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Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Titel: Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg
Autoren: Enid Blyton
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konnte es zu Verwechslungen kommen. Aber wem gehörte diese blauweiß gestreifte Bluse? Dolly bog den Kragen auseinander und schaute nach dem eingenähten Namensschild. Petra Freitag – natürlich, diese Bluse hatte Petra bei ihrer Ankunft getragen.
Dolly ging zu Petras Schrank hinüber, um die Bluse auf einen Bügel zu hängen. Sie zog am Türgriff, doch die Schranktür gab nicht nach.
„Seit wann klemmt denn die”, murmelte Dolly und zog noch einmal, diesmal mit einem heftigen Ruck.
Die Schranktür rührte sich nicht. Dolly bückte sich, um einen Blick auf das Schloß zu werfen. Tatsächlich! Abgeschlossen! Dolly konnte sich nicht erinnern, daß eine der Burgmöwen jemals ihren Schrank abgeschlossen hatte, noch nicht einmal in der Weihnachtszeit, wenn jede ihre kleinen Geheimnisse vor den anderen hatte. Glaubte diese Petra, hier würde gestohlen? Traute sie den anderen nicht? Kopfschüttelnd legte Dolly die Bluse auf Petras Bett.
In diesem Augenblick betraten Kim und Petra das Zimmer. „Gut, daß du kommst, Petra”, rief Dolly. „Ich wollte gerade deine frischgewaschene Bluse in den Schrank hängen, aber er ist abgeschlossen.”
Wenn Dolly erwartet hatte, Petra würde den Schrank öffnen, so hatte sie sich getäuscht. Sie gab auch keine Erklärung ab. Sie wartete, bis Dolly am anderen Ende des Zimmers beschäftigt war, dann nahm sie die Bluse vom Bett, zog einen Schlüssel aus der Tasche, öffnete blitzschnell und lautlos ihren Schrank und hängte die Bluse hinein. Als Dolly zurückkam, war der Schrank bereits wieder verschlossen.
„Warum bist du so ängstlich?” sagte Dolly leichthin. „Vor Dieben brauchst du dich hier wirklich nicht zu fürchten.”
„Nein, nein, sicher nicht”, murmelte Petra entschuldigend, „ich weiß, daß ich den Mädchen vertrauen kann. Es hat persönliche Gründe.”
Weiter sagte sie nichts. Dolly schaute sie fragend an, aber Petra wandte sich schnell ab und ging zu Kim hinüber. Dolly verließ kopfschüttelnd den Schlafsaal.
Was war mit dieser Petra los? War das nur eine Marotte, ein Tick? Wenn sie den Mädchen vertraute, was gab es dann für einen Grund, den Schrank so ängstlich verschlossen zu halten? Hielt sie irgend etwas darin verborgen, eine Erinnerung, einen sehr persönlichen Gegenstand, von dem niemand erfahren sollte? Fürchtete sie, wegen irgend etwas ausgelacht zu werden? Petra machte so einen vernünftigen Eindruck, eine solche Geheimniskrämerei schien gar nicht zu ihr zu passen!
Sie wird doch nicht etwa ein Tier im Schrank versteckt halten? dachte Dolly erschrocken. Aber nein, ein Tier hätte Geräusche verursacht, und wenn es auch nur ein leises Rascheln war. Außerdem wäre es in Gefahr gewesen, da drinnen zu ersticken. Also, was konnte es dann sein?
Dolly kam nicht mehr dazu, weiter über Petras Geheimnis nachzudenken. Im Schlafsaal der Dritten hatten die Mädchen vergessen, das Fenster richtig zu schließen, der Sturm hatte es weit aufgedrückt, und eine Wolke von Schnee stob Dolly entgegen. Der Fußboden war bereits zur Hälfte mit einer großen Wasserlache bedeckt, und Renates Bett war durchweicht. Dolly schloß das Fenster und rannte hinaus, um Eimer und Lappen zu holen und die Mädchen zur Hilfe zu rufen.
Doch am nächsten Vormittag wurde sie von neuem mit Petras eigenartigem Verhalten konfrontiert.
Frau Greiling, die die Gewohnheit hatte, mit jedem Neuankömmling persönlich zu sprechen, hatte Kim und Petra zu sich gebeten. Dolly begleitete sie, denn wann immer sie Gelegenheit hatte, die Worte der Direktorin noch einmal zu hören, die sie den Mädchen mit auf den Weg gab, nutzte sie sie.
Ein Hauch von Feierlichkeit lag über dem Raum, als die Direktorin sich erhob und den beiden Mädchen gegenübertrat, um sie zu begrüßen. Dolly hielt sich im Hintergrund. „Herzlich willkommen auf Burg Möwenfels”, sagte die alte Dame lächelnd. „Das ist also unsere Kim. Und du bist Petra. Ihr habt beide eine schlimme Zeit hinter euch, deshalb wünsche ich euch von ganzem Herzen, daß ihr hier bei uns glücklich werdet und dies für euch ein neuer, guter Anfang werden möge. Und nun möchte ich euch noch etwas sagen. Eines Tages, früher oder später, werdet ihr Burg Möwenfels wieder verlassen und ins Leben hinausgehen. Ich möchte, daß ihr wißt, daß es uns nicht so wichtig ist, ob ihr eure Examen bestanden habt und eine große Menge Wissen mitnehmt. Natürlich freuen wir uns, wenn ihr das schafft, und eure Lehrer werden alles tun, um euch dabei zu helfen.
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