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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Autoren: Walter Jon Williams
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schwer, den Unterschied zu erkennen.
    Sula war zum Greifen nahe und schön, und er begehrte sie. Er sah sie alle zwei oder drei Tage, doch sie waren nie allein. Wenn er sie küsste oder auch nur einen Moment zu lange berührte, würde es irgendjemand auf dem Schiff bemerken – Michi, Chandra, ein Diener -, und nur wenige Stunden später würden auf beiden Schiffen alle Bescheid wissen.
    Die Reise von Naxas nach Zanshaa war auch die Rückkehr vom Krieg zum Frieden, vom Ruhm in die Bedeutungslosigkeit, von der Pflicht zur Freiheit. Die Versuchung, einfach zu vergessen, dass sie am Ende in der Hauptstadt landen würden, war groß.
    Im Geiste führte er Verhandlungen mit Lord Chen. »Sie können Ihre Tochter zurückbekommen«, sagte er, »und sie als Unterpfand in Ihren politischen Ränkespielen einsetzen. Als Gegenleistung werden Sie und Ihre Tochter meine Karriere in der Flotte fördern. Das ist nur gerecht. Und außerdem«, fügte er hinzu, »will ich das Kind haben.«
    Diese Fantasien oder Berechnungen kamen ihm völlig vernünftig vor, solange er nicht am Schreibtisch saß und die schwebenden Bilder von Terza und seinem Sohn betrachtete.
    Sula hatte ihn zweimal sitzengelassen. Es wäre der reine Wahnsinn, ihr eine dritte Gelegenheit dazu zu geben.
    Dann begegnete er ihr bei einem Essen oder einem Empfang, und die Leidenschaft brachte sein Blut zum Kochen.
     
    Die Illustrious sprang durchs Wurmloch Magaria eins und verließ Torks isolierte Sphäre. All die Mitteilungen, Mails und Vid-Botschaften, die sich draußen gesammelt hatten, gingen nun ein und prallten auf die Fantasien.
    Es gab Dutzende Botschaften von Terza, und wenn sie in die Kamera sprach, drehte das kleine Kind den Kopf, blickte in die Richtung, auf die sich seine Mutter konzentrierte, und war erstaunt, dort keinen Menschen zu entdecken. Martinez war hingerissen.
    Ich muss das Kind haben.
    Die einzige nicht verhandelbare Klausel in seinem Vertrag mit dem Schicksal.
    Etwas später übermittelte Terza ihre Erleichterung angesichts der guten Neuigkeiten aus Magaria und Naxas. »Nun wissen wir wenigstens, dass du wohlauf bist, auch wenn es noch eine Weile dauert, bis wir uns sehen.«
    Die letzte Vid-Botschaft zeigte sie an Bord eines Schiffs. »Ich reise mit meinem Vater«, erklärte sie. »Der Flottenausschuss wechselt … nun ja, von einem geheimen Ort zu einem anderen. Ich fliege als Gastgeberin mit.«
    Michi weiß natürlich, wohin Terza fliegt, dachte er verstimmt. Manchmal hielt er den ganzen Chen-Clan für eine einzige große Verschwörung, deren Ziel es war, ihn im Dunkeln zu lassen.
    Am nächsten Tag lud Michi ihn zu einem Cocktail ein. Es gab nicht mehr so viele Einladungen zum Essen, weil die Leute zunahmen und die Delikatessen, die sie in Chijimo gebunkert hatten, zur Neige gingen.
    Er traf Michi in ihrem Büro und nicht im großen Esszimmer an. Ein Snack aus Brot, eingelegten Gurken und Kaviar aus der Dose stand bereit. Es roch nach altem Olivenöl. Vandervalk mixte in einer Ecke die Getränke und goss sie in vorgekühlte Gläser. Michi starrte ihr Getränk an, nippte und starrte es noch einmal an.
    Sie war müde, und auch die beste Kosmetik konnte die Fältchen um Augen und Mund nicht mehr verbergen. Sie wirkte, als hätte sie sich gerade damit abgefunden, dass ihre aktive Karriere vorbei war.
    »Ich habe Neuigkeiten von Maurice«, berichtete sie. »Er war ebenso empört wie wir, dass die Konvokation Lord Torks Rang dauerhaft bestätigt hat. Allerdings muss er sich weiterhin mit Tork im Flottenausschuss herumschlagen, während wir ihn nicht mehr sehen müssen.«
    Martinez glaubte nicht, dass irgendjemand stärker über Tork empört war als er selbst, rang sich aber ein mitfühlendes Brummen ab.
    »Maurice hat mich auch in einiges eingeweiht, was hinter den Kulissen vor sich gegangen ist«, fuhr sie fort. »Wussten Sie, dass die Regierung fast während des gesamten Krieges mit den Naxiden in Kontakt stand?«
    »Ist das so abgelaufen wie zwischen Tork und Dakzad vor der zweiten Schlacht um Magaria?«, fragte Martinez.
    Michi lächelte. »Wahrscheinlich. Vermutlich haben sie sich gegenseitig Kapitulationsforderungen zugestellt. Nachdem sie Zanshaa verloren hatten, haben die Naxiden die unseren immerhin ernst genommen und wollten über das Ende des Krieges verhandeln. Wir haben jedoch auf einer bedingungslosen Kapitulation bestanden, und dazu haben sie keinen Grund gesehen, solange sie noch eine Flotte hatten. Nach der zweiten Schlacht um Magaria
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