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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung
Autoren: Ashan Delon
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verzichtete. Fäiram war einzigartig. Er war atemberaubend und betörend. Er war tatsächlich seine Liebe, für ihn dennoch unerreichbar.
    „Ich bin nicht seine Zukunft.“ Mit einem tiefen Atemzug verabschiedete er sich innerlich von dem Gedanken, je wieder mit dem wunderschönen Drachenprinzen zusammenkommen zu können. Gedanken, die in ihm aufgekeimt waren, als Jonas die Liebe der beiden zur Sprache brachte.
    „Ich auch nicht“, merkte Jonas an. „In einer meiner Visionen, sah ich ihn mit einer Frau, ganz nahe beisammen.“
    Diese Neuigkeit versetzte ihm einen Stich ins Herz. Dass der König seinen Sohn seit Jahren mit einer Frau vermählen wollte, damit Nachwuchs kommen konnte und die Nachfolge gesichert war, wusste Tuniäir noch aus seiner Zeit, als er noch mit dem Prinzen liiert war. Fäiram hatte sich bislang erfolgreich dagegen wehren können. Offenbar war es dem König nun endlich gelungen, seinen Sohn zu überreden. Insgeheim hoffte er jedoch, dass Jonas lediglich einen kurzen Einblick in einen weiteren der unzähligen Verkuppelungs-Versuche erhalten hatte.
    Jonas strich sich abermals mit den Fingern durch sein kurzes Haar, worauf Tuniäir wütend knurrte. In seinem Inneren brodelte es bereits gewaltig und er wünschte sich, der Mensch würde endlich mit dieser Angewohnheit aufhören. Es irritierte ihn und es machte ihn unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Ich sollte dich zurückbringen“, sagte er, um sich von seinen unsittlichen Gedanken abzulenken. Dass er gezwungen gewesen war, den Menschen anzufassen, hatte seine Selbstbeherrschung arg ins Wanken geraten lassen.
    Um ihn in seine Welt zurückzubringen, musste er ihn abermals berühren. Er biss die Zähne zusammen, näherte sich ihm zögerlich und streckte beide Hände aus.
    „Die Falken werden dich beobachten.“
    Jonas nickte und sackte in sich zusammen, als Tuniäir ihn berührte und konzentriert die Augen schloss.
     
     
    Er war so dumm gewesen.
    Wie hatte er nur denken können, dass Jonas dort auf ihn wartete.
    Er hatte ihn verärgert, indem er nicht erschienen war.
    Er hätte gar nicht erst auf die Idee kommen dürfen, Jonas hier in diesem Landstrich, das die Menschen Griechenland nannten, aufzusuchen. Jonas hatte ihm von seinem Aufenthalt in dieser Region der Menschenwelt erzählt und dass er dort –Urlaub – machte, was auch immer das zu bedeuten hatte. Als er die Gegend erkannt hatte, in welcher sich Jonas befand, hatte er hoffnungsvoll gedacht, ihn auch irgendwo hier zu finden. Er hatte gehofft, dass ihn weitere Visionen näher an ihn heranbringen würden und ihm seinen exakten Aufenthaltsort offenbarten, damit er ihn einfach mit sich nach Häälröm nehmen und ihm von den Neuigkeiten berichten konnte. Nichts von dem hatte sich erfüllt.
    Die Gegend war groß und Jonas hätte sich in den vielen Gebäuden verbergen können, die dort standen; oder längst weitergezogen sein, oder gar kein Interesse mehr daran haben, sich mit ihm zu treffen. Vielleicht war er auch absichtlich weitergezogen, um sich ihm zu entziehen. Verübeln konnte er es ihm nicht.
    Wenn sich wenigstens eine weitere Vision einstellen würde, die ihm Hinweise auf Jonas' hätte geben können. Doch auch dies wollte sich nicht erfüllen.
    Als sich Fäiram vom stundenlangen Flug über die Region müde und erschöpft einen Platz zum Ausruhen gesucht hatte, eine Talsenke, vor unliebsamen Blicken geschützt durch umliegende kleinere Berge, eine kleine Lichtung inmitten von Bäumen, die die ganze Senke ausfüllten, war er unversehens in Schwierigkeiten geraten.
    Denn in seiner Müdigkeit und seiner aufkeimenden Verzweiflung, Jonas vielleicht für immer verloren zu haben, hatte er das riesige Netz, das zwischen den Bäumen gespannt war, übersehen.
    Er hatte zwar noch versucht, wieder zu starten, seine Krallen und die Schuppen verhedderten sich jedoch im Netz und je mehr er versuchte, sich loszureißen, um sich zu schlagen und das Netz zu zerreißen, desto mehr verwickelte und verstrickte er sich darin.
    Immer verzweifelter versuchte er, sich zu befreien, stieß Feuerfontänen aus, um es zu verbrennen, schlug wild um sich und fegte mit seinem kräftigen Schwanz Bäume um, an denen das Netz verankert war. All seine Bemühungen führten lediglich dazu, dass er sich immer mehr und mehr in dieses Netz einwickelte und sich bald nicht mehr rühren konnte.
    Menschen kamen, richteten schmale, glänzende Stöcke auf ihn – Waffen, erkannte Fäiram entsetzt und sah seine
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