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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze
Autoren: Gordon R. Dickson
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die Botschaft auch bestehen mochte, Giles hatte seinen Vater dadurch, daß er die Andeutung überging, offenbar beruhigt.
    Im Moment schwoll ihm vor lauter Stolz darüber, daß sein Vater von seinen Gästen gesprochen hatte, sichtlich die Brust. Die Antwort, die ihm auf der Zunge lag, schluckte er hinunter. Als er wieder das Wort ergriff, klang er merklich leiser.
    »Ich glaube, sie sind wohl ebenso aufgeregt und glücklich wie ich, diese Edelleute und den Meister Bogenschützen zu sehen«, erwiderte er.
    »Gut«, meinte Herrac. »William, sag in der Küche Bescheid, daß die Speisen jetzt aufgetragen werden können. Wir werden uns beim Essen weiter unterhalten.
    ... Mit Eurer Erlaubnis, Mylord und Sir Brian?« setzte er hinzu. Gegen Ende des Satzes stockte er ein wenig. Dafydd lächelte ihn an, um ihm zu zeigen, daß er Verständnis dafür habe, daß ein Ritter einen einfachen Bogenschützen wie ihn nicht in die formelle Anrede einbeziehen konnte.
    Auch diesmal wieder hatte Herrac, auch wenn er sich einer Frage bedient hatte, ganz so geklungen, als duldete er keinen Widerspruch. Jim und Brian beeilten sich daher, zu versichern, das Mahl könne beginnen. Jim war darüber sogar ausgesprochen froh. Er war gezwungen gewesen, vor dem Essen mehr Wein zu trinken, als ihm recht war, denn während und nach der Mahlzeit würde es noch mehr davon geben. Natürlich hätte er den Wein in seinem Becher mittels Magie in Milch verwandeln können. Im Moment allerdings war er gezwungen, mit seiner magischen Energie möglichst sparsam umzugehen.
    Eigentlich hatte er erwartet, daß man sich zunächst Giles Frankreicherlebnissen zuwenden werde. Doch anscheinend hatte Herrac seine eigene Vorstellung davon, welchen Verlauf das Tischgespräch nehmen sollte. Folglich verwickelte er die drei Gäste in eine Unterhaltung, und seine Söhne hörten während der ganzen Mahlzeit schweigend zu.
    Er war ein guter Unterhalter. Zu Jims Verwunderung wollte Herrac jedoch kaum etwas von sich, seiner Familie, seinen Ländereien oder den hiesigen Angelegenheiten erzählen. Als Jim aus reiner Höflichkeit diese Themen anschnitt, lenkte Herrac das Gespräch energisch wieder auf seine Gäste.
    Sie unterhielten sich über das Wetter von diesem und vom vergangenen Jahr, über die Unterschiede zwischen diesem Teil Englands und dem Süden, aus dem Jim und seine Gefährten stammten; des weiteren über die Damen, frühere Unternehmungen der Gäste und über die Ballade von der Schlacht am Verhaßten Turm. Dieses Thema bot Jim und den beiden anderen die langersehnte Gelegenheit klarzustellen, in welchen Punkten die Ballade, welche die de Mers gehört hatten, falsch war.
    Eigentlich waren alle Balladen, die darüber in Umlauf waren, falsch. Und zwar deshalb, weil der jeweilige Sänger stets bemüht gewesen war, sie möglichst interessant, lang und dramatisch zu gestalten. In fast allen Versionen, auch in der, welche die de Mers gehört hatten, war Jim nach London gereist und hatte König Edward um Erlaubnis gebeten, die Kreaturen des Verhaßten Turms angreifen zu dürfen. Worauf der König ihm dies gnädigst gestattet und ihm für den Fall des Gelingens eine Belohnung in Aussicht gestellt hatte.
    Zufällig war diese Version auch dem König zu Ohren gekommen und hatte Seiner Majestät so sehr gefallen, daß er selbst angefangen hatte, daran zu glauben. Die Folge davon war, daß er die Burg und die Ländereien des Bois de Malencontri Jim als Lehen überlassen hatte.
    Des weiteren hatte er Jim mit einem Wappen belohnt. Allerdings hätte Jim sein Wappen aufgrund seiner Behauptung, den mythischen Titel eines Barons von Riveroak innezuhaben, welches der Name des College aus dem zwanzigsten Jahrhundert war, an dem er und Angie als Dozenten gelehrt hatten, sein Wappen auch selbst entwerfen können. Ein vom König verliehenes Wappen war dem allerdings vorzuziehen, da es eine besondere Ehre darstellte.
    Aus diesem und aus anderen Gründen hätten Jim, Brian und Dafydd gegen diesen Teil der Ballade niemals Einwände erhoben. Jim hätte es nicht erstaunt, wenn Brian und Dafydd genau wie der König mittlerweile ebenfalls daran geglaubt hätten.
    Doch es gab andere Zusätze und sogar Fehler, die der Richtigstellung bedurften; und diese sprachen die drei Gefährten an.
    Dies taten sie erst, als die letzten Speisereste abgeräumt waren und man dem Wein wieder munter zusprach - was Jim allmählich unheimlich wurde, da es ganz danach aussah, als ob Herrac und seine großen Söhne
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