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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel
Autoren: Carter Brown
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schwer zu erraten, daß der dritte ihm einen Ballermann
gegen den Rücken preßte.
    »Machen Sie keine Dummheiten,
Donavan«, sagte der Bursche links neben Hicks.
    »McLaren?« fragte ich.
    »Durchsuch mal die anderen
Zimmer, Charlie«, sagte der Mann.
    Der Bursche rechts neben Hicks
ging vorsichtig um mich herum auf die Schlafzimmer zu. Ein paar Sekunden später
drang ein schriller weiblicher Schrei zu uns heraus, gefolgt von einem dumpfen
Aufprall. Dann herrschte Stille.
    »Wenn Charlie was nicht
ausstehen kann, dann Frauenzimmer, die kreischen wie Besessene«, bemerkte der
Kerl, der zuerst gesprochen hatte, in beiläufigem Ton. »Tun Sie, was man Ihnen
sagt, Donavan, dann passiert Ihnen nichts. Sie haben zwei Minuten Zeit, einen Koffer
zu packen, dann kommen Sie mit uns.«
    »Was ist mit ihm?« fragte ich
und wies mit dem Kopf auf Hicks.
    »Wer braucht den schon?«
antwortete er gelassen. Im nächsten Augenblick knallte ein Pistolenlauf gegen
Hicks’ Schläfe. Seine Augäpfel drehten sich nach oben, bevor er zu Boden
stürzte.
    »Wir brauchen nur Sie«, sagte
der Bursche sachlich. »Nun packen Sie schon Ihren Koffer, Donavan.«
    Die Schlafzimmertür stand
offen, deshalb trat ich gleich ein, während der Mann mit seiner Waffe einen
Schritt hinter mir blieb. Ich hatte gerade noch Zeit festzustellen, daß Charlie
ausgestreckt auf dem Teppich lag, und ihm Blut aus einer Wunde unmittelbar
oberhalb des rechten Ohrs über das Gesicht lief. Dann hörte ich hinter mir
einen dumpfen Schlag und gleich darauf prallte etwas gegen meine
Schulterblätter, so daß ich nach vorne taumelte. Es gelang mir, die Balance zu
halten, und ich fuhr herum. Der Kerl mit der Pistole lag ausgestreckt zu meinen
Füßen am Boden. Ich griff nach seiner Waffe und richtete mich gerade rechtzeitig
auf, um zu sehen, wie sich Mandys Mund öffnete. Schnell legte ich den Finger
auf die Lippen und schüttelte eindringlich den Kopf. Ihr Mund schloß sich
zögernd wieder.
    Es handelte sich, wie ich mich
erinnerte, um eines der kleineren Geschenke, die ich ihr hatte zukommen lassen
— um eine Haarbürste mit massivem Silbergriff und einen Handspiegel mit
massivem Silberrahmen. Letzteren hielt sie noch in der Hand, auch wenn er nicht
mehr sehr ansehnlich war — blutverschmiert und an der einen Kante voller Haare.
    »Was zum Teufel ist denn
passiert?« flüsterte ich.
    »Der da«, flüsterte sie und
deutete auf Charlies bewegungslosen Körper, »kam hier rein, während ich mich
über den Toilettentisch gebeugt hatte.« Ein entrüsteter Ausdruck lag auf ihrem
Gesicht. »Und er hatte die Frechheit, mich mit dem Pistolenlauf ins Hinterteil
zu pieksen! Deshalb nahm ich den Handspiegel und knallte ihm eine.«
    »Was dann?« murmelte ich.
    »Ich wußte gleich, daß
irgendwas nicht stimmte, Paul, Darling«, sagte sie. »Ich meine, der Kerl war
doch ein völlig Fremder. Also lauschte ich an der Tür, und als der Mann sagte,
du müßtest hier reinkommen und einen Koffer packen, habe ich euch aufgelauert.«
    »Du warst grandios«, sagte ich
aufrichtig.
    »Warum flüstern wir eigentlich
immer noch?« flüsterte sie.
    »Weil im Wohnzimmer immer noch
ein Mann mit einer Pistole wartet«, flüsterte ich zurück.
    »Wie?« Ihr Gesicht nahm eine
grünliche Färbung an. »Was machen wir denn mit ihm, Paul, Darling?«
    Der Bursche, der als einziger
die Klappe aufgerissen hatte, mußte meiner Ansicht nach der Anführer sein. Also
hob ich ihn vom Boden auf, hielt ihn, meinen linken Arm um seine Brust, vor mir
fest und preßte ihm mit der anderen die Pistole gegen die Schläfe. Dann kehrte
ich langsam ins Wohnzimmer zurück. Der Mann, der dort zurückgeblieben war, sah
bereits recht nervös drein, als wir eintrafen, und danach wirkte er noch
wesentlich nervöser.
    »Lassen Sie die Waffe fallen«,
befahl ich. »Sonst bringe ich ihn um!«
    Das Gesicht des Mannes zuckte
krampfhaft; dann fiel die Pistole aus seiner Hand. Ich ließ seinen Boß auf den
Boden gleiten und hob die Waffe auf.
    »Gehen Sie ins Schlafzimmer und
warten Sie dort«, befahl ich. »Und den hier nehmen Sie gleich mit.«
    Er hievte seinen Gefährten hoch
und schwankte dem Schlafzimmer zu. Ich rief Mandy zu, sie solle herauskommen,
und sie begegneten einander auf der Schwelle. Mandy trug nach wie vor lediglich
ihr Bikinihöschen, und der Bursche, der seinen Boß schleifte, gab ein
mitleiderregendes Stöhnen von sich, als er sie sah. Ich konnte seine Empfindungen
begreifen.
    »Paul, Darling«, sagte sie, »du
warst
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