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Down

Down

Titel: Down
Autoren: Nate Southard
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meisten anderen Sachen ließen mich eher ziemlich kalt. Allerdings ist es toll gewesen, mich durch Jack Ketchums Werke zu wühlen. Dann fing ich an, Brian Keene und Edward Lee zu lesen, und ihr Sinn für Humor, der Hand in Hand mit ihren unglaublich grausamen Geschichten einhergeht, traf mich wie ein Blitz.
    Wie lange hast du gebraucht, deinen eigenen Ton zu entwickeln?
    Ich glaube, dass ich meinen eigenen Ton ziemlich schnell gefunden habe. Die Entwicklung hält aber noch immer an. Alles, was ich jetzt schreibe, erscheint mir stärker als das, was ich davor geschrieben habe. Permanentes Verbessern ist meines Erachtens etwas, wonach jeder Autor streben sollte.

    Hast du auch schon fertige Geschichten in den Papierkorb geworfen?
    Es gibt ein paar Storys, bei denen hab ich es aufgegeben, zu versuchen, sie in Magazinen oder Anthologien unterzubringen. Sie sind nicht so stark, wie ich es erhofft hatte, und ich habe keine Lust, Neufassungen von ihnen zu schreiben.
    Sind die Ideen dann ganz verloren?
    Wenn eine Idee nicht funktioniert, gehe ich sie meistens in Form einer ganz neuen Geschichte an, anstatt zu versuchen, die existierende Story umzuschreiben.
    Erzählst du uns ein bisschen mehr über deine Arbeitsweise?
    Die hängt natürlich vom Projekt ab. Ich fange gern mit einer Outline an, selbst wenn ich mich beim Schreiben nur selten eng an diese Outline halte. Viele Bücher werden geschrieben, indem man »es fließen lässt«, aber die mit dieser »Methode« verfassten Bücher brauchen viel mehr Überarbeitung als Bücher, die anhand einer Outline geschrieben werden.
    Weißt du immer schon am Anfang, welche Figuren überleben und welche nicht?
    Eher nicht. Jedes Mal, wenn ich eine neue Kurzgeschichte oder einen neuen Roman anfange, habe ich eine Idee, wer überleben könnte, doch die Todesrate ist dann immer deutlich höher als zu Anfang gedacht.
    Brauchst du eine besondere Stimmung oder irgendwelche Rituale, bevor du mit dem Schreiben loslegst?
    Kaffee. Viel davon. Ich wache gegen 4:30 Uhr am Morgen auf und schreibe, bevor ich zur Arbeit gehe. Aufmerksam und geistig anwesend zu sein, ist also der schwierigste Part. Allerdings bevorzuge ich es, morgens zu schreiben. Wenn ich mich reingraben und schreiben kann, bevor ich Interesse am Rest des Tages entwickle, ist das Geschriebene klarer und besser.
    Dieser klare Stil, den du hast, wirkt immer so einfach. Aber er macht beim Schreiben einige Mühe, oder?
    Es kann ziemlich frustrierend sein. Ich wäre gern ein Autor, bei dem sich die Atmosphäre langsam aufbaut und die Handlung nach und nach abspult, aber das scheint mir nie zu gelingen. Ich fange an und plötzlich rase ich los. Es ist eine echte Herausforderung, Stimmungen zu erzeugen und die Geschichte zu erzählen, ohne direkt von Punkt A zu Punkt B zu gehen und die Prosa dabei trotzdem simpel und geradlinig zu halten.
    Geht Story über Stil, oder sind sie gleichberechtigte Partner?
    Ich finde, die Story ist immer das Wichtigste. Und die Figuren sollten noch vor der Story kommen. Das ist nur meine Meinung, doch diese Sicht hat mir bisher gute Dienste geleistet.
    Hast du das Gefühl, dass das Ansehen eines Genre-Autors – eines Horror-Autors – geringer ist als das anderer Autoren?
    Ich schätze sogar, dass es wesentlich geringer ist, obwohl es nicht so sein muss. Es gibt unglaubliche Schriftsteller, die im Genre aktiv sind und dabei zugleich die Kluft zwischen Genre und ernsterer Literatur hervorragend überbrücken. Peter Straub und Sarah Langan haben einen wunderbaren Stil. Sarah Court von Craig Davidson und Nach dem Ende von Alden Bell sind beides fantastische literarische Romane mit Horror-Elementen und sie haben mich dazu inspiriert, selbst neue Dinge beim Schreiben auszuprobieren.
    Blockiert dich der »Genre-Gedanke« an manchen Tagen?
    Ich habe eigentlich nie Schreibblockaden. Ich hatte schon Tage, an denen ich nicht schreiben wollte, und es gab Projekte, die nach der Hälfte versandet sind, aber das war eher das Ergebnis schlechter Planung und schlechter Stimmungen und lag nicht an irgendeiner Blockade. Wenn ich in einer Situation stecke, in der etwas nicht funktioniert, neige ich dazu, einfach über diese Stelle hinwegzuschreiben und nur das blanke Gerüst dessen stehen zu lassen, was in dieser bestimmten Szene passieren muss. Das kann ich dann in der nächsten Überarbeitung richten.
    Gerade zu Beginn deiner Karriere hast du viele kurze Texte geschrieben. Hängt dein Herz immer noch an der Kurzstrecke,
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