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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber
Autoren: C.J. Busby
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sechs Wochen Küchenmädchentraining, jawoll!«

Küss den Frosch
    Als der Morgen dämmerte, war es kühl, aber freundlich. Adolphus wachte mit einem Ruck auf und stürzte aus dem Baum. Dabei brachte er Olivia aus dem Gleichgewicht. Mit einem Platsch fiel sie auf ihn.
    »Aaahh – wo – was? Was?«, japste er und jagte, sich im Kreis drehend, seinen Schwanz. Dann endlich merkte er, wo er war. Er hielt inne und hüstelte verlegen.
    »Guten Morgen, Adolphus«, sagte Olivia fröhlich.
    »Ähm – äh – ja. Hallo!« Adolphus schielte den kleinen lila Frosch zu seinen Füßen an. Olivia hüpfte auf seinen Rücken und verhakte ihre Froschbeine im Ledergurt um seinen Hals.
    Adolphus blinzelte, dachte angestrengt nach und erinnerte sich dann daran, was los war. Natürlich! Der kleine Frosch war Olivia! Und sie folgten Max nachGore. Sie würden alle ein fantastisches Abenteuer erleben, jede Menge Feuer spucken und Leute jagen. Heißa!
    Der Drache hob ab und stieg mit den warmen Luftströmen auf. Olivia blickte nach unten und suchte die richtige Straße. Leider waren da unten ziemlich viele Wege und Pfade. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, welchen davon sie nehmen sollten. Aber solange sie sich nach Norden richteten, mussten sie schließlich irgendwann ankommen, oder nicht?
    Sir Bertram wachte leicht panisch auf. Er war unfähig, die Augen zu öffnen. Die Nacht hatte er in einem Gasthaus verbracht und weder Olivia gefunden noch Max und Sir Boris eingeholt. Im Augenblick lag er in einem schmalen harten Bett im Obergeschoss. Er versuchte noch einmal, die Augen zu öffnen. Unter größten Anstrengungen sperrte er ein verklebtes Augenlid auf. Das war immerhin ein Anfang. Aber wenn er Sir Boris und Olivia einholen wollte, musste er sich beeilen. Sein Kopf schmerzte, und das Licht, das durch die Fensterläden schien, wirkte besonders grell und intensiv. Sir Bertram hievte sich vom Kopfkissen und bekam eine volle Ladung Sonnenlicht in die Augen. Einschneidender Schmerz fuhr durch seinen Kopf, und er fiel stöhnend zurück aufs Bett.
    Plötzlich erinnerte er sich wieder an alles.
    Hätte er sich doch nur nicht so gut mit dem Wirt verstanden und es beim vierten Glas Met bewenden lassen! Aber als der Wirt gehört hatte, dass Sir Bertram dreimal hintereinander den »Ritter-Riesenschluck«-Wettbewerb gewonnen hatte, hatte er auf eine Kostprobe bestanden. Und dann auf noch eine. Und schließlich auf viele weitere. Sir Bertram wusste aus bitterer Erfahrung, dass er nicht vor Mittag auf den Einsatz seiner Beine hoffen konnte. Er erinnerte sich schwach, dass er Lady Griselda versprochen hatte, Olivia bis zum nächsten Morgen sicher nach Burg Periculum zurückzubringen. Er stöhnte, zog sich seinen Mantel über den Kopf und dachte schon mal über ein paar Entschuldigungen nach.
    Sir Boris war etwa bei der Hälfte seiner Geschichte über den aufregenden Besuch in der Burg seiner angeheirateten Cousine zweiten Grades angelangt – und es war erst Mittag. Sir Boris kam gerade an die Stelle, wo er einen Spaziergang machte und einen Jungen traf, der sich als der Bruder des besten Freundes desSohnes seiner Tante Gladys herausstellte. Max gab sich alle Mühe, interessiert auszusehen. Er war sich jedoch nicht sicher, wie viel er von der Geschichte ertragen konnte, ohne vor lauter Langeweile vom Pferd zu kippen.
    »Grimm«, flüsterte er, während Sir Boris’ eintöniges Gerede sie weiter einlullte. »Wenn ich kopfüber von Arnold herunterfalle, ob ich dann wohl für den Rest des Weges nach Gore bewusstlos bin?«
    Die Ratte überlegte.
    »Wahrscheinlich nicht. Aber vielleicht wäre es den Versuch wert. Wenn ich noch viel mehr von Sir Boris und seinen faszinierenden Verwandten hören muss, kaue ich mir vielleicht noch den Schwanz ab, um mich abzureagieren.«
    »Alles in Ordnung dahinten?«, rief Sir Boris und drehte sich im Sattel um. »Mir war, als hätte ich Stimmen gehört?«
    »Nein, nein«, presste Max zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Erzählt weiter.«
    Er sah zu Grimm hinunter, der zusammengerollt in seiner Gürteltasche lag, und zog eine Augenbraue hoch. Die Ratte grinste und zeigte ihre spitzen gelben Zähne.

    »Macht nichts, Max. Die Folter dauert schätzungsweise nur noch einen Tag. Und dann wirst du in Gore sein, wo du auf Lady Morgana achtgibst ... und Merlin beweist, dass du sein bester Spion bist. Abgesehen von mir, versteht sich. Das wird ein Spaß!«
    Max nickte und bekam bessere Laune. Wie schade, dass Olivia
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