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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung
Autoren: Ashan Delon
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sich abermals durch sein Haar und räusperte sich entschuldigend, als es ihm wieder einfiel. Schnell nahm er seine Hand runter. „Ich weiß noch nicht, wo Fäiram ist. Ich kann zu wenig erkennen. Außerdem dachte ich, er hätte seinen Drachen verloren oder so, weil ich ja nicht wusste, dass er … der Drache ist. Ich erinnerte mich an den Falken – dich – und dachte, ich könnte Hilfe holen oder irgendwas in der Art. Das was ich gesehen habe, war jedenfalls nicht gut. Er wird gequält und hat Schmerzen.“
    „Fäiram weiß, dass du sehen kannst, was er sieht. Er wird dir Hinweise geben.“ Tuniäir ging nicht weiter auf das Gestammel des Menschen ein. Er hatte erfahren, was er wissen musste.
    Jonas nickte wissend.
    „Es wird immer ein Falke in deiner Nähe sein. Wenn du weitere Hinweise hast, nähere dich ihm und tippe dir auf die Schulter. Er wird dich nach Häälröm bringen. Anders kann er dich nicht verstehen. Sei dir jedoch bewusst, dass du dies ausschließlich dann anwenden darfst, wenn du dir absolut sicher bist. Menschen ist der Aufenthalt in Häälröm untersagt.“
    Jonas blickte sich rasch um. „Ich bin hier also wieder in Häälröm.“ Er wandte sich Tuniäir zu. „Wenn es verboten ist, warum hast du mich hierher geholt? Warum hat mich Fäiram in sein Zimmer geholt?“
    Tuniäir verzog sein Gesicht. Ihm wollte keine passende Antwort einfallen. Er verstieß bewusst gegen eine Vorschrift, die seit Langem bestand, seit wann, vermochte er ebenfalls nicht zu sagen. Es war auch kein eindeutiges Verbot, sonst wäre es weder Fäiram noch ihm selbst gelungen, einen Menschen nach Häälröm zu holen. Es war am Besten zu umschreiben, mit: aufgrund der vor Jahrhunderten stattgefundenen Ereignissen nicht mehr erwünscht.
    Er drehte sich leicht zur Seite und ließ seinen Blick über die schwarze Fläche unter ihm gleiten. Ihn überkam das Gefühl, dass er in etwas hineingezogen wurde, aus welchem er sich mit seiner Flucht aus dem Palast und alles was mit dem Drachenprinzen zu tun hatte, heraushalten wollte. Es schien ihn jedoch unbarmherzig einzuholen. Tief in seinem Inneren war er diesem Schicksal nicht böse. Ganz im Gegenteil. Es erfüllte ihn mit einer gewissen Wärme, die ihn umgab, je intensiver er an seinen einstigen Geliebten dachte.
    Er räusperte sich, als seine Gedanken in eine Richtung abschweiften, die er nicht verantworten konnte. Irgendwo dort unten, schlief seine Gemahlin. An sie sollte er denken, nicht an Fäiram oder an diesen Jonas.
    „In eurer Welt ist das nicht normal? Wenn ein Mann mit einem Mann …?“, fragte er, eher um sich von seinen Fantasien abzulenken, die drohten gefährlich zu werden. Diese Handbewegung hatte etwas in Gang gesetzt, dass er offenbar nicht mehr kontrollieren konnte. Er wünschte sich, dieses Treffen sofort zu beenden oder zumindest auf der Stelle verschwinden zu können.
    „In gewisser Weise schon.“ Er hörte, wie der Mensch – Jonas –, musste er sich wieder in Erinnerung rufen, langsam näher kam und verkrampfte sich. Erst in diesem Moment wurde er sich gewahr, dass er eigentlich vollkommen unsittlich aussah. Barfuß, ohne Mantel, lediglich mit einfacher Hose und Tunika bekleidet, etwas was in Häälröms strenger Kleidermoral eher infam und schamlos wirkte. Er hätte wenigstens noch die Schuhe anziehen können, ehe er sein Haus verlassen hatte.
    In seiner Sorge um Fäiram hatte er jedoch weder an Kleiderordnung noch an die Moralvorstellungen etwaiger Personen gedacht, die er bei seiner Exkursion treffen würde. Dem Menschen schien seine anstößige Aufmachung wenig auszumachen. Er trug selbst Kleidungsstücke, die mehr von nackter Haut preisgaben, als in Häälröm je geduldet wurde. Unter den leicht verschwitzten Stoffen war mehr als deutlich ein Körper zu vermuten, der ihm gefallen könnte.
    Er sog zischend die Luft ein, als er bemerkte, dass seine Gedanken abermals abdrifteten, in eine Richtung, die für ihn allenfalls Schimpf und Schande bedeuten konnten.
    „Wie ist dein Name?“, wollte der Menschenmann – Jonas  – wissen.
    Tuniäir drehte sich langsam um und fand den anderen lediglich knapp drei Schritte vor sich. Er widerstand der Versuchung zurückzuweichen. „Tuniäir, Marschall der Falken.“
    „Was bedeutet das: Marschall?“, erkundigte sich Jonas neugierig.
    „Ich befehlige die Kolonie der Falken, die über die ganze Menschenwelt verteilt sind.“
    „Ich habe immer noch nicht so richtig verstanden, warum es zwei Welten gibt, die
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