Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
überquerte, brachte sich hastig in Sicherheit. „Da ist es!“, rief Kahlee in Andersons rechtes Ohr, als die Säulen vor ihnen auftauchten.
    Anderson drosselte das Tempo und brachte die Maschine vor einem kleinen Laden, in dem religiöser Tand an die Trauernden verkauft wurde, zum Stehen. So schnell sie konnten, rannten Anderson und Kahlee auf die Anlage zu und hofften, noch rechtzeitig einzutreffen.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Gillian hatte den Auftrag erhalten, Leng zu bewachen, und spürte, wie ihre Aufregung zunahm, als die Gruppe das Krematorium betrat. Leng kam als Erster. Seine Hände waren vor dem Bauch zusammengebunden worden, und die Fußfesseln erschwerten ihm das Vorwärtskommen. Gillian hielt sich direkt hinter ihm, gefolgt von Zon. Sie waren zu dritt, so wie es der Unbekannte verlangt hatte. Zon hatte einen biotischen Schild errichtet, der ihnen Schutz bot. Alles in allem fühlte Gillian sich sicher.
    Als sie zwischen zwei Säulen hindurchtraten, erblickten sie eine abwärtsführende Rampe und eine etwa drei Meter hohe Flammensäule, vor der ein Mann stand, der auf jemanden zu warten schien. War das der Unbekannte? Ja! Er entsprach exakt den Beschreibungen, die man ihnen gegeben hatte. Der schützende Schild schimmerte leicht, alle Geräusche waren gedämpft, und die ganze Situation erschien Gillian vollkommen unwirklich, während sie, Leng und Zon weiter auf den Unbekannten zugingen.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Leng saß in der Falle, und er wusste das nur allzu gut. Es war die ungünstigste Situation, in der er sich je befunden hatte. Doch als er Gillian und Zon auf der langen Rampe vorausging, erblickte er den Unbekannten. Einige Meter entfernt standen zwei Koffer. Das Lösegeld! Der Schlüssel zu seiner Freiheit!
    Er wagte kaum, dem, was er da sah, zu trauen. Verschiedene Gefühle stiegen in ihm auf. Zum einen war er aufs Äußerste überrascht. Der Unbekannte ging ein großes Risiko ein, indem er selbst das Geld überbrachte. Zum anderen empfand Leng eine große Dankbarkeit. Es wäre leichter gewesen für den Unbekannten, ja möglicherweise sogar besser, Leng abzuschreiben. Doch nun war er da, stand allein dort und wartete auf Leng und die beiden Biotiker, die das Geld in Empfang nehmen sollten. Es war ein Anblick, den Leng nie vergessen würde.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Sie hatten bereits die Hälfte der Rampe hinter sich gelassen. Bislang war alles reibungslos verlaufen. Gillian wusste, dass sich das jeden Augenblick ändern konnte, und suchte nach Anzeichen dafür, dass der Unbekannte ihnen eine Falle gestellt hatte. Doch er war wie ein Magnet, der ihren Blick immer stärker anzog. Der Abstand zu ihm wurde geringer, und die Sekunden vergingen. Zon würde das Signal geben, sobald sie so nah an das Geld herangekommen waren, dass sie die Koffer ergreifen konnten, die in der Nähe des Unbekannten standen.
    Als sie sich dem Unbekannten bis auf wenige Meter genähert hatten, schienen sich unvermittelt Stahlreifen um Gillians Brust zu legen und langsam enger zu werden. Nur noch gut fünf Meter von Leng entfernt, sagte der Unbekannte: „Hallo, Kai, es freut mich, Sie zu sehen. Und natürlich auch die junge Dame.“
    „Sie haben meinen Vater umgebracht“, sagte Gillian mit monotoner Stimme und sammelte die Energie, die notwendig war, um den Mörder ihres Vaters zu töten.
    „Dein Vater hat sich selbst getötet“, antwortete der Unbekannte. „Aber ich kann nicht leugnen, dass ich eine gewisse Rolle dabei gespielt habe. Es war jedoch für einen guten Zweck, und wir haben viel aus den Experimenten gelernt, die mit ihm angestellt wurden. Mit Hilfe deines Vaters gelang es uns, eine ganze Armee von Graysons herzustellen.“
    Gillian setzte „Aufspalten“ ein. Das Nervensystem des Unbekannten hätte zerfetzt werden und er binnen Sekunden sterben müssen. Doch nichts geschah. Der Unbekannte lächelte grimmig. „Das hatte ich mir gedacht! Dir und deiner Art kann man nicht trauen. Aber unsere Vereinbarung steht. Nehmt das Lösegeld und übergebt mir Leng.“
    Gillian war gleichermaßen verwirrt wie wütend. Der Unbekannte hätte tot sein müssen. Doch noch immer sprach er zu ihr! Zon rief: „Gillian! Tu, was er sagt. Nimm die Koffer!“
    Doch Gillian interessierte sich nicht für die Koffer, sondern löste eine Reihe biotischer Angriffe aus, die eine Wolke aus Müll und Staub aufwirbelten. Eine der drei Meter hohen Statuen, die neben dem Konverter standen, kippte um. Ein Blitz zuckte empor, als das tonnenschwere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher