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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne
Autoren: Keith Laumer
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Minuten beim Durchschnittsgriff, je nachdem. Oh, da wäre übrigens noch etwas. Dieser Bleiblock dort oben …« Der Mann deutete auf einen dreißig Zentimeter hohen Würfel, der an einem starken Kabel hing. »Es ist so eingerichtet, daß er dann und wann herunterfällt: Durchschnitt fünf Minuten. Zuerst blinkt ein Warnlicht auf. Sie können den Mechanismus zurückstellen, indem Sie eine weitere Spielmarke einwerfen – oder Sie können den Griff loslassen. Oder Sie gehen das Risiko ein; manchmal ist das Warnlicht nur ein Bluff.«
    Retief blickte auf den massiven Metallblock. »Das würde die Hand eines Spielers ziemlich übel zurichten, wie?«
    »Die letzten beiden Burschen, die zu geizig waren, die Maschine zu füttern, mußten sie sich abnehmen lassen – ihre Arme, meine ich. Das Blei ist schwer.«
    »Ich nehme an, Ihre Maschine hat nicht die Angewohnheit zu blockieren, wie Kippys?«
    Der breitschultrige Mann runzelte die Stirn. »Sie sind ein Fremder«, erwiderte er. »Sie wissen es nicht besser.«
    »Es ist ein faires Spiel, Mister«, rief jemand.
    »Wo kaufe ich meine Marken?«
    Der Mann lächelte. »Ich gebe sie Ihnen. Wieviele?«
    »Eine.«
    »Ungemein spendabel, wie?« bemerkte der Mann verächtlich und reichte ihm eine große Plastikmarke.
    Retief trat zu der Maschine und warf die Marke in den Schlitz.
    »Wenn Sie es sich überlegen sollten«, sagte der Mann, »Sie können noch zurücktreten. Sie verlieren lediglich die Marke, die Sie eingeworfen haben.«
    Retief streckte seinen Arm in die Öffnung und packte den Handgriff. Er war ledergepolstert und füllte seine Hand aus. Er drückte zu. Es klickte, und helle Lichter sprangen an. Die Kugel begann sich leicht zu drehen. Das zehn Zentimeter große Loch auf der oberen Kugelhälfte war deutlich zu sehen.
    »Wenn das Loch jemals in die richtige Lage kommt, wird sich die Kugel rasch leeren«, bemerkte Magnan.
    Plötzlich überflutete grelles weißes Licht den Glaskasten. Ein Raunen durchlief die Menge der Zuschauer.
    »Schnell, werfen Sie eine Marke ein«, rief jemand.
    »Sie haben nur noch zehn Sekunden …«
    »Lassen Sie los!« bat Magnan eindringlich.
    Retief rührte sich nicht, hielt den Griff fest und blickte zu dem Gewicht auf. Der Globus drehte sich jetzt schneller. Dann ging das grelle Licht aus.
    »Ein Bluff!« atmete Magnan erleichtert auf.
    »Das ist riskant, Fremder«, sagte der grauhaarige Mann.
    Die Kugel wirbelte jetzt immer schneller herum, schwang von einer Seite zur anderen. Das Loch schien sich in einer schwankenden Schlinge hin und her zu bewegen, mal tiefer, mal höher, dann wieder tiefer.
    »Bald muß es nach unten kommen«, murmelte Magnan. »Langsamer, Retief, sonst schießt es vorbei.«
    »Je langsamer es geht, desto länger braucht es bis nach unten«, sagte jemand.
    Es knackte und knisterte, und Retief zuckte zusammen. Magnan hörte, wie er scharf die Luft anhielt. Die Kugel wurde langsamer, und Retief schüttelte den Kopf.
    Der Breitschultrige blickte auf ein Meßgerät. »Sie haben diesmal fast einen vollen Schlag erhalten«, stellte er fest.
    Das Loch in der Kugel beschrieb jetzt einen schrägen Bogen.
    »Noch etwas länger«, sagte Magnan.
    »Das ist die beste Geschwindigkeit, die ich je beim Slam Ball gesehen habe«, bemerkte jemand. »Wie lange kann er das noch halten?«
    Magnan sah, daß Retiefs Handknöchel weiß hervortraten. Die Kugel neigte sich weiter, schwang herum, dann hernieder; zwei Marken fielen heraus und klapperten in einen Kasten.
    »Wir haben den Einsatz wieder heraus und noch einen Gewinn«, sagte Magnan. »Lassen Sie uns aufhören.«
    Retief schüttelte den Kopf. Die Kugel rotierte, neigte sich wieder; drei weitere Marken fielen heraus.
    »Jetzt ist sie soweit«, rief jemand.
    »Jetzt muß sie gleich ausspucken«, fügte ein anderer aufgeregt hinzu. »Vorwärts, Mister!«
    »Langsamer«, verlangte Magnan, »damit das Loch nicht zu schnell vorübergleitet.«
    »Schneller«, rief jemand, »bevor der Block Sie erwischt!«
    Das Loch schwang hoch, über die höchste Stelle, dann wieder seitlich herunter, Marken regneten heraus, sechs, sieben, acht …
    »Nächster Durchgang«, rief eine Stimme.
    Das weiße Warnlicht überflutete den Kasten. Die Kugel wirbelte herum, das Loch war oben, kam wieder herunter … eine Marke fiel, noch zwei …
    Retief richtete sich halb auf, biß die Zähne zusammen und drückte den Griff noch stärker zusammen. Funken sprühten, die Kugel verlangsamte die Geschwindigkeit und spuckte
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