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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)
Autoren: Lutz C. Frey
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und somit am eigentlichen Boden der Kaverne. Eben jenem Boden, den er vom Sims aus noch nicht einmal hatte erahnen können.
    Ein ängstliches Kläffen erscholl irgendwo weit über ihm. Verzerrt zurückgeworfen von den Wänden der Höhle, regte es die pochenden Schmerzen in seinen Schläfen zu neuen Höchstleistungen an. Das Geräusch holte ihn vollends in das Hier und Jetzt seiner Misere zurück.
    Tobi. Er stand noch immer oben auf dem Felsvorsprung – Gott allein mochte wissen, wie viele Meter weiter oben.
    Der Hund winselte voller Sorge um seinen Herrn, dessen Grubenlampe zu einem fernen Lichtpunkt in der ewigen Nacht am Boden der gigantischen Kaverne geworden war.
    »Alles … in Ordnung, Tobi …«, versuchte der alte Mann zu sagen. Heraus kam wenig mehr als ein heiseres Krächzen, begleitet von einem stechenden Schmerz in seinem Hals. Er musste husten und schmeckte etwas Staubiges auf seiner Zunge, was sich mit seinem Speichel zu einem brockigen Klumpen vermischte. Er spie es auf den Boden vor seinen Füßen.
    Der Alte tastete nach dem Rucksack auf seinem Rücken. Er war tatsächlich noch an seinem Platz und möglicherweise hatte ihn lediglich das darin verstaute Langseil sogar vor einer ernsthaften Verletzung der Wirbelsäule bewahrt. Er holte das große Taschentuch aus der Seitentasche, knabberte dessen Saum durch und riss es schließlich mithilfe seiner gesunden Hand in zwei Teile. Als er es mit seinen Zähnen abriss, jagte die plötzliche Bewegung einen stechenden Schmerz durch seinen linken Arm, den er bis hinauf zur Schläfe spürte. Sein linker Arm war glatt gebrochen.
    Als der Schmerz abklang, machte er weiter. Mit der einen Hälfte des Taschentuchs verband er notdürftig seinen angeschlagenen Kopf, um die Blutung aufzuhalten, mit der anderen versuchte er anschließend eine Schlaufe für den verletzten Arm zustande zu bringen. Beide Vorhaben gestalteten sich ausgesprochen schwierig, da er nur eine gesunde Hand und seine Zähne zur Verfügung hatte, doch schließlich schaffte er es, sich auf diese Weise provisorisch zu verarzten. Mit den Zähnen zog er den Knoten des behelfsmäßigen Schlaufenverbandes fest und hievte sich dann auf dem großen Stein, zu dessen Füßen er seine Rutschpartie so abrupt beendet hatte, in eine aufrechte Position.
    Langsam drehte sich der alte Mann auf seinem steinernen Sitz um und schaute nachdenklich in den Teil der Höhle, dem er bislang den Rücken zugekehrt hatte. Aus gutem Grund, wie es schien, denn dort erhob sich nur eine meterhohe Felswand, zu deren Füßen sich unzählige Gesteinsbrocken auftürmten. Hier war die von ihm ausgelöste Steinlawine zu einem jähen Halt gekommen, einige der größeren Felsbrocken waren regelrecht in die Wand eingeschlagen. Wäre er in der Nähe eines solchen Felsens gelandet ...
    Nachdenklich stellte der Alte die Intensität seiner Stirnlampe nach, um die Felswand vor sich genauer betrachten zu können. Behutsam kletterte er auf einen der kleinen Berge aus Schutt und Steinen, den die Lawine an den Fuß der Felswand gespült hatte.
    Als er den Gipfel der Aufschüttung erklommen hatte, wäre er um ein Haar gleich wieder heruntergepurzelt. Ein kleiner Gesteinsbrocken an der Spitze der Aufschüttung gab überraschend nach, als er drauftrat. Der Alte federte zurück, verlagerte sein Körpergewicht und kickte noch einmal vorsichtig nach dem Stein, der daraufhin mit einem gedämpften Poltern in der Felswand verschwand. Offenbar hatte die Lawine den Fels an dieser Stelle glatt durchschlagen und der kleine Stein war in einen dahinter liegenden Hohlraum gerollt. Der Alte stieß mit dem Absatz seiner Bergschuhe an den nächsten, etwas größeren Brocken, der den gleichen Weg durch den Felsen nahm. Eine Chance, vielleicht.
    Energisch trat der Alte einige weitere kleine Steine weg und brachte unter lautstarkem Ächzen schließlich auch einen der größeren Gesteinsbrocken ins Rutschen. Alle verschwanden in der Wand.
    Von neuem Elan beflügelt, begann der Alte, den kleinen Geröllberg Stein für Stein abzutragen, wobei er sorgsam darauf achtete, den neu gewonnenen Zugang nicht durch nachrutschendes Gestein zu verschütten. Nach etwa einer halben Stunde hatte er den Durchbruch in den Felsen ausreichend freigelegt, um hindurchschlüpfen zu können. Auf der Seite liegend, um seinen verletzten Arm nicht zu belasten, glitt er – vor Anstrengung schnaufend und so vorsichtig es eben ging – den Schuttberg hinab und in die Felswand hinein.
    Der Schein der
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