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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
Autoren: Fabylon-Verlag
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mehr beherrschen konnte, rückte Marela ganz dicht zu ihm, barg seinen Kopf in ihren Armen und drückte ihn an ihre Brust. Schweigend wiegte sie ihn, bis er sich wieder beruhigte und von ihr löste.
    Â»Ich will das nie wieder zulassen«, stieß er heiser hervor. »Es ist so leicht, von Rache und Töten zu sprechen, aber es dann auch wirklich zu vollenden, ist etwas anderes. Ich habe ihn in kalter Wut getötet, voller Berechnung, nur aus blindem Hass heraus. Aber das war nicht richtig, denn es macht die Toten nicht mehr lebendig und bringt mich nur der Dunkelheit näher. Er war trotz allem mein Vater, und er ... auf seine seltsam verdrehte Weise hat er mich geliebt, glaube ich. Er hätte mich töten können, aber er tat es nicht ...«
    Â»Du hast ihn auch nicht getötet, Goren«, sagte Marela sanft. »Ich habe es mit meiner Hellsicht gesehen. Du hast ihm gegeben, wonach er gestrebt hat. Einen anderen Weg gab es nicht, entweder er oder du. Und denk dran, was er deiner Mutter angetan hat, weil er sie nicht loslassen konnte. Du hast sie erlöst. Und Ruorim hat nun auch seinen Frieden gefunden, denke ich. Ich glaube, nachdem er alles verloren hatte und wusste, er würde seine Ziele nie mehr erreichen, hat er es sich so gewünscht.«
    Â»Jetzt habe ich niemanden mehr ...«
    Â»Red keinen Unsinn, Kind. Gewiss, deine Familie ist dahin. Aber du hast sehr, sehr viele Freunde. Und du hast Drakenhort. Du hast eine große Geschichte geschrieben, und jetzt wirst du eine neue beginnen.«
    Goren schüttelte den Kopf. »Ich habe Drakenhort? Was sollte ich damit?«
    Die ältere Frau lachte. »Goren, dem kannst du nicht entkommen. Du trittst zugleich das Erbe deines Großvaters, deiner Mutter und deines Vaters an, du bist der reinblütigste Drakhim von allen. Darmos hat zudem Anweisungen hinterlassen, wie zu verfahren ist, also gibt es nicht den geringsten Zweifel, wer die Nachfolge antreten wird. Glaub mir, niemand wird dir dein Anrecht streitig machen. Im Gegenteil, alle erwarten von dir, dass du dich auf den Thron setzt. Du bist nun das Vorbild der Drakhim. Sie setzen große Hoffnungen in dich.«
    Â»Bei allen Trollfürzen, da werden sie aber eine Überraschung erleben.« Goren winkte ab. »Berichte mir lieber, wie steht es denn überhaupt? Ich habe das Ende irgendwie nicht mehr mitbekommen.«
    Â»Drakenhort ist gerettet«, antwortete Marela lächelnd. »Ruorims Tod war bis hierher spürbar und hat die letzten marodierenden Truppen verjagt, die immer noch nicht aufgeben wollten. Nadel hat sein verdientes Ende gefunden, durch Schattenwanderers Hand.«
    Goren lauschte in sich hinein. »Ich habe die Magie wirklich verloren«, sagte er staunend. »Ich glaube, ich kann nicht einmal mehr mit dem Wind sprechen ...«
    Â»Oh, ich glaube, dieses Talent wirst du nie gänzlich verlieren«, erwiderte Marela. »Eines Tages wirst du wieder der Windflüsterer sein. Aber bis dahin solltest du es genießen, ein Mensch zu sein, jung und gesund, an Leib und Seele. Und frei bist du gewissermaßen auch, sieht man einmal von der Bürde Drakenhorts ab, die du bald tragen wirst. Aber du brauchst ja die Verantwortung, du großer Held und starker Krieger, sonst hättest du dich von Anfang an darum gedrückt. Genau dafür hat deine Mutter dich erzogen. Und du wirst natürlich auch schnell Gefallen daran finden, andere herumzukommandieren.«
    Â»Fang nicht wieder damit an!«
    Goren hatte sich immer gewünscht, die Magie loszuwerden. Nun aber, da es soweit war, fühlte er sich seltsam taub und leer. In seinem Inneren war eine große Lücke, an die er sich erst gewöhnen musste. Er hatte es sich einfacher vorgestellt. Seine gesamte Wahrnehmung war verändert, geradezu verschoben . Als würde er ganz neu lernen zu sehen, zu riechen, zu hören und zu schmecken. Zu fühlen . Wie neugeboren. Es war aufregend und erschreckend zugleich.
    Â»Ich lasse dich jetzt allein«, sagte Marela und stand auf. »Komm, wenn du bereit bist – du wirst sehnsüchtig erwartet.«
    Â»Ja, bald«, murmelte er.

    Goren schlummerte noch einmal ein, aber schließlich trieb ihn das schlechte Gewissen doch aus dem Bett. Nun ja, diese eine öffentliche Begegnung würde er schon überstehen. Er konnte so eine Handlung durchaus einmal durchführen, schließlich war er nicht unschuldig an dem ganzen Geschehnis. Und dann
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