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Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Titel: Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2
Autoren: Enid Blyton
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geringste daraus, geneckt zu werden. Sie war ein gescheites, gutmütiges Mädchen mit einem glänzenden musikalischen Begabung. Aber eben gedankenlos und nachlässig, was die alltäglichen Dinge des Lebens anging. Wenn jemand ein Grammatikbuch verlor, so war es Irene. Wenn jemand zum Turnunterricht in den Handarbeitsraum ging, so war es natürlich Irene. Und nun tauchte da noch ein anderes Mädchen auf, das ebenso wirrköpfig zu sein schien. Irene mochte sie gleich auf den ersten Blick und beschloß, sich mit ihr anzufreunden.
    Endlich kehrte Britta mit ihrem eigenen Koffer zurück. Sie packte aus und begann, jedes Ding an seinen Platz zu tun, so wie es die anderen Mädchen auch taten: Pyjama unter das Kopfkissen, Zahnbürste, Zahnpasta, Waschlappen und Schwamm auf ein Glasbord über ihrem Waschbecken am Ende des Schlafsaals, Bürste und Kamm in das oberste Fach der Kommode neben dem Bett. Dann wurden die leeren Handkoffer auf dem Korridor gestapelt, von wo aus sie auf den Speicher geschafft wurden.
    Plötzlich hörte man lautes Getrappel auf der Treppe. Die Mädchen im Schlafsaal hoben die Köpfe und lauschten.
“Die Eisenbahnerinnen!” So nannte man hier die Schülerinnen, die nicht mit dem Auto hergebracht wurden, sondern mit dem Zug kamen. “Endlich sind sie da! So eine Verspätung!”
Ein Mädchen nach dem anderen erschien im Schlafsaal. Zuerst stürmte Alice Jahn herein – wie immer mit strahlenden Augen. Hinter ihr kam Jenny, ein ebenso aufrichtiges wie vernünftiges Mädchen. Dann erschien Angela, die immer sehr still war und sich eigentlich nur für Näharbeiten und komplizierte Stickereien interessierte.
“Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht!” zählte Dolly. “Zwei fehlen noch. Und zwar wer?”
“Die eine wird sicherlich Evelyn sein.” Irene zog eine Grimasse. “Unser Goldstück Evelyn! Sie liegt wahrscheinlich noch in den Armen ihrer schluchzenden Mama, die sich von ihrem kleinen Liebling nicht trennen kann. Aber wer ist die zehnte?”
“Da kommt Evelyn schon!”, sagte Dolly. Die Mädchen hörten die vertraute weinerliche Stimme ihrer Mitschülerin. Evelyn war ein verwöhntes Einzelkind. Obwohl ihr der Aufenthalt in Möwenfels außerordentlich gut bekommen war, wurde die Wandlung zum Besseren in den Ferien immer wieder zunichte gemacht.
Evelyn kam herein, begleitet von dem zehnten Mädchen. “Guten Abend”, sagte sie, und dann stellte sie die Neue vor: “Das ist Diana Türk. Sie geht von jetzt an in unsere Klasse und schläft in unserem Schlafsaal. Wir sind zusammen in einem Abteil gefahren. Und ich kann euch eines prophezeien:
Sie wird im Handumdrehen der Liebling der ganzen Klasse sein!”
Der erste Tag nach den Ferien
    Das war natürlich die dümmste Art und Weise, eine neue Schülerin einzuführen, um so mehr, als sich die Mädchen darüber einig waren, daß Evelyns Auserwählte niemals auch die ihre sein konnte. Sie lächelten das neue Mädchen höflich an und betrachteten sie von Kopf bis Fuß.
    Hübsch war sie ja: Sie hatte wunderschöne goldblonde Locken, und ihre Augen leuchteten noch viel blauer als die von Evelyn. Aber sie standen enger zusammen, und das gab ihr einen leicht verschlossenen Ausdruck. Sie hatte wunderbar weiße Zähne und ein äußerst reizvolles Lächeln, das sie jetzt anwandte: “Ich bin so froh, daß ich nach Möwenfels kommen durfte”, sagte sie. “Ich bin niemals zuvor auf einer Schule gewesen.”
    “Auch das haben wir gemeinsam”, sagte Evelyn mit Genugtuung. “Bevor ich hierher kam, hatte ich ebenfalls noch keine Schule besucht.”
    “Es wäre nur gut für dich gewesen”, bemerkte Alice. “Dann hätte man dir frühzeitig den Kopf zurechtgerückt. Ich wette, du hast dich in den Ferien wieder von hinten bis vorn von deiner alten Privatlehrerin bedienen lassen und mit deiner Mama über nichts anderes gesprochen als darüber, daß du das wunderbarste Mädchen der Welt bist!”
    Evelyn blickte ärgerlich drein. “Du brauchst nicht gleich ausfallend zu werden, wenn du mich nur zu Gesicht bekommst, Alice”, sagte sie. “Komm, Diana, ich will dir alles zeigen. Also, du bist in unserem Schlafsaal, was wirklich schön ist. Ich werde dich erst einmal überall herumführen. Ich weiß noch, wie mir zumute war, als ich hier keine Menschenseele kannte.”
    Diana schien sehr dankbar zu sein. Sie war nur ein bißchen zu höflich und bedankte sich jedesmal extra, wenn ihr etwas gezeigt oder erklärt wurde. Ohne Zweifel war sie sehr hübsch und
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