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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

Titel: Dieser Weg wird kein leichter sein
Autoren: Peter Gerald und Großmann Asamoah
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Endphase der Saison extrem wichtig. Fokussiert bleiben, optimistisch sein, an die eigenen Stärken glauben. Da kommt es auf Kleinigkeiten an, man muss den Druck kennen und ihn vor allem auch aushalten. Kurz und gut, Buyo lieferte eine optimale Stellenbeschreibung für mich! Und so ging ich das Wagnis Fürth ein und hatte das Gefühl, dass ich den für mich besten Weg einschlug.
    Die Erwartungen, die an mich gestellt wurden, waren hoch, als ich in Fürth ankam. Natürlich hatte der Trainer mir bescheinigt, ich sei in einem vernünftigen Zustand, aber wie fit ich wirklich war, würde sich erst auf dem Platz zeigen. Außerdem: Wie würden die jungen Spieler reagieren? Freuten sie sich auf den alten Sack oder waren sie skeptisch und stellten sich die Frage, ob ich meinen Zenit nicht schon überschritten habe.
    Eines spürte ich im Umgang mit meinen neuen Teamkollegen relativ schnell: Für meine Art, immer voranzugehen, erntete ich Respekt. Aber es gab auch Kritiker, die daran zweifelten, dass ich die Mannschaft weiterbringen könnte. In ihrer Ansicht wurden sie umgehend bestätigt: Ich fehlte zwei Wochen wegen eines Muskelfaserrisses. Aber dieses Risiko ist bei mir immer ­gegeben. Ich bin sehr muskulös und mein Spiel lebt nun einmal von der Kraft, die ich mitbringe. So bleibt es nicht aus, dass ab und an Verletzungen auftreten. Außerdem hat meine extrem kräftezehrende Spielweise in den letzten zehn Jahren viel von meinem Gesundheitspotenzial verbraucht und verschlissen. Da merkt man schon hier und da, dass man älter wird. Doch ich kam schnell wieder in Form und führte viele Teamgespräche, gab meine ganz persönlichen Erfahrungen an die Mannschaft weiter. Ich wollte die Begeisterung dafür wecken, dass wir das Unmögliche schaffen können.
    Mit Buyo hatte ich besprochen, dass er mich für ganz bestimmte Spiele einsetzen würde, bei denen ich dann aber auch zeigen müsste, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Dass der Plan aufgehen würde, davon war er überzeugt. Und ich konnte eigentlich schon immer gut mit Druck umgehen.
    Ich bin wieder da
    Kennen Sie das? Sie wissen, dass Sie etwas ganz gut können, nur haben Sie es länger nicht gemacht – und dann schaut Ihnen beim ersten Mal jemand ganz intensiv auf die Finger. So in etwa lässt sich meine Situation beim ersten Spiel für die SpVgg Greuther Fürth am 12. Februar 2012 beschreiben. Es war eigentlich noch gar nicht geplant, dass ich von Anfang an spielen sollte. Aber in der Spitzenpartie gegen Paderborn musste ich von Minute eins an ran. Ich war sehr nervös. Ich habe in meinem Fußballerleben schon viele wichtige Spiele gemacht, aber dieses war besonders. Denn ich wollte allen – mir selbst, dem Verein und meinen Kritikern – beweisen, dass ich schon wieder auf der Höhe war und mithalten konnte. Alle Augen würden auf mir ruhen, das war schon eine große Belastung. Unter diesen Umständen träumst du natürlich davon, dass alles gut geht.
    Wir lagen schnell 0:1 zurück, aber dann wurde mein Traum Wirklichkeit: Ich schoss den Ausgleich und traf danach ein zweites Mal. Wir gewannen 3:1 und ich war überglücklich. Ich hatte der Dreifachbelastung standgehalten und konnte dieser tollen Mannschaft, diesem tollen Trainer und dem tollen Publikum das Vertrauen in mich zurückzahlen. Und die Kritiker, die an mir gezweifelt hatten, waren erst einmal verstummt. Gerald Asamoah – vor Kurzem noch als Fernsehfußballer auf der Couch, jetzt wieder Torschütze! Wieder einmal wurde deutlich: Man kann noch so viel reden, aber den wirklichen Respekt verdient man sich erst auf dem Platz.

    11 Immer engagiert, besonders gerne gegen den BVB – hier im ­Zweikampf mit meinem Nationalmannschaftskollegen Sebastian Kehl
    Stück für Stück wuchs die Liebe zu dieser Erfolgsgeschichte im Frankenland weiter und der Optimismus setzte sich immer weiter durch, auch wenn die Nerven hier und da mal flatterten. Kurz vor Ende der Saison wurde dem Trainer doch in der Tat die Wette angeboten, dass es diesmal wieder nicht klappen würde. Da war Buyo wirklich fertig mit der Welt. Schließlich hatten wir es ja fast geschafft und es gab immer noch ein paar überzeugte Unaufsteigbare! Das machte ihn verrückt. Denn keiner wollte den Erfolg mehr als er und Büskens lebt den Fußball genau wie ich. Zum Glück konnten die Pessimisten den Verlauf der Saison nicht
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