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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn
Autoren: Gordon R. Dickson
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und Angie waren dem Magier im allerletzten Moment mit einigen Bewaffneten sowie Sir Chandos und Giles zu Hilfe geeilt und hatten ihn nach Malencontri gebracht, wo man ihn anschließend wieder gesund gepflegt hatte. Die Schuldgefühle, die Jim empfand, weil er an Carolinus gezweifelt hatte, wuchsen sich zu noch heftigeren Selbstbezichtigungen aus.
    »Ich vertraue Euch, Carolinus«, sagte er. »Ihr könnt Euch auf mich verlassen.«
    »Und Ihr Euch auf mich, mein Junge«, sagte Carolinus. »Und nun, da unser gegenseitiges Vertrauen wiederhergestellt ist, möchte ich etwas sehr Ernstes mit Euch besprechen, da Ihr im Begriff seid, sagen wir, in neue Bereiche der angewandten Magie vorzudringen. Ihr wißt, daß Ihr aufgrund Eures außergewöhnlichen Status über ein unbegrenztes Guthaben an magischer Energie verfügt und daß dies unter den anderen Magiern und deren Schülern zu einigem Unmut geführt hat, da sie meinen, Ihr würdet ungerechtfertigterweise bevorzugt.«
    »Ich weiß«, erwiderte Jim grimmig.
    »Ihr Unmut kümmert mich nicht«, sagte Carolinus. »Sie werden sich damit abfinden, daß der Grund dafür in Eurem Anderssein liegt. Ihr solltet Euch allerdings vor Augen halten, daß Ihr Euch bei der Weihnachtsfeier des Grafen recht großzügig von Eurem Konto bedient habt. Zwar habt Ihr einiges damit bewirkt, trotzdem wart Ihr recht verschwenderisch.«
    »Meint Ihr wirklich?« fragte Jim.
    »Da bin ich mir ganz sicher«, bekräftigte Carolinus. »Wie ich schon sagte, ich habe keine Sorge, daß sich die anderen Magier deswegen beschweren könnten. Vielmehr mache ich mir Sorgen, daß Ihr etwas übersehen könntet, was für einen selbständig agierenden Magier von ausschlaggebender Bedeutung ist.«
    »Ach?« Jim war einen so ernsten Ton bei Carolinus nicht gewohnt. Auf einmal war er hellwach. Er und Angie waren schon einmal in Gefahr geraten, weil sich die anderen Magier über seinen Umgang mit Magie beschwert hatten.
    »Ich möchte, daß Ihr das Folgende niemals vergeßt«, fuhr Carolinus im selben Ton fort. »Ganz gleich, wie gering die Energie sein mag, die Ihr von Eurem Konto abziehen müßt, um einen bestimmten Zauber zu bewirken, und ganz gleich, wie groß Euer Guthaben ist, seid Ihr doch gut beraten, wenn Ihr mit den Euch zur Verfügung stehenden Mitteln sparsam umgeht. Anders ausgedrückt, wendet keine Magie an, wenn es andere Mittel und Wege gibt, die anstehende Aufgabe zu lösen. Ich weiß, Ihr habt mich hierhin und dorthin hüpfen sehen -und manchmal habe ich Euch sogar mitgenommen. Aber ich bin erheblich älter als Ihr, und außerdem gibt es noch andere Gründe, die Ihr begreifen werdet, wenn Ihr ein wenig weiter seid. Die Regel aber bleibt gültig: Wendet Magie nur dann an, wenn Ihr müßt.«
    Er blickte Jim durchdringend an, und dieser zeigte sich entsprechend beeindruckt.
    »Dafür gibt es einen einfachen Grund«, fuhr Carolinus fort. »Ihr könntet unversehens in die Lage geraten, auf den Großteil der Euch zur Verfügung stehenden magischen Energie zurückgreifen zu müssen. Unter welchen Umständen dies geschieht und welche Anforderungen dann an Euch gestellt werden, könnt Ihr nicht vorhersehen; deshalb seht Euch vor. Behaltet möglichst viel Energie in Reserve. Das ist sehr, sehr wichtig, James!«
    Ein kalter Schauder lief Jim über den Rücken. Carolinus hatte mit solchem Ernst gesprochen, daß ihn tiefe Sorge erfüllte.
    »Es droht doch nicht etwa... eine Gefahr, von der ich noch nichts weiß?«
    »Nein!« erwiderte Carolinus mit Nachdruck. »Überhaupt nicht! Ich wollte Euch lediglich auf eine allgemeine Regel hinweisen. Ich möchte allerdings betonen, daß diese Regel stets von allergrößter Wichtigkeit ist; zumal dann, wenn Ihr Euch in eine Situation hineinbegebt, in der Ihr als Magier gefordert seid.«
    »Ich weiß, was Ihr meint.«
    »Gut!« sagte Carolinus. »Denkt einmal an Eure Begegnung mit den Dunklen Mächten am Verhaßten Turm, als ich Euch sagte, ich hätte einen weiten Weg zurücklegen müssen, bis ich die in meinem Zauberstab eingeschlossene Magie beisammen hatte. Große Magie läßt sich nicht leicht bewerkstelligen. Magie ist nicht immer die beste Lösung. Ihr müßt Euch zunächst einmal auf Euch selbst verlassen, auf Euren Willen und auf Euren Verstand.«
    Carolinus brach unvermittelt ab und hustete.
    »Nun gut«, fuhr er wieder in ruhigerem Ton fort, »liegt Euch sonst noch etwas auf dem Herzen?«
    »Im Moment nicht«, antwortete Jim, erleichtert darüber, daß Carolinus nach
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