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Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Titel: Dr. Silberfisch in gemeiner Mission
Autoren: Harald Tonollo
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seien ein Baum.« Er grinste den Doktor an und sprintete hinter Pampe die Treppe hinauf.
    Doktor Silberfisch stand da wie ein begossener Pudel. Und so sehr er sich auch mühte – er kam einfach nicht von der Stelle. In ihm fing es an zu brodeln.
    Wenn ich aus diesem Haus je wieder herauskomme, dachte er grimmig, dann … dann … Mehr fiel ihm vor lauter Wut nicht ein.

Ein echter Magia – Zauber
     
    Prospera Rottentodd suchte mit energischen Schritten den gesamten Garten ab. Doch weder Polly noch ihr Großcousin waren irgendwo zu sehen.
    »Für Debilius schwärmen«, murmelte sie zornig vor sich hin. »Ausgerechnet für diesen … diesen Nichtsnutz! Was denkt sich Pollyxenia nur dabei?«
    Sie ging zurück ins Haus und sah Doktor Silberfisch in der Mitte des Flurs stehen.

     
    »Ah, der Herr Doktor«, sagte Frau Rottentodd schlecht gelaunt. »Meine Tochter braucht Sie jetzt ja wohl nicht mehr. Anscheinend ist sie wieder kerngesund. Falls Sie auf ihren Lohn warten, muss ich auf meinen Gatten verweisen.« Und noch bevor der Doktor auch nur einen Ton von sich geben konnte, um seine missliche Lage kundzutun, verschwand Prospera mit einem zischenden »Vielleicht sind die beiden ja da drin?« im Raum mit den Entspannungsbecken. Dort entdeckte siezumindest ihren Großcousin, der – von wuselnden Ameisen bedeckt – ein Nickerchen hielt.
    »Was fällt dir ein?«, schrie Frau Rottentodd so laut, dass der arme Debilius vor Schreck einige Ameisen verschluckte. Mit einem Schlag war er hellwach.
    »Was hast du mit meiner Tochter gemacht?«, keifte Frau Rottentodd aufgeregt weiter. »Wie kannst du es wagen, diesem kleinen, unschuldigen Mädchen dermaßen den Kopf zu verdrehen? Von nun an ist Schluss mit dem faulen Herumdösen! Ab morgen werde ich dich so mit Arbeit eindecken, dass du keine Zeit mehr zum Schlafen findest. Du wirst meinemMann die Särge in das Bestattungsinstitut tragen – einen nach dem anderen, mit und ohne Inhalt! Und wenn du damit fertig bist, wirst du Gunther im Garten und anschließend Karla in der Küche helfen! Hast du mich verstanden?!«

     
    Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ Debilius mit offenem Mund, großen Augen und jeder Menge verschreckter Ameisen zurück. Sie knallte wütend die Tür hinter sich zu und kam mit funkelnden Augen wieder auf Doktor Silberfisch zu, der ängstlich ausweichen wollte, aber nicht konnte. Im Vorbeigehen sagte sie schnippisch: »Sie erhalten Ihr Geld schon! Mein Mann kommt in einer Stunde zum Mittagessen! Warten Sie so lange!«
    Polly schwebte immer noch mit Pit an der Zimmerdecke, als Pampe und Palme die Tür aufschlossen und mit den drei Magia-Büchern unter den Armen eintraten.
    »Hat Karla euch geschickt?«, fragte Pit.
    »Karla? Wir haben keine Karla gesehen«, antwortete Palme.
    »Sie hat vorhin hier vor verschlossener Tür gestanden und gesagt, sie habe einen Zauber gegen den Zauber. Dann wollte sie zu euch in den Keller, um den Zimmerschlüssel zu holen.« Die Zwillinge zuckten nur mit den Schultern.
    »Habt ihr denn einen Zauber gegen Schwerelosigkeit gefunden?«, fragte Polly hoffnungsvoll.
    »Wir wissen es nicht so genau.« Palme ließ sich auf Pollys Bett plumpsen. »Karla hat ja eigentlich nur eine Medizin für uns Rottentodds zusammengebraut. Sie wird offenbar erst, wenn ein Mensch sie einnimmt, zum Zaubertrank – wie wir an euch beiden Luftballons hier sehen können. Die Zaubersprüche in den drei Magia-Büchern beziehen sich nicht auf die Rottentodd-Medizin, deswegen können wir nicht mit Sicherheit sagen, wie sich ein
echter
Zauber auf euch da oben auswirkt.« »Klingt nicht sehr ermutigend«, seufzte Pit.

     
    »Außerdem haben wir das übliche Problem mit der Zuordnung des dritten Teils«, fügte Pampe hinzu.
    Jeder Zauberspruch war in drei Verse unterteilt. Der erste stand mit einer Nummer versehen im ersten Band und der zweite mit derselben Nummer im zweiten Band. In Magia Drei aber fehlte die Zuordnung, und so wussten die vier Freunde nie genau, ob sie den richtigen dritten Teil des Zauberspruchs gefunden hatten – was schon einige Male verheerende Folgen gehabt hatte.
    »Aber … wir haben einen Zauberspruch entdeckt, der zu eurer Situation passen
könnte
«, meinte Palme zögernd.
    »Lies doch mal vor«, bat Polly.
    »Vorlesen? In dem Moment, in dem wir den Spruch laut vorlesen, beginnt der Zauber zu wirken! Schon vergessen?«
    Polly verzog das Gesicht. »Was denkst du?«, fragte sie Pit. »Sollen wir’s riskieren?«
    Ihr Freund
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