Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition)
Autoren: Michael Reaves
Vom Netzwerk:
ins Wasser warf. Willen und die anderen schoben es in sicheren Abstand zum Flaggschiff.
    Der Weldener blickte hinauf zum Mond. Die Frostdrachen kamen näher. Ihn schauderte. Er war seit zwanzig Jahren Jäger, aber noch nie hatte er etwas so Entsetzliches gesehen. Der Himmel war schwarz von den Geschöpfen, und ihre Schreie drangen durch die Dunkelheit. Er dachte an das ermordete Mädchen und das Entsetzen, das die kleine Kia empfunden haben musste. Er würde die Kreaturen bekämpfen – bis zum Ende.
    Die Anführer der Truppen versuchten, der Panik auf Deck Herr zu werden. Tamark und Dayon beruhigten die Fandoraner, die mit ihren Drachenbannstangen warteten, während Ceria sich um die unter Schock stehenden Soldaten kümmerte, die sich auf dem Unterdeck versteckt hatten.
    Falkenwind und Jondalrun standen am Ruder. Jondalrun starrte auf die Frostdrachen. Trotz des inzwischen heftigen Windes konnte er schon hören, wie die Riesenflügel die Luft durchschnitten.
    »Gebt den Befehl!«, rief Jondalrun. »Sie sind fast hier!«
    Falkenwind schüttelte den Kopf. »Das Seil ist noch nicht weit genug vom Schiff entfernt. Sonst geht das Schiff noch in Flammen auf!«
    Jondalrun wollte etwas entgegnen, doch da hörten sie einen gellenden Schrei – und das erste und größte der Geschöpfe stürzte auf das Schiff zu.
     
    Der Düsterling ließ sich zu dem schimmernden Segel hinabfallen, um es mit seinen Krallen aufzuschlitzen – das Signal zum Angriff auf die Menschen. Die anderen würden ihm folgen zur Rache für das, was die Menschen zerstört hatten. Binnen Kurzem würden sie alle Schiffe zertrümmern und die Menschen dem Meer überlassen. Der Düsterling beobachtete, wie die verzweifelten Kreaturen in Panik auf ihrem Schiff hin und her liefen. Er streckte seine Krallen aus. Es war so weit!
    Dann schrie er plötzlich auf vor Schmerzen. Ein Geruch war ihm entgegengeströmt; es war der gleiche wie damals, der Geruch, der es dem Menschen ermöglicht hatte, ihm zu entkommen. Der Düsterling fühlte seine Nüstern brennen von dem scheußlichen Geruch, und er stieg schreiend wieder auf, um die anderen zusammenzurufen. Die Frostdrachen sahen ihn zurückkommen und kreischten vor Furcht. Er umkreiste sie einmal und gab mit zischender Stimme seine Befehle. Sie würden gemeinsam hinabstoßen und die giftigen Dünste mit ihren Flügeln vertreiben. Dann konnten sie das Schiff zerschmettern und die verräterischen Menschen ins Meer schleudern.
    Falkenwind sah erleichtert zu, wie das riesige Wesen wieder aufstieg. »Der Geruch des Drachenbanns hat ihn für den Augenblick vertrieben«, sagte er zu Jondalrun, »aber ich fürchte, sie werden uns jeden Augenblick wieder angreifen.« Jondalrun blickte beunruhigt nach oben. Die Wogen schaukelten ihr Schiff jetzt wild hin und her. Wenn das Flügelschlagen der Frostdrachen noch hinzukam, konnte das Schiff leicht kentern. Voller Schrecken sah er plötzlich zwei der Geschöpfe – das eine schwarz, das andere grau – sich von der Masse über ihnen lösen und auf das Achterdeck zustürzen.
    Auch Falkenwind hatte es gesehen und gab über den General den Befehl weiter, jetzt das Seil um das Schiff herum zu entzünden. Drei Bogenschützen schossen auf die herunterkommenden Frostdrachen, aber die Pfeile glitten von der Haut der Geschöpfe ab, ohne Schaden anzurichten. Mittschiffs hoben drei andere Schützen ihre Bogen und legten rasch entzündete Pfeile auf. Die Pfeile beschrieben einen orangefarbenen Lichtbogen über dem Wasser und trafen das Seil, das einige Leute der Mannschaft mit langen Stangen vom Schiff fernhielten. Ein Ring aus Feuer flammte auf und umgab das Schiff.
    Die Mannschaft fasste wieder Mut. Es funktionierte!
    Über den Flammen wichen die beiden Frostdrachen mit entsetztem Geschrei zur Seite aus. Dann flogen sie zurück zu der dunklen Wolke aus Flügeln.
    »Die Frostdrachen fürchten sich«, sagte Falkenwind.
    »Ja«, erwiderte Jondalrun, »aber wie lange? Wenn das Feuer erlischt, können sie uns wieder angreifen.«
    Wie zur Antwort leuchtete plötzlich in der Ferne ein Feuer auf. Weitere Feuerringe folgten. Die anderen Schiffe der Flotte hatten ebenfalls in Öl getränkte Seilringe entzündet.
     
    Der Düsterling zog seine Kreise. Er begriff es nicht! Die Menschen hatten das Meer entzündet! Sie waren noch schlauer, als er angenommen hatte. War dies der Grund für die alte Anordnung der Drachen? Waren diese winzigen Kreaturen zu verschlagen und zu gefährlich für die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher