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Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Titel: Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat
Autoren: Licia Troisi
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für eure Ziele und wolltet mich dann verrecken lassen!«
    »Was hast du erwartet? Du wusstest doch, mit wem du es zu tun hast. Wie kannst du dich da gegen uns stellen? Hast du gedacht, du kämest ungeschoren davon?«
    Fabio stieß einen Schrei aus, und Flammen umhüllten seinen Körper. Nun beherrschte er das Feuer, und ohne die Implantate in seinem Nacken konnte seine natürliche Energie völlig frei fließen. »Du bist erledigt, verfluchter Dreckskerl!«, rief er und schoss einen Feuerstrahl auf Ratatoskr ab.
    Der antwortete mit seinen schwarzen Blitzen. Auf halbem Wege prallten die Flammen aufeinander und explodierten in einem Meer aus Funken und Gesteinsbrocken. Düstere Feuerzungen und grellrote Stichflammen stoben auf, stießen gegeneinander und vermengten sich.
    Fabio war völlig außer sich. Die jahrelangen Demütigungen und Entbehrungen brodelten in ihm und vervielfachten seine Kräfte. Er hatte keine Angst, im Kampf zu sterben, denn es würde ein guter Tod sein. Er wollte sich dabei nur noch völlig verausgaben, sich auslöschen, sich von der Wut blenden lassen und zu Asche verbrennen. Wieder ließ er eine Feuerkugel auf Ratatoskr los, die mit der Gewalt einer Bombe gegen die schwarze Barriere krachte, mit der dieser sich schützte.

    »Schau mal, da …«, rief Lidja und zeigte auf eine Rauchsäule, die am Waldrand aufstieg.
    »Das ist er«, schrie Sofia.
    Gleichzeitig gingen die Drachenschwestern im Sturzflug zum Ursprung der Rauchwolke hinunter.
    Als sie landeten, empfing sie ein apokalyptisches Schauspiel. Rauch und Feuer überall, und zwei Körper – der eine grellrot, schwarz der andere –, die sich, ineinander verkrallt und verbissen, im Kampf wanden. Sofia erkannte die Szene wieder, denn sie hatte sie früher schon einmal gesehen. Drachen und Lindwürmer bekämpften sich mit der gleichen brutalen Gewalt, der gleichen Verzweiflung wie vor Urzeiten. Und ihr Herz zog sich zusammen, denn sie wusste auch, wie es beim letzten Mal geendet hatte.
    Beide Mädchen stürzten sich in den Kampf. Die Hitze war unerträglich. Fabio schien vollkommen die Beherrschung verloren zu haben, ein schrecklicher Anblick, denn so war er seinem Feind ganz ähnlich, war von der gleichen Zerstörungswut beseelt.
    Lidja umflog Ratatoskr, kam ihm immer näher und versuchte, ihm mit den Krallen die Haut aufzureißen. Währenddessen schleuderte Sofia ihm Lianen entgegen. Obwohl viele davon im Feuer verglühten, brachte sie Schlingpflanzen in solcher Zahl hervor, dass genügend davon ihr Ziel erreichten.
    »Er gehört mir! Nur mir!«, schrie Fabio völlig außer sich.
    Die Ranken wanden sich um Ratatoskrs Körper und schnürten ihn so ein, dass er sich nicht mehr rühren konnte.
    »Jetzt!«, rief Sofia Fabio zu. »Setz ihn in Brand!«
    De Junge brauchte nur eine Hand auf die Lianen zu legen. »Verrecke, du Hund!«, brüllte er.
    Im nächsten Moment umhüllten meterhohe Flammen Ratatoskr. Die Mädchen hörten ihn schreien, während er verzweifelt um sich schlug. Dann wurde die Hitze unerträglich, und sie wichen zurück. Sofia wandte den Blick ab: Obwohl er ein Feind war, ein erbarmungsloses Geschöpf, war der Anblick seines grausigen Endes zu viel für sie.
    Fabio hingegen beobachtete mit weit aufgerissenen Augen, wie der Körper verbrannte, während sich in seinen Pupillen die hell flackernden Flammen spiegelten. Endlich hörte er auf, sich zu winden und zu zappeln, und sank langsam zu Boden.
    Lidja trat auf Fabio zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Es ist vorbei«, sagte sie. »Wir nehmen uns die Frucht, und dann nichts wie weg hier.«
    Erst jetzt schien Fabio wieder zu sich zu kommen, als erwache er aus einem Traum. Mit großen Augen starrte er Lidja an, als erkenne er sie gar nicht, und ließ endlich die mittlerweile verkohlten Lianen los, die er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte.
    Da geschah es. Der Erdboden schien zu explodieren. Eine schwarze undurchdringliche Rauchsäule schoss hervor und hüllte sie ein. Sofort brannte es in ihren Kehlen, sie husteten, während sie plötzlich ein Schreien hörten: ein nicht menschliches, bestialisches, markerschütterndes Brüllen. Schwarze Flammen breiteten sich in alle Richtungen aus und verschlangen, was von der Vegetation noch übrig geblieben war.
    Ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr Sofia von Kopf bis Fuß, sie schrie und hatte das Gefühl, gleich sterben zu müssen. Sie konnte noch nicht einmal die Flügel spreizen und auffliegen, und während ihr die Tränen
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