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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)
Autoren: Lutz C. Frey
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sich Tobi nicht wenigstens ein paar Knochen gebrochen hatte.
    Kaum war er unten angekommen, wurde er von dem wild umherspringenden Tobi begrüßt, der den alten Mann im Überschwung seiner Freude beinahe von den Füßen fegte.
    »Hey, langsam, mein Junge!«, sagte der Alte, während der Hund dazu überging, ihm ausgiebig die Hände abzulecken. »Wo bist du hier nur wieder hineingeraten, du alter Räuber?«, sinnierte der alte Mann, während er den Hund gedankenverloren hinter den Ohren kraulte. Das Echo seiner Worte klang seltsam hohl und verzerrt durch die Dunkelheit.
     
     

Finsternis
     
     
    D er Alte kramte seine Stirnlampe aus dem Rucksack hervor. Der aufflammende LED-Scheinwerfer der Lupine Betty tauchte das Innere des Felsens schlagartig in gleißendes Licht, wo er auf den Felsen traf. Die Wände waren mit Moosen und Flechten bewachsen – trügerischer Halt, sollte man auf diese Weise versuchen aus der Höhle zu gelangen. Auf dem Boden lagen ein paar lose Felsbrocken und die vertrockneten Überreste einiger kleiner Tiere.
    Wie ein zitternder Finger aus Licht strich der Strahl der Grubenlampe über den rauen Fels, als der Alte sich umblickte. Die Höhle war offenbar weit mehr als nur ein breiter Felsspalt, sie war vielmehr der Beginn eines Tunnels, der tiefer in den Felsen führte, viel tiefer . In südlicher Richtung öffnete sie sich zu einem breiten Durchgang, dessen Ende auch die starke LED-Lampe nicht erreichen konnte.
    »Sieh mal einer an, du Abenteurer, was haben wir denn da?«, murmelte der Mann und pfiff anerkennend durch seine Zähne. »Das werden wir uns wohl mal genauer ansehen.« Damit warf er sich den Rucksack auf die Schultern und befestigte den elastischen Stirngurt der Betty auf seinem Kopf, sodass er die Hände frei hatte. Dann trat er in den Tunnel.
    Der Alte und sein Bernhardiner folgten dem Gang, der in leichtem Gefälle tiefer in den Berg führte. In Alois Suter war der Forschungseifer erwacht und er musste sich ermahnen, den Schritt seiner ungeduldigen Füße zu zügeln. Fast schnurgerade zog sich der Tunnel durch den Berg und noch immer war kein Ende in Sicht. Nach einiger Zeit wurde das Gefälle steiler. Die Kühle des Steins war hier unten stärker zu spüren, sie mussten bereits etliche Meter unter dem Niveau des Waldbodens draußen sein – der nun kaum mehr als eine ferne Erinnerung war. Im Eifer seiner Entdeckung hatte der Alte den Wald und das heraufziehende Gewitter völlig vergessen.
    Der Alte musste hin und wieder den Kopf einziehen oder einen größeren Felsbrocken überwinden, doch davon abgesehen war der Gang recht gut begehbar.
    Nach etwa einer halben Stunde gelangten sie an eine erste Gabelung und der Alte blieb stehen. Von hier führten drei Gänge in leichtem Gefälle tiefer in den Fels hinein. Aus der Erfahrung unzähliger Höhlenexpeditionen wusste er, dass es nicht ratsam war, in unbekanntem Gebiet mehr als ein paar solcher Gabelungen zu passieren – vorausgesetzt, man wollte irgendwann zum Ausgang zurück finden.
    »Links, Mitte oder rechts, mein Junge?«, fragte er den Hund ernst, doch Tobi blickte nur treuherzig und etwas unentschlossen zu ihm empor. »Gut, dann nach rechts. Ganz wie du meinst.«, sagte der alte Mann und sie setzten sich wieder in Bewegung, nachdem er die Wand des rechten Abzweigs mit einem großen X markiert hatte.
    Stalaktiten hingen wie steinerne Eiszapfen von der Decke des Gangs und erschwerten das Vorwärtskommen für den Alten und seinen treuen Vierbeiner. Die zuckenden schwarzen Schatten, die das gleißende Licht der Betty warf, wirkten im Vorübergehen wie vorsintflutliche monströse Schlingpflanzen, deren wogende Tentakel nach den Eindringlingen zu greifen schienen.
    Schließlich endete der Weg abrupt an einer besonders skurrilen Gesteinsformation. Von der Decke hängende Stalaktiten und ihre vom Boden in die Höhe wachsenden Gegenstücke waren sich im Laufe der Jahrtausende auf halber Höhe entgegengekommen, hatten sich schließlich vereint und bildeten nun eine Art Gitter, wie die Stäbe eines uralten, steinernen Verlieses. Der alte Mann nahm die Lampe vom Kopf und streckte sie durch die Lücken in dem steinernen Gebilde vor sich. Hinter dem Gitter weitete sich der Tunnel zu einem breiten Durchgang und dahinter lag Finsternis, die auch der starke Schein der Betty nicht auszuleuchten im Stande war.
    Offenbar führte der Gang in eine gigantische Kaverne – so groß, dass es dem Alten von seiner derzeitigen Position aus unmöglich
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