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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition)
Autoren: Michael Reaves
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holen. Er hatte einen Plan, aber es würde der vollen Unterstützung und des ganzen Muts beider Armeen bedürfen, um ihn durchzuführen.
    Jondalrun bahnte sich bereits seinen Weg zum Vorderdeck und tobte los, bevor Falkenwind zu Wort kam: »Diese Teufel! Sie haben mein Kind ermordet! Was habt Ihr vor, Falkenwind? Ihr könnt sie nicht mit Seilen und Öl bekämpfen! Ruft Eure Armbrustschützen zusammen! Die Ungeheuer müssen heruntergeholt werden!«
    »Es sind zu viele«, erwiderte Falkenwind kurz, während hinter Jondalrun Fackeln aufflammten. »Wir müssen die Schiffe retten! Ruft Eure Männer mit den Armbändern zusammen, Jondalrun. Sie müssen auf die Masten klettern, damit die Frostdrachen nicht auf die Segel losgehen. Lasst Euch von Eurem Sohn unterstützen, und nehmt so viele Männer von meiner Mannschaft, wie Ihr sie braucht!«
    Jondalrun funkelte ihn an. »Ihr habt kein Recht, mir Befehle zu erteilen, Sim! Ich bin ein Ältester aus Fandora!«
    Falkenwind packte den eigensinnigen Bauern am Kragen. »Vergesst Euren Titel! Diese Geschöpfe werden uns umbringen, wenn wir jetzt nicht handeln! Ich habe meine Gründe für den Einsatz von Seilen und Öl! Ihr müsst für den Drachenbann sorgen!«
    Jondalrun befreite sich aus Falkenwinds Griff und sagte finster: »Das werden wir später regeln! Meine Männer unterstützen mich schon.«
    Während Jondalrun sich nach Dayon umsah, rief Falkenwind zweimal laut und schrill in die Ferne. Kurz darauf stieß der Falke herab.
    »Wache!«, rief Falkenwind. »Bring mir eine Feder und Pergament! Die anderen Schiffe müssen benachrichtigt werden.«
     
    Der Düsterling kreischte vor Zorn, als er die winzigen Schiffe tief unten entdeckte. Die Menschen waren gekommen, um die Frostdrachen zu töten – genauso, wie er es vorhergesagt hatte.
    Der Düsterling senkte den Hals und begann an der Spitze seiner Gefährten den langen Flug hinunter zur Flotte der Menschen. Während er flog, leuchteten plötzlich winzige Feuer auf den Schiffen auf. Der Düsterling heulte von Neuem. Die Menschen dachten wohl, sie könnten die Frostdrachen mit Feuer erschrecken; die Menschen hatten Angst vor ihnen – er musste die kostbare Flamme gegen sie einsetzen.
    Der Düsterling kreischte seinen geflügelten Brüdern eine Warnung zu. Die verschlagenen Menschen, die bis zu ihren Höhlen vorgedrungen waren, verfügten auch über das Geheimnis des Feuers, aber es glich nicht der Flamme der Drachen. Die Flamme der Feuerdrachen war immer schnell wieder verloschen. Aber auch diese kleinen Flammen unten würden rasch verschwinden: Die Frostdrachen würden kreischend die Schiffe umkreisen, große Wellen erzeugen und die Menschen in Schrecken versetzen, bis die Flammen verschwunden waren. Dann erst würde der eigentliche Angriff losgehen.
     
    Der Falke hatte die Botschaft seines Herrn den Schiffen in der Nähe des Flaggschiffs gebracht. Falkenwind gab den Kapitänen darin Anweisung, die Drachenbann-Armbänder der Fandoraner für die Verteidigung der Schiffe sicherzustellen. Viele der Fandoraner protestierten, weil sie befürchteten, ihr Schicksal sei besiegelt, wenn sie die Armbänder hergäben. Aber durch die Überredungskünste der Mannschaften – oder die Androhung von Gewalt – wurde ihr Widerstand rasch gebrochen.
    Auf dem Flaggschiff wurden die Armbänder hastig an Masten und Segeln befestigt. Alle hofften, dass dies die Frostdrachen davon abhalten würde, das Flaggschiff selbst anzugreifen. Außerdem standen simbalesische und fandoranische Soldaten mit langen Stangen bereit, an denen die Drachenbann-Schoten steckten, um jeden Frostdrachen fortzutreiben, der sich dem Deck näherte.
    Als die kreischende Horde näher kam, liefen einige der Soldaten in Panik zurück in den Laderaum. Die meisten aber nahmen tapfer ihren Posten auf Backbord- und Steuerbordseite ein, bewaffnet mit Stangen, Pfeil und Bogen, Speeren und sogar mit Schwertern. In der Nähe des Großmastes mühten sich einige Männer, darunter auch – unerkannt im allgemeinen Durcheinander – Willen aus Nordwelden, damit ab, mit langen Speerschäften ein riesiges, mit Öl getränktes Seil rund um das Schiff auf dem Wasser in Position zu bringen. An dem Seil waren in Abständen lange, dünne Stangen befestigt, um es gegen die See zu stabilisieren.
    »Schneller!«, schrie Vora, und Offiziere gaben den Befehl an die Besatzung weiter, die in mehreren Gruppen an dem Seil arbeitete; nach Falkenwinds Plan war es zu einem Kreis gebunden worden, bevor man es
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