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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Autoren: Walter Jon Williams
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schwieriger Fall. »Ich glaube, ich werde in Zukunft keinen Künstler mehr brauchen«, sagte Martinez. »Ich habe ja kein Schiff mehr, das man dekorieren könnte.«
    Jukes zuckte mit den Achseln. »Ich kann die Pläne einstweilen auch auf Eis legen, mein Lord. Auf Zanshaa werden Sie aber einen Palast haben, nicht wahr? Vielleicht möchten Sie das Anwesen schmücken? Vielleicht mit einem Porträt von Lady Terza, das zu Ihrem eigenen passt?«
    »Äh … vielleicht.« Er wollte nicht zugeben, dass eine Zukunft ohne Terza eine nicht von der Hand zu weisende Möglichkeit war.
    Jukes blieb also in seinen Diensten und entwarf sofort Pläne für ein großes Haus.
    Die größte Überraschung war der Koch Perry.
    »Ich möchte um meine Entlassung bitten, mein Lord«, sagte er.
    Martinez betrachtete erstaunt den jungen Mann, der vor seinem Schreibtisch stand.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte er.
    »Nein, mein Lord, es ist nur … nun ja, ich möchte es auf eigene Faust versuchen.«
    »Sie haben doch etwas, oder?«
    Perry zögerte. »Nun ja, mein Lord, manchmal frage ich mich schon, ob Sie überhaupt mögen, was ich koche.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«, fragte Martinez erstaunt. »Ich esse es doch, oder nicht?«
    »Ja, Lord Kapitän. Aber …« Perry suchte nach den richtigen Worten. »Sie schenken dem, was Sie essen, keinerlei Beachtung. Meist arbeiten Sie dabei, schicken Nachrichten über den Kommunikator oder lesen Berichte.«
    »Ich habe so viel zu tun. Du meine Güte, ich bin Kapitän.«
    »Mein Lord«, erwiderte Perry, »wissen Sie eigentlich noch, was Sie heute Mittag gegessen haben?«
    Martinez überlegte. »Das war etwas mit Käse, oder?«
    Perry seufzte. »Ja, mein Lord. Etwas mit Käse.«
    Martinez sah ihn an. »Wenn Sie möchten, entlasse ich Sie natürlich. Aber …«
    »Ja, bitte. Vielen Dank, mein Lord«, erwiderte Perry.
    Martinez schrieb Perry ein ausgezeichnetes Zeugnis, damit der Mann sich wenigstens als Sieger fühlen konnte.
    Am Abend betrachtete er seinen Teller sehr genau. Was war eigentlich so Besonderes an diesem Gericht?
     
    Sula revanchierte sich für Michis Einladung mit einem Essen, an dem Martinez, Chandra und Fulvia Kazakov teilnahmen. Hätte nicht auch Sulas Erster Leutnant Haz eine Einladung bekommen, dann wäre Martinez der einzige Mann in der Runde gewesen.
    Sulas Esszimmer auf der Confidence hatte Metallwände, die in einem hässlichen Grün gestrichen waren. Ein Rohr, das unter der Decke verlief, gefährdete die Köpfe aller groß gewachsenen Gäste. Sula bot Cocktails, Wein und Branntwein an. Da sie selbst nicht trank, wusste sie offenbar nicht genau, wie viel ihre Gäste vertragen konnten. Sie gab sich große Mühe, alle Anwesenden abzufüllen.
    Bei Tisch wurde Martinez wieder nüchtern. Er saß Sula gegenüber und sehnte sich mit jeder Zelle seines Körpers nach ihr, obwohl er sie kaum anzuschauen wagte. Vielmehr bemühte er sich, das muntere, intelligente Tischgespräch zu verfolgen, das sich kaum um Flottenangelegenheiten und Politik drehte. Die Kapitäne hatten ihre Schiffe verloren, und die Offiziere hatten einen Schandfleck in ihren Akten, da sie in der ChenForce gedient hatten, doch der Krieg war endlich vorbei, und sie hatten überlebt. Nun setzte sich die Vergnügungssucht durch, und in zwei Gehäusen, die zwischen den Sternen dahinflogen, gab es nur eine begrenzte Zahl von Beschäftigungen.
    Alkohol war möglicherweise sogar die sicherste.
    Er sollte Sula im Laufe der Reise noch öfter sehen. Es waren nur zwei Schiffe, und Offiziere waren gesellige Wesen. Jeden Tag gab es irgendwo eine Party, auch wenn die Kapitäne nicht immer beteiligt waren.
    Dennoch dauerte es noch fast zwei Wochen, bis Martinez es wagte, Sula allein zum Essen einzuladen.
    Er empfing sie an der Luftschleuse. Dieses Mal hatte sie eine Frau mit hellblondem Haar dabei, die ebenfalls eine Tapferkeitsmedaille trug. Martinez führte Sula in sein Esszimmer und bot ihr alkoholfreie Getränke an. Sie entschied sich für Mineralwasser, und Martinez schloss sich ihr aus Höflichkeit an. Sula betrachtete lächelnd Jukes’ Porträt.
    »Sehr realistisch«, meinte sie.
    »Wirklich?« Er war entsetzt. »Ich hatte gehofft, dass es die Realität übertrifft.«
    Sula lachte und musterte die Wandbilder mit den feiernden Terranern, den Weinreben, den mit Wein gefüllten Pokalen und den anmutigen Menschen, die in Togen gehüllt waren.
    »Ein klassisches Motiv«, sagte sie.
    »Das ist nur nachgemacht. Lassen Sie mich Ihnen
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