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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Schutzstein ist ein Liebesstein. Die Liebe kommt von einer hellen Energiequelle und ist reinstes Licht. Energie hat ja was mit Wärme zu tun, wie du noch in Physik lernen wirst. Trifft diese Art von Energie in Kälte und Dunkelheit, wie sie die Schwarzmagier auszeichnet, wird es dort plötzlich warm und licht. Das halten Schwarzmagier nicht aus. Sie   verbrennen sich und werden geblendet. Genau das ist Bernwards Bruder passiert.“ 
    Poptlok strich sich nachdenklich über die Stirn. „Wenn ihm das passiert ist, muss man davon ausgehen, dass er den Schwarzmagiern nicht nur nahesteht, sondern bereits einer ist. Da wird er sich am Samstag wohl kaum entschuldigen. Vielleicht kommt er nicht einmal – außer die Schwarzmagier wollen ihn weiter als Spion benutzen. Er ist auf jeden Fall nicht mehr vertrauenswürdig, und wir dürfen ihn unter diesen Umständen nicht mehr in unser Zentrum kommen lassen.“
    „ Bist du jetzt nicht zu heftig?“ Nymus wunderte sich über Poptloks harte Worte.
    „ Ich sehe das genauso“, gab Zawarima Poptlok recht. „Denn die verbrannte Hand ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass er Schwarzmagier ist.“
    Nymus schaute seinen Vater an. Ob der genauso darüber dachte?
    Der nickte betrübt.
    „ Schade um den jungen Mann“, seufzte Zawarima. „Jedenfalls finde ich es anerkennenswert von Bernward, dass er sich bei dir entschuldigt.“
    „ Ja, schon. Aber ich kann ihm trotzdem nicht mehr vertrauen. Jemand, der mir etwas aus der Hosentasche stiehlt, kann für mich kein Freund sein!“ Nymus konnte seine Enttäuschung über Bernward noch nicht loslassen.
    „ Von 'Stehlen' kann nicht die Rede sein. Er wusste, dass er dir den Stein zurückstecken würde“, gab Zawarima zu bedenken. „Er hat nun mal einen Fehler gemacht. Jeder Mensch macht Fehler! Und du weißt ja nicht, unter welchem Druck er gestanden ist.“
    „ Mmm“, machte Nymus.
    „ Mal seh'n, was er aus diesem Fehler noch macht. Ich denke, dass der für sein zukünftiges Leben noch recht wichtig werden wird. Aber auch über Irmhild und ihre guten Ohren müssen wir jetzt mit dir reden, Tarmak“, wechselte Poptlok das Thema. „Es gibt nämlich noch mehr Neuigkeiten.“
    Im Wechsel erzählten er und Zawarima von dem erlauschten Gespräch, dem Zusammentreffen mit den Schwarzmagiern auf der Beerdigung und der anschließenden Beratung im Magierzentrum.
    „Ein Glück, dass mir die Flucht vorher gelungen ist“, atmete Tarmak auf. „Rother ist ganz anders als Raktar, der bisherige Oberste. Ihm geht es nicht um Rache. Solche grausamen Strafen  beziehungsweise Tests wie Raktar würde er niemals durchführen. Auch Kerkerhaft würde er nur im Notfall einsetzen. Dazu ist er viel zu nüchtern und zu sachlich. Er weiß genau, dass er damit die Motivation und Arbeitskraft der Mitglieder schwächen würde. Für ihn als Ökonomen sind das unhaltbare Zustände. Auch er strebt nach Macht, für sich persönlich, aber auch für seine Mitarbeiter und die Gruppe insgesamt. Unter ihm kann man sehr frei und eigenständig arbeiten, was für ihn als Chef spricht. Wenn es nicht um Schwarzmagie ginge, würde ich ihn als Vorgesetzten absolut akzeptieren. Aber als Schwarzmagier so gut zu arbeiten, wie er das voraussetzt und verlangt, wäre mir aus Gewissensgründen nicht mehr möglich gewesen. Ich halte ihn wegen seiner Führungsqualitäten für eine große Chance für die Schwarzmagiergemeinschaft und für eine bedeutende Gefahr für alle anderen.“
    „ Du bestätigst das, was wir schon vermuten“, sagte Poptlok. „Die Frage ist jetzt...“ Er verstummte plötzlich und starrte vor sich hin.“
    „ Aha, eine Gedankenbotschaft“, stellte Zawarima fest.
    Poptlok wurde blass. Dann sah er auf und flüsterte: „Mein Vater kommt. Ich habe den Brunnen für ihn freigegeben.“
    „Das heißt, er hat den Brunnenzauber nach Übersee gefunden?“, fragte Zawarima.
    Poptlok nickte.
    „Wann kommt er?“
    „ Jetzt.“
    „ Am besten, wir drei geh'n hinauf!“ Zawarima erhob sich und mit ihr Tarmak und Nymus. „Vater und Sohn sollen zunächst allein sein, wenn sie sich nach zwölf Jahren erstmals wieder begegnen.“
    Während sie zu dritt nach oben stiegen, erkannte Nymus einen alten Mann, der aus Poptloks Brunnen auftauchte. Er trug sein langes, weißes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Ein weißgrauer Vollbart bedeckte sein halbes Gesicht und fiel ihm auf die Brust. Seine mittelgroße Gestalt wirkte gedrungen und kräftig. Er trug eine braune
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