Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
dauern. Gehen Sie jetzt nach Hause und denken Sie über meinen Vorschlag nach.«
     
    *
     
    »Hat der Fodaich meine Meldung nicht gelesen?« fragte Dwyr.
    »Natürlich habe ich sie gelesen«, antwortete Runei. »Aber ich möchte Auskunft über gewisse Details. Warum haben Sie für den Einbruch keine bessere Gelegenheit abgewartet?«
    »Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Gelegenheit war nicht groß, Fodaich. Es ging bereits gegen Morgen zu. Jemand hätte mich anhalten können, und meine Antwort wäre notwendigerweise verdächtig gewesen. Mein Befehl lautete, daß jedes unnötige Risiko zu vermeiden sei.«
    »Was ist mit der Patrouille, die Ihnen auf dem Rückweg begegnet ist? Hat man Sie gesehen?«
    »Wohl kaum, Fodaich. Es war im dichten Wald, und sie feuerten blindlings um sich, als ich ihren Anruf nicht beantwortete. Sie werden nur eine undeutliche Gestalt gesehen haben.«
    Runei seufzte. »Nun, es war ein Versuch, und Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Aber ich fürchte, wir können Sie auf Starkad nicht mehr einsetzen, nachdem Abrams Sie gesehen hat.«
    »Ich hoffe, man läßt mich in Ehren weiterdienen«, sagte Dwyr. »Noch etwas, Fodaich: Während ich in Highport war, beobachtete ich von weitem einen Vorgang, der Sie vielleicht interessiert. Abrams ging mit einem Zivilisten, der mehrere Begleiter bei sich hatte, in angeregter Unterhaltung die Straße entlang. Ich vermute, der Zivilist war der kaiserliche Abgesandte.«
    Runei nickte. »Der von hier aus nach Merseia geht. Haben Sie etwas von ihrem Gespräch auffangen können?«
    »Der Geräuschpegel war sehr hoch, Fodaich, aber mit Hilfe meines Verstärkers konnte ich ein paar Wortfetzen verstehen. Danach habe ich den Eindruck, daß Abrams ihn nach Merseia begleiten wird. In diesem Fall sollten wir Abrams besonders gut beobachten.«
    Runei rieb sich das Kinn. »Ja, das ist eine Möglichkeit. Halten Sie sich für eine baldige Abreise bereit.«
    Dwyr salutierte und ging. Runei saß allein unter dem surrenden Ventilator. Nach einer Weile nickte er vor sich hin, holte das Schachbrett hervor und überlegte seinen nächsten Zug. Ein Lächeln spielte um seine Lippen, als er eine Verbindung mit Abrams verlangte.

 
5.
     
     
    Flandry war in Ujanka. Der Haupthafen von Kursoviki lag in einer weiten, von Hügeln eingerahmten Bucht an der Mündung des Pechanikiflusses. Im Westen des Flusses befanden sich Hauptquartier und Verwaltungsgebäude der Schwesternschaft. Im Norden sprenkelten die Häuser der Reichen das Hügelland, Villen mit ausgedehnten Gärten. Aber trotz ihres Ranges – sie war nicht nur Kapitän der »Archer«, sondern auch am Besitz der gesamten Flotte beteiligt und gehörte der Schwesternschaft als Sprecherin in Fragen der Handelsschiffahrt an – lebte Dragoika im alten Stadtteil östlich des Flusses.
    »Hier haben meine Mütter seit Gründung der Stadt gelebt«, erzählte sie ihrem Gast. »Zu viele Erinnerungen hängen an diesem Haus, als daß ich es aufgeben könnte.« Sie machte eine umfassende Gebärde, die den ganzen Raum einschloß, einen Raum, der in seiner schon grotesken Überfülle an ein altmodisches Museum erinnerte. Tierfelle, Teppiche, Möbel, Bücher, Waffen, Bronzevasen und -kandelaber, Seemuscheln, Gläser und Erinnerungsstücke aus anderen Ländern ließen kaum genug Platz, daß man sich setzen konnte.
    Flandry trat an ein Fenster. Der Raum befand sich in der dritten Etage. Unten wand sich eine schmale, mit runden Steinen uneben gepflasterte Gasse zwischen den verschachtelten Häusern zum Hafen hinunter. Zwei Männer mit gezogenen Schwertern patrouillierten mit federnden Schritten am Haus vorbei. Irgendwo pochten gedämpfte Trommelschläge. Es war sonnig, und ein kalter Wind fegte die Dächer. Iguraz, ein stattlicher alter Mann, der Flandry hergeführt hatte und der als eine Art Hausmeister zu fungieren schien, zupfte ihn am Ärmel, und Flandry folgte dem Beispiel seiner Gastgeberin und ließ sich auf einem geschwungenen Diwan nieder.
    »Ich verstehe euch Leute nicht«, sagte Dragoika. »Es ist gut, dich wiederzusehen, Dommaneek, aber ich verstehe dich nicht. Was ist gegen einen Kampf einzuwenden? Dann und wann muß man es wagen. Und nun, nachdem wir die vaz-Siravo besiegt haben, kommst du her und redest, wir sollten Frieden mit ihnen machen!«
    »Man hat mir befohlen, die Idee vorzutragen«, erwiderte Flandry unbehaglich.
    »Aber sie gefällt dir selbst nicht, wie?« fragte Iguraz. »Warum sprichst du dann davon?«
    »Würdet ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher