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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme
Autoren: Tina Daniell
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so wirkt wie ein Tritt von
Windsbraut.«
    Aber Tanis blieb beim Thema. Sie hatten es in den letzten
drei Wochen bis zum Erbrechen durchgekaut, verstanden
hatten sie aber immer noch nicht richtig, was geschehen war.
    »Miral – Arelas – hat so viele Leute umgebracht, bloß weil
man ihn als Kind aus Qualinost weggeschickt hat? Flint, das ist
kein Grund.« Der Halbelf spielte mit seinem Krug und
betrachtete den nassen Kreis auf dem Holztisch.
    Der Zwerg nickte. »Ich weiß, Junge. Hinter dem Ganzen
steckt eine Macht, eine, über die wir nichts wissen. Aber es
gibt Geschichten, die es erklären könnten.«
    »Der Graustein? Das ist doch ein Mythos, Flint«, sagte der
Halbelf mit ausdrucksloser Stimme. Er war nicht so leicht zu
überzeugen.
    Flint schüttelte den Kopf und erhob seinen Krug. Dann
schnalzte er mit der Zunge. Fünf Tage in Solace, und immer
noch war ein Krug gutes Bier wirklich etwas Feines.
    »Flint.«
»Was jetzt?« knurrte der Zwerg.
    Tanis drängelte. »Das Amulett hat mir das Leben gerettet.
Warum hat es meine Mutter nicht gerettet? Es hat doch ihr
gehört.«
    Auch das hatten sie in den letzten Wochen oft genug
unterwegs besprochen, während Flint auf Windsbraut
dahinschaukelte und Tanis weich auf Belthar thronte. »Ich
glaube nicht, daß es schon verzaubert war, als Elansa es noch
hatte, Tanis. Ich glaube, da hatte Ailea ihre Hand im Spiel.«
Bei der Erwähnung von Ailea wurden die Freunde bedrückt.
»Aber ich dachte, sie könnte nur ein paar Illusionen,
Zaubertricks für Kinder«, widersprach Tanis. »Und ein paar
Sprüche, die bei Geburten nützlich sind. Nichts Großartiges.«
»Wir dachten auch, Miral wäre nur ein kleiner Zauberer.«
    Tanis nickte und schwieg eine Weile. Dann kam ihm ein
neuer Gedanke. »Der Zauberer hat sie alle getötet – Kethrenan,
    Elansa, Xenoth, Ailea. Auch Tyresian, der Laurana vor dem
Marmorblock gerettet hat. Und wozu? Damit Arelas alle Erben
zwischen sich und dem Amt der Stimme ausschalten konnte.
Hat er denn geglaubt, er könnte aus den Trümmern des Turms
spazieren und verkünden, er sei in Wirklichkeit Arelas und
deshalb mußten sie ihn zur Stimme machen?«
    Flint sah Tanis finster an. »Ich nehme an, er hätte einen Weg
gefunden.« Oder vielleicht der Graustein, setzte er für sich
selbst hinzu.
»Aber…«
    Flint schob dem Halbelfen das Bier hin. »Gib’s auf, Junge.
Manche Dinge mußt du einfach hinnehmen. Arelas erschien es
machbar.« Als Tanis den Mund aufmachte, hielt Flint eine
Hand hoch. »Schluß jetzt damit.«
    Sie saßen eine Zeitlang schweigend da. Dann erhob Flint
wieder seinen Krug. »Einen Toast«, sagte er.
Einen Toast abzulehnen war eine Beleidigung. Tanis legte
seine Hand um den Griff seines Krugs. »Einen Toast«,
wiederholte er.
»Auf Ailea.« Sie sahen sich an und stießen die Krüge
aneinander. »Und auf neue Freunde«, fügte Flint hinzu.
Tanis lächelte.
»Auf die Freunde«, stimmte der Halbelf zu.
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