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Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Titel: Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg
Autoren: Enid Blyton
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auch sonst sah man sie ständig in Kims Nähe,
obgleich sie wenig mit der kleinen Asiatin sprach, im Gegensatz zu
Olly, die Kim wortreich bemutterte wie eine Glucke ihr Küken. Im übrigen schien Petra sich sehr für die Geschichte der Burg zu
interessieren. Gleich am zweiten Tag hatte sie Susu gebeten, ihr
sämtliche Räume und die Nebengebäude zu zeigen und war vom
Speicher bis in den Keller hinunter in jeden Winkel gekrochen. „Was suchst du eigentlich? Den Burggeist? Oder eine versteckte
Schatzkammer? Da muß ich dich enttäuschen. Wenn es je eine
gegeben hat, dann ist sie ausgeräumt worden, lange bevor Burg
Möwenfels Landschulheim wurde.”
„Nun, es könnte doch immerhin geheime Gänge geben, die man in
früheren Zeiten als Fluchtwege benutzt hat. Ich finde so ein altes
Gemäuer wahnsinnig spannend!” schwärmte Petra ein wenig
übertrieben.
„Das glaube ich nicht. Wenn es welche gäbe, dann wüßten wir es.
Was machst du da?”
„Ach nichts. Ich hab mir nur das Schloß angeschaut. Ein gewaltiges
Ding. Gibt es dazu auch einen Schlüssel?”
„Suchst du den Burggeist?” fragte Susu
    „Vielleicht. Keine Ahnung, der Eingang wird nie benutzt. Früher war dies wohl mal ein direkter Zugang zu einem Stall. Aber den gibt es nicht mehr.”
    „Und was ist jetzt dort?”
„Wo?”
„Na, hinter dieser Tür?”
„Gar nichts. Mauer.”
„Wieso Mauer?”
„Man hat die Öffnung von der anderen Seite aus zugemauert. Die
Tür hat man einfach dort gelassen, weil es so ein schönes altes Stück ist. Eine Antiquität sozusagen.”
    „Ach so!” Petra lachte.
„Falls du auf heimliche nächtliche Ausflüge aus bist, mußt du dir etwas anderes einfallen lassen”, sagte Susu. „Zu unseren Mitternachtspartys zum Beispiel sind wir meistens durch den Kofferkeller nach draußen geklettert. Er hat eines der wenigen Fenster, die nicht vergittert sind. Dazu muß man natürlich erst bei der Hausmutter den Schlüssel stibitzen.”
    „Und wer alles weiß das?”
„Nun, ich nehme an, im Nordturm wissen es alle. Jede Klasse macht irgendwann ihre kleinen nächtlichen Feste. Das spricht sich schnell herum. Die Hausmutter und Herr Schwarze sind prima, die tun einfach, als merkten sie es nicht. Vor einigen anderen Lehrern allerdings muß man sich vorsehen. Wenn ich an die Sauergurke denke
– nur Dolly, ich meine, der Hausmutter, verdanken wir es, daß es damals keinen Ärger gegeben hat.”
Aber Petra interessierte sich nicht für das Erlebnis mit der Sauergurke. Sie schaute erschrocken auf ihre Armbanduhr.
„Oh, schon so spät! Laß uns hinaufgehen.”
„Was ist denn, bis zum Abendessen ist doch noch eine Stunde Zeit!”
„Kim kommt aus der Nachhilfestunde, ich… ich habe ihr versprochen, sie abzuholen.”
„Ach ja?”
Ich habe nicht den Eindruck, daß Kim sich sonderlich für dich interessiert, wollte Susu sagen. Aber vielleicht hätte das Petra verletzt. Kim war zu allen gleich freundlich, und es war unmöglich festzustellen, ob sie für eines der Mädchen freundschaftliche Gefühle empfand.
Mit seltsamer Hast sprang Petra die Treppenstufen hinauf und kam gerade oben an, als Kim aus Regines Zimmer trat. Susu war ihr gefolgt. Kim sah die beiden lächelnd an und trat zur Seite.
„Oh, ihr wolltet auch zu Regine?”
„Nein, nein”, stotterte Petra. „Ich wollte dich fragen, ob du Lust hättest, mit mir eine Partie Tischtennis zu spielen?”
„Gerne, ich nur bringe meine Sachen in meinen Schrank.”
Susu biß sich auf die Lippen. Also war Petra gar nicht mit Kim verabredet gewesen. Warum ließ sie Kim nicht in Ruhe und verbrachte den Nachmittag lieber weiter mit ihr? Mußte sie denn jede Minute des Tages um die kleine Asiatin herumschwänzeln wie ein Hund um seinen Herrn? So ein Verhalten paßte gar nicht zu dem ruhigen, sportlichen Mädchen, das in allem so vernünftig wirkte. Wenn die temperamentvolle, ein wenig zu gefühlsselige Olly das tat, war es etwas anderes. Ein wenig verärgert zog sich Susu zurück und beschloß, Vivi zu suchen.
Mittlerweile war Dolly mit einem Arm voll sauberer Wäsche in den Schlafsaal der Zweiten getreten und hatte begonnen, die frischgewaschenen und gebügelten Kleidungsstücke in die Schränke zu legen. Die weißen Blusen gehörten Charlie und Isabella. Das Nachthemd mit den lachenden Kätzchen darauf war Gustis. Und der leuchtend rote Schlafanzug gehörte Kai.
Bei den meisten Sachen brauchte Dolly gar nicht mehr nach dem Namensschild zu schauen, nur bei Strümpfen und Unterwäsche
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