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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ...
Autoren: TINA DANIELL
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Gesichtsausdruck der Lady veränderte sich. Sie beugte
sich nach vorn und erschauerte, um sich dann wieder
aufzurichten. Ihr Gesicht war wutverzerrt. »Du mußt sterben,
weil du dabei warst«, kreischte Lady Mantilla. »Du mußt
sterben! Sterben! Ich habe es geschworen!«
Kit konnte hinter sich die Wachen hören. Mit gezücktem
Schwert sprang sie auf die Lady zu, so daß die Verrückte in
ihrem Stuhl gefangen saß.
Aus der Nähe konnte Kitiara erkennen, daß Lady Mantillas
Gesicht von tiefen Falten durchzogen und mit weißem Puder
und Rouge grell geschminkt war. »Ruf sie zurück«, befahl Kit
angespannt.
»Du kannst mich nicht töten«, gab die Herrin zurück. »Ich
bin schon lange, lange tot. Seit damals.«
»Ruf sie zurück«, wiederholte Kit, die der Herrin ihr
Schwert an den Hals setzte, während sie nervös einen Blick
nach hinten warf. Die drei restlichen Gardisten traten
langsamer und vorsichtiger heran. Aber immer noch
näherten
sie sich mit jener erstaunlichen Anmut, mit der sie sich trotz
der schweren Rüstungen bewegen konnten. Jetzt hatten sie ein
enges Dreieck um Kit gebildet und kamen immer näher.
»Sag mir deinen Namen!« zischte die Lady.
»Kitiara Uth Matar«, verkündete Kit.
Urplötzlich hörte sie ein leises, gleitendes Geräusch, das sie
nicht einordnen konnte, dann einen schrillen Schrei. Hinter ihr
kam jemand hinter einem Wandbehang hervor aus einer
verborgenen Tür gestürmt, den sie fast vergessen hatte – Colo.
Die Waldläuferin zog einen Fuß nach, hinter sich her,
überwand die kurze Entfernung jedoch, bevor einer der
Anwesenden reagieren konnte. Geschickt sprang sie einem aus
der Eisernen Garde auf den Rücken, krallte sich am Hals der
Wache fest und versuchte vergeblich, einen Punkt zu finden,
wo sie Messer oder Schwert durch den bleiernen Schutz
stechen konnte.
Kits Aufmerksamkeit war höchstens drei Sekunden
abgelenkt, doch als sie sich wieder zu Lady Mantilla umdrehte,
war die Frau vom Thron verschwunden. Gackernd stand sie in
einem anderen Teil des Zimmers. Kitiara hatte allerdings keine
Zeit, sich über ihr Versagen zu ärgern, denn sie vernahm hinter
sich weiteres Klirren und Scheppern und fuhr gerade
rechtzeitig herum, um sich vor dem Schlag einer der Wachen
zu ducken.
Wie ein Tänzer wirbelte dieser Gardist hinter Kit her und
zielte erneut auf ihren Kopf. Rechtzeitig erhob sie Becks
Schwert, und die Waffen prallten mit großer Gewalt
aufeinander. Die größere Stärke ihres Gegners warf Kit
rücklings gegen die Wand. Noch während sie abrollte, stieß sie
mit dem Messer nach oben, traf aber nur Metall.
Colo erging es nicht besser. Sie ritt auf dem breiten Rücken
ihrer Eisernen Wache, die im Raum herumrannte und Möbel
und Wände rammte, um sie loszuwerden. Sie hielt sich unbeirrt
fest, obwohl ihre Waffen nutzlos waren, und dabei verfluchte
sie ihren Gegner.
Der dritte Gardist schien kurzfristig unsicher zu sein, was er
tun sollte. Er war näher bei Kit und deren Kampf, doch Colo
und ihr Gegner waren praktisch überall, während sie stolpernd
durch den Raum jagten. Dieser dritte Gardist kam zögernd ein
paar Schritte auf Kit zu, bevor er sich umdrehte und auf Colo
zuhielt.
Von der einen Seite des Saals sah Lady Mantilla dem
Durcheinander befriedigt zu und verspottete Kit.
Wie zur Antwort machte Kit einen Scheinangriff mit dem
Schwert, um dann plötzlich nachzugeben. Die Wache konnte
ihren großen Schwung nicht mitten im Schlag abbremsen. Sie
krachte mit dem behelmten Kopf gegen die Wand, und bis sie
sich umdrehen konnte, war Kit entwischt und fast wieder in der
Mitte des Raums.
Obwohl sie etwas benommen war, hatte Colo endlich
begriffen, daß ihr Schwert nicht viel nutzte. Sie ließ es auf den
Boden fallen. Ihre Beine lagen immer noch um die Brust der
Wache, als sie mit beiden Händen herumgriff und mit dem
Messer nach oben in die Augenschlitze der Eisernen Garde
stach. Ein unnatürlicher Schmerzensschrei erfüllte den Raum.
Der Gardist fiel auf die Knie und faßte sich an die
Augenschlitze, doch Colo hielt sich fest und stach immer
wieder ihr Messer hinein.
Kits Gegner setzte ihr wieder zu, und sie wich unter
Scheinangriffen zurück. Plötzlich machte die Wache einen
Schritt zurück und überraschte sie durch eine geschmeidige,
fast hypnotische Geste, an der der Schwertarm nicht beteiligt
war. Der Gardist riß etwas vom Tisch, einen Zierteller, und
schleuderte ihn nach ihr. Er traf Kit am Kinn. Sie knickte
zusammen, richtete sich jedoch blutend und etwas
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