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Don Blech und der silberne Regen

Don Blech und der silberne Regen

Titel: Don Blech und der silberne Regen
Autoren: Max Kruse
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köstliche Gurken kochen könne.
    »Mit sehr süßen Früchten?«, fragte Nassi. Dann wollte sie ihn sofort besuchen.
    Da flatterte etwas um Don Blechs runde Nase. »Der Papilio ist es, der Kometenschwanz«, rief Don Blech aufgeregt. »Immer kommt er, als ob er mir eine Botschaft bringen wollte. Ist das nicht sonderbar? Ich muss ihm folgen...«
    Don Blech war nicht mehr aufzuhalten. Der Falter steuerte auf das Segelschiff zu und Don Blech eilte ihm nach.
    »Fort, fort...«
    »Aber nicht ohne Scheppertonne!«, rief Donito.
    Da schluchzte König Gurkigel und Nassi wischte ihm die Tränen mit ihrer feuchten Patschhand ab.
    Paprikel ließ Scheppertonne aus dem Gukürmel-Lagerhaus in den Seefalter schleppen.
    Die ganze männliche Gurkonierjugend war auf den Beinen, um die zwei Teile, Kopf und Rumpf getrennt, zu schieben, zu stemmen. Von den Mädchen wurde sie durch aufmunternde Zurufe angespornt.
    Dann dauerte es nicht mehr lange, bis König Gurkigel der Rankige alleine mit seinem Volk in der Stadt mit den melonenförmigen Häusern zurückblieb. Sein Berater hatte sich entschlossen, Don Blech beizustehen. Paprikel segelte in König Wididniks Drachen. Don Blech steuerte den Seefalter. Später sollte das Wikingerschiff im Museum der Didnikinsel seine würdevolle Aufstellung finden.

Warten auf Regen

    Eine Woche lebte Junker Hohlkopf schon bei den Wattels. Tag für Tag strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel und die Wattels waren zufrieden. Dies war das Wetter, das ihnen behagte. Silberne Federchen segelten durch die Luft, Insekten, Schmetterlinge und Blütenstaub. Auch die Wattels selbst wurden federleicht. Sie schwebten, kleinen Wolkenwesen gleich, heiter im hellblauen Element. Mit verschränkten Armen und übergeschlagenen Beinen lagen sie rücklings auf nichts als Luft und schwatzten miteinander. Worüber? Nun, über das Wetter, über den bevorstehenden Kampf, über die Siegesaussichten des goldenen Junkers, über die Hochzeitsfeierlichkeiten und wie später alles werden würde. Sie machten sich keine Sorgen. Sie kannten keinen Argwohn.
    Und wenn sie nicht herumsegelten, dann besuchten sie sich gegenseitig in ihren Oberstübchen. Es war eine fröhliche Zeit.
    Nur einer schwebte nicht. Der Fädchenaufklauber Klein-Wattoneon. Er lebte zurückgezogen in seinem Hauszelt, hatte die Tür zugeschnürt und sich in die dunkelste Ecke verkrochen. Hier saß er, grübelte und grollte. Er wünschte nichts so sehnlich wie des goldenen Junkers Niederlage.

    Dem goldenen Junker war ein Zelt neben der großen Treppe unter dem Wattepalast angewiesen worden. Wattemutter fand es schicklicher, wenn er nicht bei seiner Braut im Wattepalast wohnte. Und er war es zufrieden. Doch das lange Warten fiel ihm schwer.
    Zu den Mahlzeiten begab er sich in den Wattepalast. Zwar nahm er am fröhlichen Schmausen nicht teil, behauptete frech, ein Gelübde abgelegt zu haben, das es ihm verbot, vor dem Sieg einen Happen zu essen. Watteia bewunderte ihn mächtig, brachte sie es doch nicht fertig, auch nur einmal auf eine Weintraube zu verzichten.
    Da saß er also nun am Tisch und ließ die köstlichen Obstplatten Vorbeigehen und klapperte von Zeit zu Zeit mit dem Kinnreff. Doch niemals erlaubte er Watteia, ihm unter das Visier zu blicken. Noch immer wusste sie nicht, welche Farbe seine Augen hatten. Sie stellte sie sich immer schöner vor.
    Wattemutter hingegen fühlte sich zunehmend unbehaglicher in des Junkers Gegenwart. Er schien ihr so unliebenswürdig. Und sie liebte es, in froher Runde zu tafeln. Hätte sie seine Gedanken lesen können, wäre er ihr noch gräuslicher erschienen. Er lechzte nämlich danach, ganz schnell als rechtmäßiger, gekrönter Herrscher anerkannt zu werden. Als rechtmäßiger Herrscher kann man auch rechtmäßig gemein sein, dachte er. Wer wagt es wohl, den zu tadeln, der das geltende Recht auf seiner Seite hat?
    Er musste sich sehr zusammenreißen. Hier missfiel ihm so vieles. Am meisten das federleichte Herumschweben der Wattels und seiner Braut. Es missfiel ihm, dass er nicht in die Oberstübchen hinaufgelangen konnte. Das würde seine erste Handlung sein, dass er sie abreißen ließ, später, nach der Hochzeit. Wenn es doch nur endlich regnete...
    Nach den Mahlzeiten wartete und wartete er weiter in seinem Zelt.
    Zu seiner Freude bedeckte sich eines Morgens der Himmel. Die Wattels blickten teils besorgt, teils erwartungsvoll aus den Fensterklappen. Dann machten sie alle Ritzen dicht und zurrten die Seile fester.
    Die
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