem Körper liegende Schweiß trocknete nicht.
    Noch war es mir nicht gelungen, in die Tiefe des Gewölbes zu sehen. Ich versuchte es auch nicht mehr, als eine krächzende Stimme erklang.
    »Komm ruhig zu uns. Wir haben auf dich gewartet. Uns fehlt noch ein Spieler…«
    Im ersten Moment wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Wahrscheinlich lachen, denn ich konnte mir vorstellen, dass die Stimme des Sprechers Mason Oriol gehörte.
    Und genau diesen Mann suchte ich!
    Wer mich so ›höflich‹ einlud, dessen Bitte wollte ich keinesfalls abschlagen, so ging ich weiter und betrat einen Raum, der trotz Beleuchtung noch unheimlich wirkte.
    Er besaß einen verliesartigen Charakter. Die Wände waren kahl. Wo sie von der Helligkeit getroffen wurden, schimmerten sie gelblich. Die Lampe hing von der Decke. Sie besaß die runde Form einer Spieltischleuchte und war mit Stoff bespannt.
    Auch hing sie direkt über einem Tisch, der eine rechteckige Form zeigte und mit drei Menschen besetzt war. Zwei Männer und eine Frau hatten sich hier unten versammelt. Einer der Männer saß mir direkt gegenüber, die Frau rechts von ihm, der andere links. Und sie schauten mich an. Ich blickte zurück, denn mit dem Bild, das sich mir bot, hatte ich nicht gerechnet, zudem der Tisch nicht leer war, denn auf ihm lagen die beiden aufgeklappten Hälften eines Spiels. Genau das Spiel, das ich hatte suchen sollen. Das mir vielleicht den Weg zu dem Friedhof mit den drei geheimnisvollen Gräbern nach Atlantis weisen konnte. Die drei Personen saßen an dem Tisch wie Puppen. Keiner von ihnen regte sich.
    Auch ich stand still. Meine Blicke hatten sich auf den mir gegenüberhockenden Mann eingependelt. Obwohl ich es nicht genau wusste, konnte ich mir vorstellen, dass dieser Mann Mason Oriol war, der Killer seines Bruders Walter.
    Er sah ungewöhnlich aus, wäre normal auch aufgefallen, aber in diesen Keller passte er irgendwie hinein. Auf dem Kopf trug er eine kleine Kappe aus einem samtartigen Material. In ihrer dunklen Farbe stach sie besonders vom hellen Grauweiß der Haarsträhnen ab, die bis über die Ohren hingen und deren Spitzen im leichten Durchzug zitterten. Ob er einen Kittel trug oder eine Kutte, war nicht genau festzustellen, jedenfalls ein Gewand, das dicht unter dem Hals geschlossen wurde. Die genaue Farbe des Stoffs war in der Beleuchtung nicht auszumachen. Ich vermutete, dass es sich um violett handelte.
    Und sein Gesicht?
    Ja, es zeigte einen lauernden, fast gespannten Ausdruck. Etwas Asiatisches hatte es an sich, und es wies auch keine Ähnlichkeit mit dem des toten Walter Oriol auf. Irgendwie kam es mir zu klein im Verhältnis zum Körper vor, zudem besaß es eine dreieckige Form, und das Kinn lief spitz zu. Pupillen sah ich keine. Obwohl der Mann schon älter war, zeigte die Haut kaum Falten. Sie kam mir vor, als wäre sie gestrafft worden. Ein Stuhl war noch frei.
    »Ich bin Mason Oriol«, sagte der Mann, während sein Arm jetzt unterhalb des Tisches hervortauchte. Er legte eine schmale Hand auf die Platte. Seine langen Finger deuteten auf den Stuhl ihm gegenüber. Ich verstand die Aufforderung, nickte knapp und ging auf den Stuhl zu, um Platz zu nehmen.
    Ein wenig musste ich ihn zur Seite rücken. Die Füße rutschten dabei über den Steinboden. Das Geräusch empfand ich in der Stille als störend.
    Ein wenig steif setzte ich mich hin. Flankiert wurde ich von dem Mann und der Frau.
    Ihn hatte ich schon gesehen. Er hockte unbeweglich rechts von mir, und er sah so ähnlich aus wie die Wachspuppe im Schaukelstuhl. Oriol stellte ihn mir vor. »Das ist Spilker. Von Beruf Totengräber. Sein Hobby sind Leichen…«
    So sah er auch aus. Dürr, knochig und mit einem schwarzen Zylinder auf dem Kopf. Es versteht sich, dass auch seine Kleidung schwarz war. Nicht einmal ein helles Hemd trug er unter seiner Jacke. Da er angesprochen worden war, entschloss er sich zu einer Reaktion und nickte mir knapp zu. In seinem Gesicht regte sich nichts, bis auf die Augen, die ein wenig schmaler wurden, so dass er mich taxierend mustern konnte.
    Es fehlte die Frau. Sie fiel ebenfalls aus dem Rahmen, passte aber hier unten
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