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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
Autoren: Fabylon-Verlag
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die Gesamtheit der Länder zwischen den Schleiern genannt wurde, war damals in Gefahr gewesen.
    Die Klirrenden waren einst hinter den Schleiern hervorgekommen, ein halbes Dutzend nur, doch sie verfügten über entsetzliche Kräfte. Sie stürzten die Götter und verbannten sie hinter die Schleier, und sie brachten die Dunkelheit über alle Reiche und überzogen sie mit Krieg. Nichts schien ihnen gewachsen zu sein, kein Magier, kein Alchemist vermochte sich ihnen in den Weg zu stellen. Auch die Bündelung aller Kräfte half nichts – wie denn auch, wenn nicht einmal Götter den Untergang verhindern konnten?
    Bis es dem Urvater der Drakhim, Blutfinder, gelungen war, den Bund mit dem mächtigsten aller Drachen einzugehen. Gemeinsam schafften sie es, die Klirrenden niederzuringen, zu binden und in Ketten zu legen, an einem weit entfernten Ort. Es war die einzige Weise, sie zu überwinden, denn sie konnten nicht vernichtet und auch nicht in die Nebel verbannt werden. So wandelten sich die schauerlichen, unbekannten Feinde hinter den Nebeln zu den Gefesselten . Die Völker der Schleierwelt konnten aufatmen, und sie gingen daran, gemeinsam das blutende und von allen Göttern verlassene Land wieder aufzubauen. Sie alle hatten schreckliche Verluste erlitten und mussten neu beginnen, und jeder  benötigte dazu die Hilfe des Anderen. Die Hoffnung, die daraus erwuchs, war groß.
    Doch nichts währt ewig, weder der Frieden noch magische Ketten.

    Die Schatten waren kürzer geworden, aber umso dunkler. Der Mond stand direkt über Derata und zeichnete schmeichelnd ihre hohe, schlanke Gestalt mit Silberfingern nach. Der Wind spielte mit ihren offenen, langen Haaren, doch sie bemerkte es kaum. 
    Seit Stunden verharrte sie reglos wie eine Statue. Das war sie gewohnt, denn oft genug hatte sie oben auf den Wachzinnen ihren Dienst verrichtet. Drakenhort war niemals unbewacht, und jeder kam an die Reihe, den ehrenvollen Dienst zu verrichten, auch die Tochter des Fürsten.
    Derata wollte den richtigen Moment abwarten, bevor sie wieder ins Innere der Burg zurückkehrte. Ihr Vater erwartete ihre »Entscheidung«, wie er es nannte, erst am Morgen, also sollte er sie auch nicht früher erhalten. Derata wollte warten, bis Darmos schlief, und dann zu Ruorim gehen. Es war nicht ihre Art, unangenehme Dinge lange vor sich herzuschieben. Und sie hoffte, dass sich Ruorim bis zum Morgen wieder beruhigt hatte über das, was sie ihm eröffnen würde.
    Sie hatte zufällig miterlebt, wie schnell er in Zorn geriet, als er eine Magd schnell und heftig ins Gesicht schlug, nur weil sie einige Tropfen Wein verschüttet hatte. Leider hatte Deratas Vater es nicht mitbekommen. Aber sie konnte sich ausmalen, wie der Drakhim erst reagieren würde, wenn sie ihm eine Abfuhr erteilte. Sie wollte ihrem Vater diesen möglicherweise gewalttätigen Streit ersparen, er brauchte nur das Ergebnis zu erfahren. Vor Ruorim selbst hatte sie keine Furcht; sie durfte sich schließlich im Gegensatz zu der Magd zur Wehr setzen und war auch sehr gut dazu in der Lage. Das würde sie schnell deutlich machen, und Ruorim würde es sich zweimal überlegen, als Hausgast gegen die Tochter des Herrschers von Drakenhort vorzugehen.
    Es war kein gutes Zeichen, dass er jetzt hier war. Derata dachte an eine Vorhersehung von Marela der Sanften. Erst vor wenigen Tagen hatte sie Derata beiseitegenommen und geflüstert: »Achte auf alle Zeichen, mein Kind. Du wirst bald eine schwere Entscheidung treffen müssen. Jemand wird kommen, der dein ganzes Leben verändern wird. Und möglicherweise sogar das Leben unseres Volkes, das kann ich noch nicht genau erkennen. Aber ich sehe einen großen dunklen Schatten über uns fallen, und du ... es war eigenartig, du warst Licht und Dunkelheit zugleich, und ich sah eine Seele leuchten, die nicht die deine war, sondern sehr, sehr alt ...« Derata hatte darauf gedrängt, mehr zu erfahren, aber Marela hatte sich nicht deutlicher ausdrücken können, weil die Wege der Zukunft stets nebelverhangen, schemenhaft und sehr vage waren. Bereits kleine Zwischenfälle konnten auf einen anderen Pfad führen.
    Die Vermutung lag nahe, dass Ruorim derjenige war, von dem Marela gesprochen hatte, denn sein Eintreffen konnte kein Zufall sein. Derata hatte eine Beklemmung verspürt, denn dieser Mann umgab sich mit schönem Schein, doch in den Tiefen seiner wolfsgelben
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