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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!
Autoren: Enid Blyton
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Gedanken dazu darlegen.
Wir Lehrer sind durch den täglichen Unterricht und die
Vorbereitungen darauf mehr als ausgelastet. Deshalb fände ich es gut,
wenn die Vertretung von jemandem übernommen würde, der mit dem
Schulbetrieb nichts zu tun hat. Sie ahnen vermutlich, worauf ich
hinauswill: Mein Vorschlag ist der, Frau Dolly Schwarze diese
Aufgabe zu übertragen. Einen Teil ihrer Pflichten als Hausmutter
müßten wir auf die im Nordturm wohnenden Lehrer verteilen. Herr
Schwarze wird sicher, wie ich ihn kenne, gern einen Teil davon
übernehmen. Wenn es Ihnen allen recht ist, werden wir gleich einmal
darüber abstimmen, wer sich mit dieser Lösung einverstanden
erklären könnte.”
„Aber ich…” Dolly wollte protestieren, aber Ellen ließ sie nicht zu
Wort kommen.
„Ich finde diesen Vorschlag ausgezeichnet, Dolly. Ich weiß, was du
sagen willst, aber keinen von uns hat Frau Greiling so oft um Mithilfe
gebeten wie dich. In pädagogischen Fragen so gut wie in
geschäftlichen. Du kennst dich besser aus als wir alle.”
„Trotzdem!” versuchte Dolly sich zu wehren. „Ich finde, eine
solche Position steht einzig und allein Fräulein Pott zu – als
dienstältester Lehrerin wie als Vorsteherin des Nordturms!” „Seien Sie vernünftig, Dolly”, widersprach Fräulein Pott. „Sie wissen so gut wie ich, daß ich mit dieser Aufgabe überfordert wäre. Ich müßte Sie dauernd um Hilfe bitten, da ist es doch wirklich vernünftiger, Sie übernehmen Frau Greilings Vertretung gleich selbst. Wer meine Meinung teilt, möge jetzt bitte die Hand heben… einstimmig angenommen, Dolly, Sie sehen – es bleibt Ihnen keine
Wahl.”
Begreiflicherweise nahmen die Mädchen aus dem Nordturm die
Wahl ihrer Hausmutter zur stellvertretenden Direktorin mit
gemischten Gefühlen auf. Würde Dolly überhaupt noch Zeit für sie
haben? Würde sie sich wie bisher ihre Sorgen anhören, Ratschläge
geben und abends zum Gute-Nacht-Sagen in den Schlafsaal kommen?
Nun, zumindest diese Sorge war unbegründet. Das Gute-Nacht-Sagen
ließ Dolly sich nicht nehmen, und wer etwas auf dem Herzen hatte,
durfte sich in aller Ruhe bei ihr aussprechen. Aber davon abgesehen
änderte sich Dollys Tageslauf vollkommen.
Nach dem Frühstück ging sie in das Büro der Direktorin hinauf, sah
die Post durch, telefonierte mit Handwerkern, besorgten Eltern,
Lieferanten und Ämtern, diktierte Briefe, entwarf Annoncen oder
Einladungen für die Weihnachtsfeier, prüfte Rechnungen und
Kalkulationen, bewilligte Gelder für außerplanmäßige Ausgaben, hielt
zweimal in der Woche ihre Sprechstunden ab und wohnte einmal in
der Woche der Lehrerkonferenz bei.
Am Nachmittag fuhr sie täglich in die Kreisstadt hinunter, um Frau
Greiling im Krankenhaus zu besuchen. In den ersten Tagen nach der
Operation war die schwerverletzte Direktorin noch nicht ansprechbar
gewesen. Das erste Zeichen ihres wiedererwachenden Bewußtseins
bekam Dolly, als sie der alten Dame die blasse, schmal gewordene
Hand hielt und ihr leise erzählte, daß man sie zu ihrer Vertreterin
bestimmt und sie diese Aufgabe übernommen hatte. Dolly spürte
einen spontanen, fast freudig zu nennenden Druck ihrer Hand. Die
Augen zu öffnen fiel der Direktorin noch zu schwer, aber Dolly
wußte, sie hatte sie verstanden.
Schneller als gedacht lebte sich Dolly in ihre neue Aufgabe ein. Die
Zustimmung der Lehrer und Angestellten der Burg halfen ihr dabei,
und auch die Tatsache, daß man ihr empfohlen hatte, Kathrinchen am Vormittag mit ins Büro hinaufzunehmen, wo die Kleine unter ihrer Aufsicht – oder der der Sekretärin – spielen konnte, bis ihre Betreuung
mittags von einer der Babysitterinnen übernommen wurde. Wenn die Arbeit es erlaubte, ließ Dolly es sich nicht nehmen, für
Klaus, Kathrinchen und sich das Mittagessen zu bereiten. Reichte die
Zeit nicht aus, übernahm Klaus diese Aufgabe, oder die ganze Familie
aß mit im Speisesaal, was die Mädchen mit besonderer Begeisterung
quittierten.
Jeden zweiten Tag durfte eine kleine Abordnung einer der Klassen
Dolly bei ihrem Krankenhausbesuch begleiten. Die Mädchen
wetteiferten darin, originelle Mitbringsel für die Direktorin zu finden.
Sie schrieben Briefe mit lustigen Anekdoten aus dem Schulalltag,
schickten eine Kassette mit Adventsliedern, die der Chor von Burg
Möwenfels aufgenommen hatte, und andere mit Gedichten und
besinnlichen Texten.
Nach und nach erholte sich die Direktorin so weit, daß sie Dolly
Instruktionen und Ratschläge geben und Dolly sich in
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