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Doppelt geküsst hält länger (German Edition)

Doppelt geküsst hält länger (German Edition)

Titel: Doppelt geküsst hält länger (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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ist nicht angebracht.“
    „Ein öffentlicher Ort, umgeben von Leuten in einem respektieren Restaurant? Was könnte angemessener sein? Das gibt Ihnen die Möglichkeit, meine Seele zu retten, Mrs Harbaugh. Ich kann mir kein hehreres Ziel vorstellen.“
    Verärgerung blitzte in ihren grünen Augen auf. „Ich bin an Ihrer Seele nicht interessiert.“
    „Aber das ist der einzige Teil von mir, den Sie haben können … zumindest für den Moment.“
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ihre Wangen röteten sich. Zeke unterdrückte ein Lachen und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt. Er wusste alles, was er über Alethea Harbaugh wissen musste. Sie war eine größere Herausforderung als die bisherigen Kandidatinnen. Ein Umstand, der ihm sehr gut gefiel. Doch das Ergebnis stand bereits fest – er würde sie in sein Bett locken. Und damit hätte er das Spiel gewonnen. Sobald sie sich ihm hingegeben hatte, würde sie es vorziehen, die Stadt zu verlassen, anstatt den aufrechten Frauen der Gemeinde gegenüberzutreten. Und als Witwe würde sie vermutlich sehr leise gehen.
    Er würde ihr irgendwo ein Haus kaufen. Sie könnte im Osten des Landes als Lehrerin arbeiten. Dort würden die Menschen ihre formelle Art und ihre Liebe zu Shakespeare zu schätzen wissen. Bis es so weit war, würde er jeden Schritt auf dem Weg zu ihrer Verführung genießen – angefangen mit dem Dinner heute Abend.

2. KAPITEL
    Es gab nichts, was Alethea mehr hasste als Unentschlossenheit. Ein Mensch sollte eine Entscheidung treffen und dann dazu stehen. Aber in den letzten zehn Minuten hatte sie sich drei Mal auf den Weg zum Dinner gemacht, um dann an der Treppe umzudrehen und in ihr Zimmer zurückzugehen.
    Daran war nur dieser Mann schuld. Dieser Zeke Titan – der ihr gesagt hatte, sie würden miteinander essen. Als wenn er darüber zu entscheiden hätte. Typisch Mann! Aufgebracht wanderte sie in ihrem Zimmer auf und ab. Er hatte kein Recht, sich ihr aufzuzwingen. Ohne Zweifel nahm er an, dass sie dankbar für seine Gesellschaft war und jede Aufmerksamkeit begrüßen würde, die dem heutigen Abend folgte.
    Oh, sie wusste alles über Zeke Titan. Die Frauen der Stadt liebten es, zu klatschen, und Zeke war ihr Lieblingsthema. Sie hatte davon gehört, dass sein Vater davongelaufen war und Frau und Sohn sich selbst überlassen hatte. Dass Zeke schon als kleiner Junge alle möglichen Arbeiten angenommen hatte, um seine kranke Mutter zu unterstützen. Als sie starb, war er erst sechzehn, ohne Familie, ohne Geld und ohne Zukunft. Die Menschen hatten ihr erzählt, wie eine Spielkarte sein ganzes Leben veränderte.
    Seinen Gewinn hatte er benutzt, um Land zu kaufen und in Geschäfte zu investieren. Durch außergewöhnliches Glück oder ein Wissen, das weit über seine Jahre hinausging, war er mit zwanzig Jahren zu einem der wohlhabendsten und erfolgreichsten Männer der Stadt geworden.
    Was alles für ihn sprach, wie sie zugeben musste. Sie ging zur Tür, zog sie auf und schloss sie dann doch wieder. Doch Zeke Titan hatte mehr als nur seinen Reichtum. Er hatte einen gewissen Ruf. Über seine Eroberungen wurde immer nur im Flüsterton gesprochen, aber dafür gab es umso mehr zu erzählen. Zu seinen bevorzugten Opfern schienen sämtliche Lehrerinnen zu gehören. Noch keine war ihm entkommen, und sie ahnte, dass das Abendessen nur der Anfang war.
    Sie fürchtete diese Herausforderung nicht – so weit, so gut. Aber zu wissen, dass alle Einwohner dem Wettstreit zuschauen und über Zeke Titans Erfolgsaussichten spekulieren würden, war etwas ganz anderes.
    Alethea hatte die Stelle als Lehrerin in Titanville angenommen, um ihrer Familie in Baltimore zu entkommen, die sie mittlerweile fast erdrückte. Ihre Mutter hatte nach Wesleys Tod gerade die obligatorischen neun Monate abgewartet, bevor sie Andeutungen machte, dass Alethea über eine Wiederheirat nachdenken sollte. Aletheas beiden Schwestern wollten, dass sie zu ihnen zog – vordergründig zu ihrem eigenen Besten, aber in Wahrheit brauchten sie nur jemanden im Haus, der sich um ihre Kinder kümmerte. Als Einziger hatte Aletheas Vater, ein freundlicher und großzügiger Mann, seine Wünsche beiseitegeschoben und sie gefragt, was sie selbst wollte. Er hatte sie auch ermutigt, in den Westen zu ziehen und ein Leben zu beginnen, das sie wirklich glücklich machen würde.
    In den sechs Monaten, die sie schon in Titanville wohnte, hatte sie die kleine Stadt lieben gelernt. Sie hatte Freunde gefunden,
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