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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne
Autoren: Keith Laumer
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daß alles in Ordnung ist«, sagte Magnan.
    »Wie Sie wollen. Aber halten Sie sich der Küche fern, oder Sie laufen Gefahr, daß man Ihnen die Kehle durchschneidet.« Zorn schnüffelte an seinem Rauschstäbchen. »Ich habe nach Shoke geschickt«, murmelte er. »Ich frage mich, warum er nicht kommt.«
    Magnan trat zu einer der hohen Glastüren, öffnete sie einen Spaltbreit und steckte seinen Kopf durch die schweren Vorhänge. Gerade als er sich wieder zurückziehen wollte, wurde hinter dem Vorhang eine Stimme laut.
    »Was geht da vor?« knurrte Zorn. Er und Retief traten näher und stellten sich hinter Magnan.
    »… etwas Luft schnappen«, sagte Magnan gerade.
    »Nun, dann kommen Sie herein, Magnan«, ertönte Botschafter Crodfollers Stimme streng.
    Magnan trat von einem Fuß auf den anderen und kam schließlich hinter dem Vorhang hervor.
    »Wo sind Sie gewesen, Mr. Magnan?« fragte der Botschafter scharf.
    »Oh … äh … ein kleiner Unfall, Herr Botschafter.«
    »Was ist mit Ihren Schuhen passiert? Wo sind Ihre Rangabzeichen und Ihre Orden?«
    »Ich … äh, ich habe einen Drink darüber verschüttet. Ich glaube, ich sollte rasch in mein Zimmer hinaufgehen und ein paar frische Medaillen überstreifen.«
    Der Botschafter schnaufte mißbilligend. »Ein Berufsdiplomat zeigt niemals seinen Alkoholstand, Magnan. Das ist eine der grundlegenden professionellen Fähigkeiten. Ich werde später noch mit Ihnen über diese Angelegenheit sprechen. Ich hatte Ihre Teilnahme an der Unterzeichnungs-Zeremonie erwartet, aber unter diesen Umständen werde ich darauf verzichten. Ziehen Sie sich lieber unauffällig durch die Küche zurück.«
    »Durch die Küche? Aber dort ist es so voll … ich meine …«
    »Etwas Verlust an Kaste kann Ihnen an diesem Punkt auch nicht mehr schaden, Mr. Magnan. Und jetzt gehen Sie bitte, bevor Sie Aufmerksamkeit erregen. Das Abkommen ist noch nicht unterzeichnet.«
    »Das Abkommen …«, stammelte Magnan und versuchte, Zeit zu gewinnen. »Sehr klug, Herr Botschafter. Eine sehr geschickte Lösung.«
    Plötzlich setzte das Orchester ein und spielte eine dröhnende Fanfare.
    Zorn wurde unruhig, das Ohr an der Türscheibe. »Was hat Ihr Freund vor?« fragte er Retief. »Das gefällt mir nicht.«
    »Beruhigen Sie sich, Zorn. Mr. Magnan startet nur einen kleinen Notrettungsversuch seiner Karriere.«
    Die Musik endete mit einem Tusch.
    »… mein Gott!« Botschafter Crodfollers Stimme klang schwach. »Magnan, dafür werden Sie geadelt werden. Gott sei Dank, daß Sie mich noch erreicht haben; Gott sei Dank, daß es noch nicht zu spät ist. Ich werde irgendeine Entschuldigung erfinden. Ich werde sofort ein Telegramm abschicken.«
    »Aber Sie …«
    »Es ist schon gut, Magnan. Sie sind noch rechtzeitig gekommen. Noch zehn Minuten und das Abkommen wäre unterzeichnet gewesen. Die Räder hätten sich in Bewegung gesetzt … und meine Karriere wäre ruiniert worden …«
    Retief fühlte einen Stoß im Rücken. Er drehte sich um.
    »Ihr habt mich hintergangen!« sagte Zorn leise. »Soviel ist also vom Wort eines Diplomaten zu halten!«
    Retief blickte auf den kurzläufigen Nadelstrahler in Zorns Hand.
    »Ihre Politik ist immer noch miserabel, Zorn. Das Bild hat sich nicht geändert. Ihr Coup hat keine Chance.«
    »Sparen Sie sich das. Immer ein Problem zur Zeit.«
    »Magnan hat leider die dumme Angewohnheit, immer zur falschen Zeit den Mund aufzureißen.«
    »Es war mein Glück, daß ich es gehört habe. Es wird also kein Abkommen geben, keine Waffen, keinen fetten Job für Tammy Zorn, eh? Nun, ich kann es ja immer noch mit dem anderen Spiel versuchen. Was habe ich schon noch zu verlieren?«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung seiner Handkante schlug Retief Zorn den Nadelstrahler aus der Hand, der klappernd zu Boden fiel. Retief packte Zorns Arm und drehte ihn auf den Rücken.
    »Die Antwort auf Ihre letzte Frage ist: Ihren Kopf«, sagte Retief.
    »Sie haben keine Chance, Falschspieler«, keuchte Zorn.
    »Shoke wird jeden Augenblick hier sein, Zorn. Sagen Sie ihm, die Sache ist abgeblasen.«
    »Verdrehen Sie meinen Arm nur noch mehr, Mister. Brechen Sie ihn aus der Schulter. Ich werde ihm gar nichts sagen.«
    »Der Spaß ist vorbei, Zorn. Blasen Sie ab, oder ich bringe Sie um.«
    »Ich glaube Ihnen. Aber Sie würden sich nicht lange darüber freuen.«
    »Das ganze Morden wird umsonst sein. Sie sind dann tot, und die Rotuner nehmen Ihren Platz an der Macht ein.«
    »Na und? Wenn ich sterbe, endet die
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