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Drachenland: Roman (German Edition)

Drachenland: Roman (German Edition)

Titel: Drachenland: Roman (German Edition)
Autoren: Michael Reaves
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zu lassen, damit sie sich der simbalesischen Flotte anschließen konnten. Doch als er das resolute Gesicht des Wegwächters sah, nahm er schnell wieder Vernunft an.
    Der Krieg war nicht so verlaufen, wie Tenniel es erwartet hatte, und sein eigenes Geschick auch nicht. Sie hatten Fandora beschützen wollen. Und jetzt kehrte er nach Borgen zurück und musste seinen Leuten von den Verlusten berichten und von Jondalruns Teilnahme an der Mission im Norden.
    Mit der Ankunft des Ältesten Tamark und General Voras an Bord von Falkenwinds Schiff begann die Flotte, die Anker einzuholen. Man hatte beschlossen, zwei Schiffe an die Spitze der Flotte zu setzen: das erste mit Falkenwind, Vora, Ceria, Jondalrun, Dayon und Tamark, das zweite mit den erfahrenen Seeleuten der Handelsflotte. Für den Fall eines Angriffs würden sie die Flotte in zwei kleinere Verbände aufteilen.
    Ein Kornett blies laut zum offiziellen Signal, dass jetzt die Flotte von Simbalas Ufern auslief. Viele jubelten. Von den kleineren Schiffen spähten manche Fandoraner besorgt zum Flaggschiff, wo sie Jondalrun und Dayon im Gespräch mit Simbalesen sahen. Viele waren immer noch durcheinander – vor wenigen Tagen hatten sie noch Krieg gegen die Sim geführt.
    Hauptgesprächsthema waren jetzt jedoch die Frostdrachen. Die Besonderheit der Armbänder hatte sich in Voras Armee rasch herumgesprochen, und manch ein Fandoraner hatte sich plötzlich von simbalesischen Soldaten umworben gesehen, die ihn in den Hügeln noch bekämpft hatten.
    Kiorte beobachtete das Auslaufen der Flotte von seinem Windschiff aus. Der Gedanke einer Begegnung zwischen den Frostdrachen und der Flotte beunruhigte ihn, aber er sah keine andere Lösung. Man musste Simbala vor diesen Geschöpfen schützen.
    Er richtete die Segel seines Windschiffs neu aus. Er würde sicherstellen, dass die Brüder des Windes vorbereitet waren für den Fall einer plötzlichen Rückkehr der Frostdrachen nach Oberwald.
    Er kreuzte gegen den Wind nach Süden und dachte wieder an Thalen.

35
     

     
    Es war Abend auf dem Drachenmeer. Die Flotte, über zwanzig Schiffe der Handelsmarine, bewegte sich in V-Formation durch die wogende See. Unter dem Großmast des Flaggschiffs fand in einer kleinen Kajüte eine Zusammenkunft von General Vora, den Ältesten Jondalrun und Tamark, Dayon und den beiden rangältesten Navigationsoffizieren der simbalesischen Handelsflotte statt.
    Vora hielt eine einfache Karte in den Händen, die König Ephrion nach den Angaben der Legenden gezeichnet hatte. Sie stellte das unbekannte Gebiet im Norden dar und bestätigte in vielen Punkten die Angaben der anderen Land- und Seekarten. Danach mündete auch ein breiter, von Klippen und Bergen gesäumter Fluss im Süden des Nordlandes ins Drachenmeer. Falkenwind ordnete an, dass die Navigationsoffiziere den Fluss ansteuern und dann auf diesem Weg ins Land der Frostdrachen gelangen sollten.
    »Je schneller wir es finden, umso früher können meine Männer heimkehren«, sagte Jondalrun.
    Vora runzelte die Stirn. »Ihr müsst Geduld haben! Wir können nicht blind darauflosfahren! Womöglich lauern uns diese Geschöpfe auf.«
    »Dann besiegen wir sie eben!«, rief Jondalrun. »Das war doch der Grund, warum Falkenwind wünschte, dass wir uns mit Eurer Flotte verbünden, oder nicht? Unsere Stärke liegt in unserer Anzahl. Von diesen Wesen aber sind nur noch ein paar übrig. Wir können uns mit Leichtigkeit gegen sie verteidigen!«
    »Ja«, erwiderte Vora gereizt, »aber die Mannschaften sind müde und missmutig. Sogar wegen dieser verdammten Armbänder haben sie sich geschlagen. Wir müssen selbst bestimmen, wann wir den Geschöpfen gegenübertreten, Jondalrun. Es wäre töricht, die Truppen unnötiger Gefahr auszusetzen.«
    Dayon hatte dem Gespräch zugehört und lächelte: Jondalrun bestand jetzt ebenso hartnäckig auf einer Konfrontation mit den Frostdrachen wie ehedem auf den Angriffskrieg gegen Simbala! Er hat sich nicht geändert, dachte Dayon. Aber vielleicht war es gut so, die Welt brauchte Männer mit starkem Willen. Es war die Aufgabe anderer, diesen Willen durch ihr eigenes Urteil zu mildern.
    »Die Frau, die Ceria genannt wird, konnte die Frostdrachen in der Drachenperle sehen«, warf Dayon ein. »Vielleicht kann sie auch erfahren, wo sie sich verstecken.«
    Jondalrun blickte seinen Sohn böse an. »Wir haben keine Zeit für solche Dummheiten! Fandora muss beschützt werden. Wir müssen die Biester finden und für die Sicherheit unseres Landes
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