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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!
Autoren: Enid Blyton
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Innig.
„Der Schneeregen muß ihr die Sicht genommen haben”, sagte Ellen
Wollert bedrückt. „Ihre Augen sind ja nicht mehr so gut. Ich stand zu
weit hinten, um sie noch zurückreißen zu können, und es ging alles so
schnell…”
„Sei so gut, bring die Mädchen zum Bus. Ich bleibe bei ihr.” Dolly
zog ein Taschentuch heraus und betupfte vorsichtig die Stirn der aus
mehreren Schnittwunden Blutenden.
Endlich ertönte in der Ferne das Signal des Krankenwagens. Dolly
empfand es wie eine Erlösung. Wenig später neigte sich neben ihr ein
junger Arzt über die schwerverletzte Direktorin. Dolly zog sich zurück
und blieb hinter ihm stehen, während er die alte Dame untersuchte. In Sekundenschnelle setzten zwei Sanitäter eine Krankentrage
neben ihr ab. Die immer noch Ohnmächtige wurde vorsichtig
hinaufgehoben und in den Wagen geschoben.
„Sind Sie eine Verwandte?” fragte der Arzt Dolly, die sich
anschickte, ebenfalls in den Wagen zu steigen.
„Frau Greiling ist unsere Direktorin. Ich bin Hausmutter im
Landschulheim Burg Möwenfels. Wir waren zusammen im Theater.” „Gut, Sie können bei mir einsteigen. Wir dürfen keine Zeit
verlieren.”
Dolly war wie betäubt, es schien ihr, als erlebe sie einen schlimmen
Traum und müßte jeden Augenblick daraus erwachen. Später konnte
sie sich an die Fahrt ins Krankenhaus nicht mehr erinnern. Wie durch
einen Nebel nahm sie wahr, daß die Trage mit der Direktorin auf
einen fahrbaren Untersatz gehoben und in die Unfallaufnahme
geschoben wurde. Eine Schwester wies ihr den Weg in den
Warteraum.
Über eine Stunde mußte Dolly warten, bis der Arzt die
Untersuchung beendet hatte.
„Ich kann Sie in einem Punkt beruhigen”, sagte er. „Die alte Dame
schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Allerdings ist sie sehr schwer
verletzt und wird vielleicht nie wieder gehen können.”
„Kann ich sie sehen?” fragte Dolly bedrückt.
„Jetzt nicht. Sie ist immer noch nicht bei Bewußtsein, und wir
werden sie sofort operieren müssen. Rufen Sie mich morgen vormittag
an.”
„Gut. Ich danke Ihnen, Herr Doktor.” Der Arzt ging, und Dolly
wandte sich zum Gehen. In der Tür kam ihr Klaus entgegen. „Liebes! Ich bin gekommen, so schnell ich konnte!” Dolly flog in
seine Arme. Endlich begann sich die Starre zu lösen, die sich seit dem
entsetzlichen Geschehen wie eine eiserne Klammer um sie gelegt
hatte. Dolly begann, hemmungslos zu schluchzen.
Die Entscheidung
    Am nächsten Morgen fielen die ersten beiden Unterrichtsstunden aus. Lehrer und Hausmütter versammelten sich unter Fräulein Potts Leitung im Lehrerzimmer, um die neue Situation zu besprechen.
    „Ja”, begann Fräulein Pott leise, als alle versammelt waren, „ich darf wohl sagen, daß wir alle zutiefst erschüttert sind über den Verlust unserer verehrten Direktorin. Es ist ein Verlust, auch wenn Frau Greiling den schrecklichen Unfall überlebt hat; denn wie wir jetzt verbindlich wissen, wird sie nie wieder auf ihren Posten zurückkehren können. Viele Wochen wird es dauern, bis sie das Krankenhaus verlassen kann, und auch danach wird sie ständig auf Hilfe angewiesen sein.”
„Hat Frau Greiling eigentlich Familie?” erkundigte sich Franz
    Wollert.
„Ja, eine jüngere Schwester, ich habe sie schon benachrichtigt. Sie
ist auf dem Wege hierher. Frau Greiling war übrigens vor der
Operation kurz bei Bewußtsein und fest entschlossen, nach ihrer
Gesundung ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Begreiflicherweise hat
der Arzt ihr noch nicht die volle Wahrheit gesagt, der Schock würde
die Genesung nur weiter hinauszögern. Sie muß sich zunächst einmal
von der Operation erholen.”
„Nun, der menschliche Wille hat schon manches Wunder
vollbracht”, bemerkte Fräulein Innig. „Frau Direktor Greiling ist eine
so starke Persönlichkeit!”
„Wir wollen es ihr von ganzem Herzen wünschen, aber… es müßte
wirklich ein Wunder geschehen.” Fräulein Pott räusperte sich. „Nun,
bei aller Trauer bleibt uns jetzt die Pflicht, für den reibungslosen
Ablauf des Schulbetriebs zu sorgen. Das heißt, wir müssen uns für
einen Vertreter oder eine Vertreterin der Direktorin entscheiden, die
deren Pflichten für die Zeit übernehmen kann, bis Frau Greiling und
das Kuratorium über ihre Nachfolge entschieden haben. Wir könnten
jetzt natürlich Vorschläge einbringen und diskutieren und dann
anschließend in einer geheimen Wahl den Vertreter unserer verehrten
Direktorin bestimmen. Bevor wir das tun, möchte ich Ihnen aber
meine eigenen
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