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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition)
Autoren: Naomi Novik
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Briefe, die Laurence verfasst hatte, und jene, die Sipho für Temeraire niedergeschrieben hatte, entgegen.
    »Ich weiß, dass Lily und du nicht gut aufeinander zu sprechen seid«, wandte sich Temeraire an Riley, »aber ich wäre dir sehr verbunden, wenn du ihr trotzdem meine Grüße ausrichten könntest. Außerdem soll sie wissen, wie willkommen sie mir hier ist, sollte sie jemals den Wunsch verspüren, mich zusammen mit Maximus besuchen zu kommen.«
    »Oh.« Riley wirkte, als sei ihm unbehaglich zumute. Zwar hatte sich Lily ihm gegenüber wirklich ein wenig unangebracht verhalten – was Temeraire durchaus einzuräumen bereit war –, doch dass Riley für einen guten Teil der Unannehmlichkeiten verantwortlich war, welche die arme Hartcourt mit ihrem Ei erleiden musste, war ebenfalls richtig. »Natürlich werde ich ihr deine Grüße überbringen.«
    Granby wetterte derweil in Laurence’ Richtung, ohne seine Stimme dabei groß zu mäßigen: »Meiner Meinung nach ist es verflucht dumm und obendrein eine Verschwendung, dich hier zurückzulassen und ausgerechnet Rankin das Kommando über den Stützpunkt zu übertragen. Falls man denn überhaupt von einem Stützpunkt sprechen kann: Immerhin sind nur drei Drachen hier, von denen zwei ihn lieber in den Ozean werfen würden, als ihm zu gehorchen.«
    »Ich wünsche ihm jedenfalls viel Vergnügen mit seinem Kommando«, entgegnete Laurence trocken. »Viel Initiative wird ihm ohnehin kaum abverlangt werden, und so ist es ganz einerlei, ob er hier oder anderswo ist. Großen Schaden wird er in seiner Position nicht anrichten, und meinetwegen soll er sich ruhig an den politischen Ränken beteiligen. Um ganz ehrlich zu sein, wenn Demane in seinem Rang bestätigt werden sollte, werden wir in einer viel größeren Zwickmühle stecken. Nach allem, was wir bisher von Gouverneur Macquarie gesehen haben, kann ich mir gut vorstellen, dass er auch nicht im Traum daran denkt, einen Jungen von fünfzehn Jahren zu respektieren, von seiner Herkunft mal ganz zu schweigen.«
    »Was das angeht, ist Demane ebenso sehr ein Offizier wie ein Fisch. Allerdings weiß ich nicht, ob du mit Rankin nicht noch schlechter dran bist«, sagte Granby. »Doch Spaß beiseite: Es bleibt ein Verbrechen, dich hier zusammen mit ihm verrotten zu lassen. Ich erwarte, dass er sich zu einer echten Plage entwickeln wird. Er kann einfach nicht anders. Und dann auch noch ein erstklassiges Schwergewicht«, fügte er mit noch größerer Frustration hinzu, »ohne die geringste Chance, diesen Kontinent zu verlassen, wenn die Allegiance erst mal ausgelaufen ist.«
     
    Schon kurz nach dem Beginn ihrer Rückreise in den Süden hatte Kulingile Cäsar an Größe überholt; sehr zu Temeraires persönlicher Befriedigung. Inzwischen war er jedoch umgeschwenkt und fand nun, dass Kulingile nicht unbedingt auch weiterhin so schnell zu wachsen bräuchte, denn immerhin verbrauchte er dafür einen Großteil ihrer verfügbaren Vorräte. Selbst nach Iskierkas Abreise wäre es um die Kühe immer noch knapp bestellt, und auch die Jagd würde immer mühsamer werden. Da sich jeder der Drachen immer gleich ein halbes Dutzend Kängurus schnappte, würden sie schon bald erst einmal einige Stunden weit ins Land fliegen müssen, bevor sie Herden
fänden, die groß genug waren, um sich an ihnen zu bedienen, ohne sie zu überjagen.
    »Sicher hast du auch gehört, dass einige der Offiziere der Meinung sind, in dieser Kolonie gäbe es keine Verwendung für ein wirklich großes Schwergewicht«, hatte Temeraire zu ihm gesagt, als sie beim letzten Mal in das Tal zurückgekehrt waren. Kulingile hatte darauf bestanden, sein Anteil am Vieh müsse ebenso groß sein wie der, den Temeraire und Iskierka für sich beanspruchten.
     
    Doch Kulingile blieb gänzlich unbeeindruckt von Temeraires Andeutungen und aß und wuchs in gleichem Maße weiter. »Größer als Maximus wird er doch wohl nicht werden, oder?«, flüsterte Temeraire mit fragendem Unterton Dorset zu. Schon die zweite Kuh war verschwunden, und Kulingile musterte den Rest der Herde mit einem bedauernden, aber hoffnungsvollen Blick. Ebenso wenig mochte sich Temeraire vorstellen, dass Kulingile ihn selbst an Größe übertreffen könnte, aber natürlich schickte es sich nicht, nur an sich selbst zu denken oder den Eindruck zu erwecken, sich über so etwas Gedanken zu machen. Die Größe der anderen hatte natürlich keine Bedeutung, wenn man selbst ein Himmelsdrache war.
    »Doch«, antwortete Dorset, der
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