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Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Titel: Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg
Autoren: Enid Blyton
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sie weitersprechen konnten. Als Dolly aber auftrat und in der Rolle Frau Greilings zu den Mädchen sprach, wurde es sehr still im Saal, und manche schluckte heftig, um ihrer Rührung Herr zu werden.
Dolly selbst fühlte eine seltsame Verwandlung mit sich geschehen. Es war, als sei sie plötzlich um Jahre älter und schaute aus dem Abstand eines langen Lebens auf die vielen jungen Mädchen zurück, die diese Worte gesagt hatten.
Das Stück hatte mit einem ersten Abend in Möwenfels begonnen und endete mit einer fröhlichen Abschiedsszene. Der Beifall, der sich dann erhob, war ohrenbetäubend. Nicht nur die Gäste waren begeistert. Schülerinnen und Lehrer hatten sich in diesem Spiegelbild wiedererkannt und köstlich amüsiert, denn immer wieder gab es eine Alice, eine Evelyn, eine schüchterne Marlies oder eine pferdenärrische Will.
Noch lange saß man an diesem Abend beisammen und redete von den alten Zeiten. Und als man schließlich in den Schlafsaal hinaufzog
– nicht ohne daß Evelyn protestiert hatte, aus dem Alter seien sie doch nun hinaus –, ebbten die Gespräche noch lange nicht ab. Selbst Evelyn verzichtete auf ihr Hotelzimmer, nachdem Alice sie beruhigt hatte: Für Notfälle hätten sie ja eine Krankenschwester bei sich, und Marlies könne neben ihr schlafen.
Der Abschied am nächsten Morgen war mindestens so lautstark wie die Begrüßung am Abend zuvor. Evelyn war eine halbe Stunde vor den anderen abgereist, da ihr Mann sie, wie sie sagte, sehr früh zurückerwartete, um mit ihr auf eine Geschäftsreise zu gehen. Die anderen fuhren hupend und winkend zum Bahnhof, um Irene, Nicolette und Diana an den Zug zu bringen. Dolly begleitete sie.
Als Dolly eine Viertelstunde später vom Bahnhof zum Rathausplatz fuhr, um schnell ein paar Besorgungen zu machen, sah sie in einer Seitenstraße vor einer Garage Evelyns Wagen parken. Dolly wollte aussteigen, um sich zu erkundigen, ob sie Evelyn irgendwie helfen könne, da sah sie Evelyn aus der Garage kommen und ein Stück weit die Straße hinaufgehen. Bei einem recht betagten grauen Wagen der unteren Preisklasse hielt sie an und stieg ein. Am Steuer saß ein rundlicher Mann mit Halbglatze, der Evelyn mit einem zärtlichen Kuß begrüßte und dann mit ihr davonfuhr. Das kann ja wohl nicht ihr Vater gewesen sein, dachte Dolly amüsiert. Dann entdeckte sie das Schild „Mietwagenverleih“.
„Ach Evelyn!“ sagte Dolly leise vor sich hin. „War es dir so wichtig, vor uns Eindruck zu machen, daß du einen Luxusschlitten mieten mußtest – nur für die paar Kilometer bis Möwenfels! Du wirst dich nie ändern! Dabei sieht dein Mann doch sehr sympathisch aus, so gutmütig und offen. Armer Herbert! Er kann einem leid tun.“
Ein Heiligenschein für Kathrinchen
    Die Wochen vergingen wie im Fluge, die Weihnachtsferien standen vor der Tür. In den Schulstunden mußte jetzt richtig gearbeitet werden, und jede Minute der Freizeit gehörte den Weihnachtsvorbereitungen. Da wurden Geschenke gebastelt, Lieder geübt, das Orchester probte täglich für das kleine Abschlußkonzert, das das Weihnachtsspiel umrahmen sollte, und die Mädchen aus der Zweiten und der Dritten waren mit Feuereifer dabei, das Krippenspiel einzustudieren.
    Daß es ein Krippenspiel sein mußte, darüber bestand kein Zweifel. „… denn erstens hat es schon lange keins mehr gegeben“, hatte Olly erklärt, „und zweitens sind wir geradezu verpflichtet, wo wir doch jetzt ein Baby im Haus haben!“
Natürlich brauchte Kathrinchen bei den Proben nicht dabeizusein. Es genügte, wenn man sie am Nachmittag der Aufführung in die Krippe legte, sie hatte ja nichts zu tun, als stillzuliegen und wie ein Jesuskind auszusehen.
Am letzten Tag vor den Ferien erwartete man die Eltern zum Mittagessen. Nach einer kleinen Ruhepause, in der man Spazierengehen konnte oder die Gelegenheit nützen, sich mit den Lehrern zu unterhalten, fand man sich in der Aula ein, um die Vorführung anzuschauen.
Festliche Klänge versetzten Gäste, Lehrer und Schülerinnen in feierliche Weihnachtsstimmung. Das Orchester spielte einen Satz aus einem Weihnachtskonzert, dann öffnete sich der Vorhang für das Weihnachtsspiel. Mona setzte sich mit ihrer Gitarre an die Seite der Rampe und sprach und sang die Zwischentexte.
Die Hauptrollen waren mit Mädchen aus der Zweiten besetzt worden, mit Ausnahme des Joseph, der von Olly gespielt wurde. Maria war die kleine Anna-Sophie, die mit ihren rotblonden Haaren und Sommersprossen und den lustigen blauen
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