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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel
Autoren: David Baldacci
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ist.«
    Shaw hockte sich hin und dachte darüber nach. Dann sah er in den heller werdenden Himmel hinauf. »Der Nebel könnte uns helfen, uns zu verstecken.«
    Reggie nickte. »Das könnte er, aber die Chancen stehen gut, dass die Sonne ihn wieder vertreiben wird, und dann sind wir wieder exponiert. Und wir können diese Felsen zwar hinunterklettern, aber ich weiß noch nicht, wie wir wieder raufkommen sollen. Und da unten gibt es nicht viel Deckung. Wenn wir erst auf halbem Weg sind, könnte er schon hier oben stehen und uns abknallen.«
    »Das einzig Gute daran ist«, sagte Whit, »dass die Hunde nicht klettern können.«
    Katie stand auf. »Himmel, Leute! Shaw sucht nach einem Weg für uns hier raus, und ihr …«
    Shaw legte ihr die Hand auf den Mund und schaute sich um. Sie hörten es alle. Irgendetwas bewegte sich rechts und über ihnen. Shaw winkte den anderen, ihm zu folgen, und sie schlichen nach links, weg von dem Geräusch.
    »Shaw, schau«, sagte Reggie und deutete zurück.
    Sie rührten sich nicht, sondern sahen zu, wie es sich die Klippe hinunterschlängelte: ein Seil mit einer Tasche daran. Unten angekommen erschlaffte das Seil, und die Tasche fiel auf die Seite.
    »Nehmt sie«, sagte eine Stimme.
    Sie blickten nach oben.
    Pascal stand oben an der Klippe.
    Shaw und Whit hoben instinktiv die Messer.
    Pascal grinste und schüttelte den Kopf. Der Nebel wurde immer dichter und verdeckte ihn fast. »Nehmt sie. Das wird euch helfen.«
    Shaw ließ Pascal keine Sekunde aus den Augen und näherte sich vorsichtig der Tasche. Als er sie erreichte und sah, was da drin war, klappte ihm vor Staunen der Mund auf. Er holte eine Pistole und ein Handy heraus.
    »Das Handy ist voll aufgeladen«, sagte Pascal, »und der Empfang ist gut. Mr Waller hat gut eine Meile entfernt von hier einen Sendemast aufstellen lassen. Ruft an, wen auch immer ihr anrufen müsst. Und der GPS-Chip ist aktiviert.«
    »Warum tust du das?«, fragte Shaw.
    »Er will, dass ich euch da rübertreibe«, sagte Pascal und deutete in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren, »zu einer Stelle gut eine Meile von hier entfernt, wo zwei Wege ineinanderlaufen. Westlich davon ist das Gelände ein wenig höher. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dort wartet er auf euch.«
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.« Shaw prüfte die Waffe, um zu sehen, ob sie geladen und funktionstüchtig war.
    Überraschenderweise schaute Pascal zu Reggie und Whit. »Ich hatte gehofft, ihr würdet ihn in Gordes töten. Ich hatte gehofft, die Informationen, die ich an eure Kollegen weitergeleitet habe, hätten gereicht. Aber dann hat Rice sich eingemischt. Er ist dir gefolgt«, er deutete auf Reggie, »in die Kirche.«
    » Du warst unser Insider?«, fragte Reggie verblüfft.
    »Verdammt«, fügte Whit hinzu und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich wusste nicht, was Rice herausgefunden hatte, bis es zu spät war. Ich habe ihn in die Kirche begleitet und gehofft, euch irgendwie helfen zu können.« Er schaute zu Shaw. »Und dann bist du aufgetaucht, und ihr brauchtet meine Hilfe nicht mehr.«
    »Du wolltest Waller tot sehen?«, fragte Reggie.
    »Als meine Mutter ihn kannte, hieß er noch Fedir Kuchin. Ich bin Grieche, und er hat uns dort in den Ferien besucht, als ich noch klein war.«
    »Du kanntest ihn schon als Kind?«, hakte Katie nach.
    »Das könnte man so sagen. Er war mein Vater, auch wenn das in seinem Fall nicht viel zu heißen hat. Und er hat meine Mutter einfach in Armut sterben lassen. So etwas vergessen wir Griechen nicht, und wir verzeihen es auch nicht. Er glaubt, ich wüsste nicht, wer er wirklich ist. Er glaubt, für mich sei er nur der Retter aus dem Waisenhaus. Sicher, er hat mir Essen und ein Dach über dem Kopf gegeben, und er hat mich ausgebildet; aber er ist auch der Grund, warum meine Mutter gestorben ist, und das kann nichts wiedergutmachen.«
    Shaw schaute auf die Waffe. »Wofür ist die?«
    »Damit ihr eine Chance habt.«
    Whit rief: »Warum hast du ihn nicht schon längst selbst umgebracht?«
    »Ich habe meine Gründe. Und er ist mein Vater. Ich werde mich um die anderen kümmern. Und auch um die Hunde. Kümmert ihr euch um ihn. Viel Glück.«
    Und einen Augenblick später war Pascal verschwunden.
    Die vier schauten einander an.
    Shaw spielte an der Waffe herum. »Schon cool, dass er uns eine Waffe und eine Verbindung zur Außenwelt gegeben hat. Probieren wir das gleich mal aus.« Er wählte eine Nummer, und Franks verschlafene
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