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Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Titel: Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg
Autoren: Enid Blyton
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schon von weitem mit einem eben fertiggehäkelten Babyjäckchen winkte wie mit einer Begrüßungsfahne, ihr folgten Ulla und Renate. Mona, Olivia und die Zwillinge stürmten in ihren Schlafsaal hinauf.
„Hurra! Wir sind in der Dritten!“
Charlie warf ihre Tasche mit Schwung auf das hinterste Bett.
„Ist das herrlich, wieder hier zu sein!“ jubelte Isa. „He, seht euch das an! Habt ihr gesehen, was die Hausmutter da gezaubert hat?“
„Das sieht ihr ähnlich!“
„Los, Kinder, beeilt euch, damit wir der Hausmutter helfen können!“ mahnte Mona.
„Ja, da unten auf dem Parkplatz geht’s zu wie auf dem Rummelplatz. Bestimmt sind schon die ersten Neuen da!“
Olivia packte in Windeseile ihre Tasche mit dem Waschzeug und dem Schlafanzug aus, alles andere hatte Zeit bis später. Sie wusch sich die Hände, fuhr einmal mit der Bürste durch ihr Haar und war vor allen anderen an der Tür. Zwei Minuten später meldeten sich alle vier bei Dolly zur Stelle.
Dolly reichte ihnen lächelnd ein paar weiße Plaketten, die sie an Sicherheitsnadeln befestigt hatte. Information Nordturm stand darauf.
„Hier, die habe ich für euch vorbereitet. Dann weiß jede der Neuen gleich, an wen sie sich wenden muß.“
„Super-Idee!“ lobte Mona. „Komm, Olivia, wir gehen raus vor das Tor, da sehen wir gleich, wer sich hier noch nicht auskennt.“
In diesem Augenblick klang von draußen verzweifeltes Schluchzen herein. Herzzerreißendes Schluchzen.
„Ich will nicht! Nein, nein, ich will nicht! Bitte, Oma, ich will hier nicht bleiben! Nimm mich wieder mit nach Hause, bitte, bitte!“
„Mein armer Liebling, nun wein doch nicht so. Ach Gott, mir bricht ja das Herz, aber ich kann es doch nicht ändern. Nun sei doch ein kleines bißchen tapfer, Mädilein!“
Mona und Olivia sahen zu Dolly hinüber. Evelyn! schoß es Dolly durch den Kopf. Sollte mir wirklich diesmal eine zweite Evelyn beschert werden? Ein ewig jammerndes, egoistisches, verwöhntes Geschöpf, das nicht bereit ist, sich dem Leben in Möwenfels anzupassen? Nein, schalt Dolly sich. Ich darf nicht solche Vorurteile haben, ich habe das Mädchen ja noch nicht einmal gesehen! Sie legte die Papiere, die sie in der Hand gehalten hatte, auf den Schreibtisch und ging auf den Flur hinaus. Umringt von neugierigen Mädchen stand dort eine ältere, sehr elegante Dame und hielt ein in Tränen aufgelöstes puppenhaftes Geschöpf in den Armen, dessen hellblonde Locken fast bis zur Taille reichten. Wieder wurde in Dolly die Erinnerung an Evelyn Lessing wach, doch sie unterdrückte diese Gedanken sofort.
„Darf ich Ihnen helfen?“ Dolly schob mit sanftem Nachdruck die neugierige Schar zur Seite. „Ich bin Dolly Schwarze, die Hausmutter des Nordturms. Bitte kommen Sie doch in mein Büro. Und ihr anderen hier, seid so lieb und wartet einen Augenblick draußen.“
„Herzlichen Dank!“
Die alte Dame schien selbst ziemlich aufgelöst zu sein, auf den sorgfältig gepuderten Wangen waren Spuren von Tränen zu sehen, und ihre Stimme zitterte.
„Ich war ja so dagegen! Alexa ist ein zartes, sensibles Kind, nie wird sie das Leben in dieser rauhen Umgebung ertragen. In einem Schlafsaal mit so vielen anderen Mädchen! Fremden Mädchen! Nicht einmal ein eigenes Zimmer!“
„Nun, was die fremden Mädchen betrifft, so kann ich Sie beruhigen“, sagte Dolly lächelnd. „Spätestens in drei Tagen wird Alexa ihre Zimmergenossinnen nicht mehr als fremd empfinden. Und was den Schlafsaal angeht – ich kenne keine hier in Möwenfels, die sich in ihrem Schlafsaal nicht äußerst wohl fühlt. Die Umgebung mag Ihnen im ersten Augenblick vielleicht rauh erscheinen, aber ich kann Sie beruhigen: Sie ist es nicht.“
Dolly blätterte in ihren Papieren.
„Alexa… ah, hier, Alexa von Hinrich, nehme ich an?“
„Ja, das ist sie. Ich bin die Großmutter. Alexa hat bisher bei mir gelebt, da ihre Eltern beide berufstätig und viel auf Reisen sind. Sie hatte Privatunterricht und ist noch nie auf eine öffentliche Schule gegangen.“
„Warum nicht? Es hätte ihr viel von ihrer Scheu genommen“, sagte Dolly frei heraus. „Gab es einen besonderen Grund dafür?“
„Alexa war als kleines Kind viel krank“, sagte die alte Dame steif. „Sie war viel zu zart für eine solche Belastung.“
Alexa schluchzte wie zur Bestätigung auf.
„Ah ja?“
Dolly musterte das Mädchen interessiert. Es war nicht besonders groß, aber kräftig und fast ein wenig zu rund. Der Schmollmund, die kugelrunden blauen Augen und die rosige
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