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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
Autoren: Christine Feehan
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das Schicksal war eingeschritten, um ihr eine Alternative zu geben. Stavros Gratsos, der sie zwang, sie auf seine Insel zu begleiten. »Stavros«, sagte sie sanft, »du bist ganz reizend, aber du bist ein paar Nummern zu groß für mich. Die Hälfte deiner Gäste fragt sich bestimmt, was du mit mir willst.«
    »Das sollen sie sich ruhig fragen.«
    Sid näherte sich auf seine lautlose Art und beugte sich herunter, um Stavros etwas ins Ohr zu flüstern. Stavros tätschelte sofort ihre Hand. »Wir sind bald zu Hause. Ich muss diesen Anruf entgegennehmen.« Er drückte ihr einen Kuss aufs Haar, als hätten sie bereits alles miteinander geregelt, und ging.
    Elle holte Luft und stieß den Atem wieder aus. Sie musste versuchen, nicht aus der Rolle zu fallen, nur für den Fall, dass ihre Tarnung doch noch nicht aufgeflogen war. Aber sie musste auch dringend jemandem mitteilen, wo sie war. Sie durfte sich nichts vormachen. Sie könnte ohne weiteres für immer verschwinden, und Stavros würde hundert Leute an der Hand haben, die beschworen, sie hätten gesehen, dass er sie abgesetzt hatte.
    Sie schloss die Augen. Sie musste ihre Schwestern erreichen und ihnen Bescheid geben, wo sie war, doch die Entfernung war zu groß. Sie waren in den Vereinigten Staaten, und sie würden sie nicht fühlen, es sei denn, die Verbindung zwischen ihnen würde endgültig abgebrochen - aber ... Es gab auch noch den Wurm. Jackson Deveau. Seine innere Verbindung zu ihr war stark, und wenn sie von sich aus den Kontakt zu ihm suchte, könnte es ihr gelingen, die Verbindung herzustellen und ihn zu benachrichtigen, wohin sie gerade gebracht wurde. Spielte Stolz eine Rolle, wenn man in Lebensgefahr schweben könnte? War sie tatsächlich so dumm?
    Das Boot hatte die kurze Strecke zu seiner privaten Insel schon fast zurückgelegt. Sie war nicht allzu weit vom Festland entfernt.
    Als die Yacht sich der Insel näherte, konnte sie ein schwaches Surren in ihrem Kopf fühlen. Anfangs war es lästig, doch schon bald begann es an Lautstärke zuzunehmen, bis die Schmerzgrenze fast erreicht war. Als sie ihre Finger an ihre Schläfen presste, um den Schmerz zu lindern, ertappte sie Stavros dabei, dass er sie beobachtete. In seinen Augen funkelte Genugtuung, als wüsste er von dem Druck in ihrem Kopf. Sie warf einen Blick auf Sid. Was auch immer sie fühlte, fühlte auch er, doch er verbarg es besser. Er lief neben Stavros her und hatte sein Gesicht von seinem Boss abgewandt, doch sie wusste, dass er denselben Druck in seinem Kopf wahrnahm.
    Elle amtete noch einmal tief ein und aus. Die Insel kam näher, und der Druck in ihrem Kopf nahm zu. Jetzt oder nie. Sie schloss die Augen und blockte alles außer Jackson ab. Sie stellte sich sein Äußeres vor. Unnahbar. Breite Schultern. Narben. Muskulöse Brust. Stechende Augen, in denen Schatten lauerten.
    Jackson. Sie flüsterte innerlich seinen Namen. Sandte ihn ins All hinaus.
    Einen Moment lang herrschte Stille, als hielte die Welt um sie herum den Atem an. Ein Delfin sprang aus dem Meer, überschlug sich und verschwand wieder unter der glitzernden Wasseroberfläche. Elle hätte beinah aufgeschrien, als Stavros sie von ihrem Stuhl riss. Sie hatte nicht einmal wahrgenommen, dass er von hinten auf sie zugekommen war.
    »Was tust du da?«, fuhr er sie an, und seine weißen Zähne schlugen aufeinander. Wut war in seine Gesichtszüge gemeißelt. Er wusste es. Elle warf einen Blick auf seinen Leibwächter. Sid wusste es auch. Sie hatten nicht nur natürliche Barrieren, sondern sie waren auch für Telepathie empfänglich. Stavros und Sid. Sie steckte bis über beide Ohren in Schwierigkeiten.
    »Sheena! Antworte mir.«
    »Lass mich los.« Elle riss sich von ihm los. »Ich verstehe nicht, was in dich gefahren ist.« Selbst Sheena, so ruhig und gefasst sie auch war, würde es sich nicht bieten lassen, grob behandelt zu werden. Elle sah ihn finster an. »Mir reicht es, Stavros. Ich will nach Hause.«
    Sie würde nie wieder nach Hause gehen. Der Gedanke stellte sich ungebeten ein, doch er ließ sich in ihrem aufgewühlten Magen nieder. Wenn sie erst einmal einen Fuß auf diese Insel setzte, würde ihr bisheriges Leben zu Ende sein.
    Elle? Wo bist du? Bleib am Leben, Kleines, tu alles, was dafür erforderlich ist. Bleib für mich am Leben. Lch werde zu dir kommen. Ich werde dich finden. Tu, was du tun musst, ganz egal, was.
    Jacksons Stimme war wohltuend und schlich sich zart und intim in ihr Bewusstsein ein - und in ihren Körper.
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