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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kriegern, die von Sir Brians Besitzung und von meiner eigenen stammten, entschieden...«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Jim den dankbaren Blick, den Brian ihm zuwarf, da Jims Worte den Anschein erweckten, Brian habe den gleichen Anteil an der Unternehmung gehabt wie Jim.
    »...wobei jeder sein Teil dazu beigetragen hat«, fuhr Jim fort.
    »Sir James hat die Angelegenheit entschieden, denn er führte das Kommando«, knurrte Brian.
    »Wie dem auch sei«, sagte Jim, »jedenfalls wurde ein Waffenstillstand geschlossen, der bis zum nächsten Tag gelten sollte. Unsere kleine Streitmacht bereitete sich darauf vor, nach Ablauf des Waffenstillstands anzugreifen. Das heißt, wir wollten König Jean von Frankreich und seine aus fünfzig bis hundert ausgewählten und schwergepanzerten französischen Rittern bestehende Leibgarde in ihrem Rücken angreifen. Bei ihnen befand sich nicht nur der Magier Malvinne, sondern auch der falsche Prinz, den er erschaffen hatte. Die Leibgarde hatte den Auftrag, König Jean, Malvinne und den falschen Prinzen zu schützen, ganz gleich, wie sich die Schlacht entwickeln würde. Hätten die französischen Streitkräfte sich als unterlegen erwiesen, so hätte die Leibgarde den Rückzug des Königs und seiner Begleiter gedeckt und ihre Gefangennahme verhindert.«
    Er legte eine Pause ein. Die de Mers lauschten gebannt und wandten kein Auge von ihm. Auch Giles starrte ihn an; beinahe wirkte er wie hypnotisiert.
    »Und so gelang es uns mit Hilfe eines kleinen Zaubers...«
    »Er hat uns alle unsichtbar gemacht, Vater!« warf Giles aufgeregt ein. »Wir haben unbemerkt den gegnerischen Troß durchquert und uns schließlich der letzten oder der dritten Linie der Franzosen genähert, an der rechten Flanke, wo der König mitsamt der Leibgarde wartete, alle in voller Rüstung und zu Pferd.«
    »Giles«, sagte sein Vater, allerdings in freundlicherem Ton als eben noch, als er sich an Hector gewandt hatte, »laß unseren Gast die Geschichte so erzählen, wie er es für richtig hält.«
    »Ja, Vater.«
    »Langer Rede kurzer Sinn«, fuhr Jim fort, »kurz vor dem Angriff machten wir uns wieder sichtbar, da es unritterlich gewesen wäre, uns nicht zu erkennen zu geben. Und so griffen wir die Leibgarde des Königs in ihrem Rücken an. Unser einziger Vorteil bestand darin, daß sie mit einem Angriff aus dieser Richtung nicht gerechnet hatten und eine Weile brauchten, sich darauf einzustellen.«
    Christopher hustete. Offenbar hatte er schon eine ganze Weile gegen den Hustenreiz angekämpft; jetzt hustete er so heftig, daß er keine Luft mehr bekam. Alle seine Angehörigen starrten ihn an. Er wurde puterrot im Gesicht.
    »Aus diesem Grund«, sagte Jim, »waren sie erst halbwegs abwehrbereit, als wir mit ihnen zusammentrafen; und mit Hilfe Dafydds sowie einiger anderer sehr erfahrener Bogenschützen, die wir unter den englischen Streitkräften angeworben hatten, gelang es uns, den Ring der Leibgarde zu sprengen und den König gefangenzunehmen. Worauf er sich ergab und seine Leibgarde aufforderte, die Waffen niederzulegen und sich ebenfalls zu ergeben. Was sie dann auch tat.«
    Jim legte eine Pause ein. Das Erzählen war anstrengender, als er erwartet hatte. Er nahm einen Schluck Wein, den er überaus erfrischend fand.
    »Wo war währenddessen Giles?« fragte sein Vater. »Welche Rolle hat er bei dem Angriff gespielt?«
    »Giles war nicht bei uns«, antwortete Jim. »Um den wahren Prinz Edward zu schützen, hatte ich die beiden zuvor zu einer zerstörten Kapelle gebracht. In den Trümmern gab es einen kurzen Gang mit einem einzigen Zugang. Er war gerade breit genug, daß er nur einer Person Platz bot. Dort ließ ich den Prinzen zurück - was ihn zu heftigem Protest veranlaßte, wie ich erwähnen sollte -, und Sir Giles übernahm die Aufgabe, den kurzen Gang zu verteidigen, sollte der Prinz angegriffen werden. Zu diesem Zeitpunkt war nicht abzusehen, daß man den Prinzen beziehungsweise Sir Giles dort entdecken, geschweige denn angreifen würde.«
    »Das war, bevor Ihr angegriffen und König Jean und seine Leibgarde gefangengenommen habt?« fragte Herrac.
    »So ist es«, antwortete Brian, »jedoch nur kurze Zeit vorher - es lag gerade soviel Zeit dazwischen, daß man währenddessen sein Morgengebet hätte aufsagen können.«
    »Ich danke Euch, Sir Brian. Fahrt fort, Mylord, wenn Ihr mögt«, sagte Herrac.
    »Als wir den König, den Magier und den falschen Prinzen gefangengenommen hatten«, sagte Jim, »war es natürlich
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