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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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Wellen, die auf den Strand schlugen. Gebannt stand Dolly da und schaute auf die leicht bewegte See. Wie schön es hier war!
“Mach fix, Träumerin”, sagte Alice. “In zwei Minuten ist die Hausmutter hier!”
Dolly drehte sich um. Sie sah sich nun das Schlafzimmer an. Zehn weiße Betten standen darin. Jedes war von dem nächsten durch einen weißen Vorhang abgetrennt, der vor oder zurückgezogen werden konnte – ganz wie die Mädchen es wollten.
Die Bettdecken hatten verschiedene Farben, was dem Raum etwas Buntes, Fröhliches gab. Neben jedem Bett standen ein kleines Spind für Kleidung und eine Kommode, über der ein Spiegel hing. An beiden Schmalseiten des Raumes befanden sich Waschbecken mit warmem und kaltem Wasser.
Schnell packten die Mädchen ihre Taschen und Handkoffer aus. Dolly holte Nachthemd, Waschlappen, Zahnbürste und Zahnpasta heraus. Ein sauberes Handtuch hing schon an der Seite ihrer Kommode für sie bereit.
Es wird lustig sein, hier mit all den anderen zu schlafen, dachte sie. Was für einen Spaß werden wir haben, wenn wir nachts noch reden!
Alle in diesem Schlafraum gehörten zur ersten Klasse: Alice, Dolly, Susanne, Evelyn und außerdem noch sechs andere Mädchen.
Eine Schülerin blickte auf die Uhr. “Schnell ins Bett”, sagte sie dann. Es war ein großes dunkles Mädchen von sehr ruhigem Wesen.
Alle kamen diesem Befehl nach – nur Evelyn Lessing nicht. Sie ließ sich nicht stören und bürstete weiter ihre langen blonden Haare. Sie zählte die Bürstenstriche: “Vierundfünfzig, fünfundfünfzig, sechsund…”
“He – du ,Neue! Deinen Namen habe ich vergessen. Schell ins Bett!” forderte das große Mädchen sie abermals auf.
“Ich muß meine Haare jeden Abend hundertmal bürsten”, protestierte Evelyn. “Jetzt habe ich vergessen, beim wievielten Mal ich gerade war.”
“Schluß und marsch ins Bett, Evelyn!” sagte Alice. “Katrin ist Klassensprecherin und damit auch unsere Zimmerälteste. Du hast zu tun, was sie sagt.”
“Aber ich habe Mama versprochen, meine Haare immer…” begann Evelyn. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
“Du kannst ja die Bürstenstriche, die du heute ausläßt, morgen nachholen”, sagte Katrin.
“Bitte, geh jetzt ins Bett.”
“Ach, laß mich doch zu Ende bürsten”, jammerte Evelyn. Sie zählte weiter:
“Siebenundfünfzig, achtund…”
“He – du Neue! Schnell ins Bett!”
    “Soll ich sie mit meiner Bürste bearbeiten, Katrin?” fragte Alice und setzte sich auf. Evelyn sprang daraufhin rasch ins Bett. Die Mädchen lachten.
    Evelyn war zornig. Sie dachte an ihre Mutter und ihr Zuhause, das so weit weg war.
Weinerlich begann sie zu schniefen.
“Putz deine Nase, Evelyn”, sagte Alice schläfrig.
“Hört auf zu schwatzen!” befahl Katrin.
Im Raum herrschte Schweigen. Susanne seufzte ein wenig. Dolly dachte nach. Der Vorhang zwischen ihrem und Susannes Bett war zurückgeschoben. Susanne schlief auch noch nicht. Sie lag mit weit offenen Augen da. Es standen zwar keine Tränen darin, aber sie sah traurig aus. Vielleicht hat sie Heimweh, dachte Dolly. Sie selber sehnte sich auch ein wenig nach daheim. Aber sie war zu verständig, als daß sie sich richtig gegrämt hätte.
Schließlich hatte sie sich sehnlich gewünscht herzukommen. Und nun war sie da! Und sie wollte glücklich in Möwenfels sein!
Die Hausmutter kam herein. Ein oder zwei Mädchen schliefen schon fest. Die Hausmutter ging durch den langen Raum, zupfte hier und da ein Deckbett zurecht, drehte einen tropfenden Hahn zu und zog die Vorhänge vor die Fenster, denn es war draußen noch ziemlich hell.
“Gute Nacht”, sagte sie leise, “und redet bitte nicht mehr.”
“Gute Nacht”, murmelten die Mädchen, die noch nicht schliefen.
Dolly blinzelte. Die Hausmutter lächelte ihr zu. “Schlaf wohl.”
Evelyn war die einzige, die sich wachzuhalten versuchte. Was hatte Mama gesagt? “Du wirst dich heute abend schrecklich einsam fühlen, das weiß ich, Liebling. Du wirst nicht schlafen können.”
Also beschloß Evelyn, wachzubleiben und sich schrecklich einsam zu fühlen.
Am anderen Morgen wurden die Mädchen durch eine laute Glocke geweckt.
Dolly konnte sich zuerst gar nicht besinnen, wo sie war. Dann hörte sie Alices Stimme:
“Aufstehen, ihr Faulpelze! Ihr müßt vor dem Frühstück noch euer Bett machen!”
Dolly sprang aus den Federn. Sonnenschein fiel in den Raum – Katrin hatte die Vorhänge zurückgezogen. Die Mädchen liefen zu den Waschbecken. Stolz zog Dolly ihren
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