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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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die leichtesten Opfer aussuchten. Ich mußte sie dazu bringen, mit mir gegen die menahamische Armee anzutreten. Aber sie würden mir folgen, davon war ich fest überzeugt.
    »Sobald sich die Piraten im Verfluchten Menaham austoben, Viridia, gibt es Beute im Überfluß.«
    Sie neigte den Kopf. »Und warum sollen wir nicht die Tomboramer ausnehmen?«
    »Wenn das geschähe, wäre dein Kopf der erste, der auf den Mauern Pomdermams aufgespießt würde!«
    Viridia griff nach einem Zweig mit Palines. »Das würdest du doch nicht tun, Dray?«
    »Sei dir da nicht so sicher, Mädchen!«
    Sie lachte laut und begann ihr Kettenhemd auszuziehen, das nicht weniger blutverkrustet war als mein Brustpanzer. Ich schickte sie in die Nebenkabine, denn wir hatten viel Platz an Bord dieses Schwertschiffs. Die Männer schliefen in Pelzen und Seidenstoffen zwischen den Ruderbänken und auf dem Mittelgang. Die Wachen waren eingeteilt, und ich achtete darauf, daß alles genau nach Plan lief.
    Von der Insel Panderk beträgt die Entfernung nach Pomdermam in gerader Linie etwa hundert Dwaburs, und nach dem Sturm und der Seeschlacht nahm ich an, daß wir erst am übernächsten Tag eintreffen würden. Einige Piratenkapitäne hatten erwartungsgemäß ihre Prisen genommen und waren zu den Inseln zurückgefahren; doch noch immer folgte mir eine erfreulich große Anzahl von Schiffen, deren Segel vor dem leuchtenden Himmel einen großartigen Anblick boten.
    Von einer Hafenstadt sichtet man gewöhnlich als erstes den Leuchtturm. Bei Pomdermam gibt es sogar zwei Türme – der eine wird von der Regierung unterhalten, der andere von den Todalphemen Pomdermams. Die Todalpheme, die geheimnisvollen Mathematiker und Philosophen der kregischen Ozeane, berechnen die Gezeitenfolgen und geben Tabellen heraus, die vor Hochwassern warnen.
    Ich ließ unsere Armada in eine kleine Bucht westlich der Stadt einlaufen. Kregens Landmasse ist größer als die der Erde, und die Besiedlung ist darüber hinaus wesentlich dünner als bei uns, was natürlich angenehmer ist, wenn man die Weite und ausreichenden Lebensraum schätzt. Soweit wir feststellen konnten, beobachtete uns niemand, als die Schwertschiffe im ruhigen Wasser der Bucht vor Anker gingen. Die Kapitäne und Mannschaften ruderten an Land, wo ich eine Versammlung abhielt.
    »Piratenkapitäne!« rief ich. »Ihr habt gut gekämpft. Ihr seid durch einen Sturm gesegelt, der einen See-Barynth töten würde. Ihr habt euch Reichtümer angehäuft. Jetzt geht es gegen das Verdammte Menaham, und wir werden fette Beute machen.« Ich starrte in die Runde. »Wenn jemand unter euch aus Menaham kommt und sich zurückziehen möchte, würde ich das verstehen. Er kann gehen, er und seine Mannschaft.«
    Niemand rührte sich.
    »Also gut. Wir greifen die Menahamer von der Flanke her an. Sie werden uns nicht erwarten. Nein, sie vermuten im Gegenteil, daß ihnen eine Armada vom Meer her zum Entsatz naht. Mit euch verfilzten Meerleems rechnen sie auf keinen Fall!«
    Dann marschierten wir los; da wir keine Reittiere hatten, mußten wir laufen. Die Piratenarmee war ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Männer und Halblinge vieler Rassen schritten nebeneinander dahin – doch etwas hatten wir alle gemein. Wir waren vorzügliche Krieger.
    Wie es sich ergab, griffen wir die menahamische Armee doch nicht von der Flanke an.
    Wir überraschten sie vielmehr von hinten.
    Die Soldaten waren dabei, die Stadt zu erstürmen, die Mauern einzureißen und Häuser in Brand zu stecken. Die Tomboramer hatten sich mutig gewehrt, doch jetzt wurden sie überwältigt und zurückgeschlagen. Wir sahen Flammen und Rauch. Überall, wo die diagonalen grünroten Streifen auftauchten, griffen die Piraten wie die Seeteufel an. Rapiere hoben sich und zuckten herab. Enterhaken fuhren um erhobene Arme. Unsere Bogenschützen jagten den gefiederten Tod in die Reihen der Gegner. Die Tomboramer glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als die Rettung in letzter Minute herannahte.
    Während des blutigen Geschehens kämpfte ich an der Spitze meiner Männer, umgeben von meinen Getreuen, die sich wie ein Keil in die Reihen des Feindes bohrten. Über unseren Köpfen schwebte meine Flagge, das gelbe Kreuz auf rotem Grund. Viridia blieb an meiner Seite. Inch und seine unbesiegbare Axt waren ebenfalls zur Stelle. Valka, dessen Rapier sich wie ein stählerner Blitz bewegte, stand mir um keinen Hieb nach. Spitz und seine Bogenschützen bahnten uns den Weg. Immer weiter drangen wir vor,
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