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Drachenehre

Drachenehre

Titel: Drachenehre
Autoren: Malin Wolf
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    „Ich meine doch nur ...“
    „Nenn. Ihn. Nie. Wieder. KARRE!“
    „Ist gut. Es tut mir leid, okay? Ich hab das nicht so gemeint. Ich mache mir eben nur Sorgen, wie ich dich am besten schützen kann und da rangiert ein fünfzig Jahre altes Auto nicht eben auf meiner Top Ten der für dich am besten geeigneten Wagen.“
    Gut. Die kleinen Flammen aus ihren Nasenlöchern ziehen sich zurück und ihre Pupillen sind wieder rund und nicht länger ein Flammenmeer, auch wenn es immer noch im Hintergrund schwelt und knistert.
    „Ich lass deinen Morpheus von Takere nach Berlin abschleppen und wenn wir Zuhause sind, entscheiden wir neu, okay? Dann wissen wir auch, ob und welchen Schutz du außer Nári und eurer Magie noch benötigst.“
    „... okay ...“
    „Nur okay? Na los, komm schon her und gib mir einen Kuss.“
    Und schon lächelt er sie mal wieder so unwiderstehlich an, als wäre sie das Wundervollste, das er je gesehen hat.
    Und wie immer werden ihre Knie weich, alleine von diesem einzigartigen, nur für sie reservierten, zärtlichen Lächeln.
    Ein leises Seufzen entschlüpft ihr, als sich ihre Lippen unwillkürlich einen kleinen Spalt öffnen und ihr Blick sich an seinem leise bebenden Mund festsaugt.
    „Hmmm ..?“
    „Na komm schon, Ari.“
    Wie ferngesteuert bewegen sich ihre Füße durch den heißen Sand, wie auf Wolken schwebt sie die paar Schritte zu ihm, zu dem Mann, nach dem ihr Herz und ihre Seele sich verzehrt.
    Sanft umfängt er sie, zieht sie an seine Brust und senkt langsam seinen Mund auf ihren.
    „Ari …?“
    „Hmmm …?“
    „Küss mich, Liebste!“
    Sich auf die Zehenspitzen stellend, reckt sie sich ihm entgegen, sucht und findet seine vollen, weichen Lippen. Reflexartig flippt ihr linker Fuß hoch, als sie die Augen schließt und sich voller Vertrauen in die zartschmelzende Süße ihres Kusses fallen lässt.
    Seine Brust birst fast vor Stolz auf seine kleine, feurige Liebste, die ihm ohne zu zögern die Stirn zu bieten bereit ist und ihm doch im nächsten Moment ihr Vertrauen schenkt. Sein! Sie ist wirklich ganz und gar sein! Und er wird dafür sorgen, dass sich das niemals ändert. Egal was dieser verdammte, machtgierige, korrupte Rat schon wieder an Hinterhältigkeiten plant. Er wird sie mit allen Mitteln zu schützen wissen! 
     
    Lange währt ihr Kuss, unendlich, nichts fordernd, nur gebend, verschmelzen sie zu einer Einheit aus Gefühl und Liebe. Streichelnde Finger, zärtliche Hände und warme Haut. Keine Gedanken, kein Sehnen. Alles was zählt ist dieser Moment. Dieses Fühlen, dieses in sich verschmolzene Eins-Sein.
    Mehr hat er nie gewollt. Nur das.
    Mit ihr zusammen sein. Niemals wieder einsam sein.
     
    Doch auch der schönste Kuss endet. Mit einem kleinen zufriedenen Seufzen löst sie ihre Lippen von seinen, atmet ein gehauchtes 'Ich liebe dich' in seinen Mund und kuschelt sich ganz eng in seine Arme, an seine Brust, in ihn hinein.
    Nárteńien hatte recht. Es werden neue Zeiten anbrechen. Es werden neue Allianzen geschmiedet werden müssen. Selbst wenn er sämtliche Tradition über den Haufen werfen muss, selbst wenn er eherne Drachenkriegergesetze dafür brechen wird. Es ist ihm egal.
    Für sie wird er, wenn nötig, sogar seinen verfluchten Thron zurückfordern und den Rat in Grund und Boden stampfen. Wenn er innerlich nicht so voller Zorn wäre, würde er sich vielleicht sogar über diese Entwicklung amüsieren können. Da will ihm der Rat auf die Pelle rücken und provoziert damit genau das, was seine Mitglieder am meisten fürchten und zu verhindern versuchen. Machtverlust.
    Ein grimmiges Lächeln umspielt seine Lippen und auch Dáhabteńien regt sich fauchend, in stiller Vorfreude auf den Kampf. Leise schnaubt er durch die Nase.
    Ja, es werden neue Zeiten anbrechen.
    Ab heute.

 
    O hne seinen WasserDrachen kommt er sich leer vor.
    Eine unheimliche Stille, eine absolute Ruhe beherrscht ihn. Zeigt ihm, was er sonst durch Pflichterfüllung und Arbeit erfolgreich zu verdrängen in der Lage ist.
    Dass alles in ihm tot ist.
    Dass er mit Tahnee und ihrem ungeborenen Kind gestorben ist.
    Und nur weil sie ihn einen heiligen Eid hat schwören lassen, existiert er noch auf dieser Ebene. Dabei sehnt er sich so sehr nach ihr. Nach ihrem Lachen, wenn er ihr die schönsten Perlen von seinen Tauchgängen im blauen Meer mitbrachte. Nach ihrem Schimpfen, wenn er mal wieder Sand, Blut und Dreck in ihren kleinen Liebestempel schleppte. Nach ihren sanften Händen, die seine Wunden
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