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Dieser graue Geist

Dieser graue Geist

Titel: Dieser graue Geist
Autoren: Heather Jarman
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Begleiter, ein »Technologe« namens Shavoh, sich unter Julians wachsamen Augen in der Krankenstation erholte.
    Je länger die Besprechung dauerte, desto deutlicher wurde Vaughn, wie wenig Optionen sie noch hatten.
    »Abgesehen von Ihrer Welt …«, begann er.
    »Vanìmel«, ergänzte Tlaral. »Dort gibt es Werkstätten, Vorräte – was immer Sie benötigen. Mein Fürst hat mich ermächtigt, Ihrem Schiff und seiner Besatzung unsere volle Gastfreundschaft in Aussicht zu stellen. Er wartet auf Ihre Entscheidung.«
    »Ihnen zufolge haben wir wenig Alternativen«, sagte Vaughn. Die Technologin hatte nahezu darauf bestanden, dass die Defiant ihre Heimat anflog. Dank Dax’ Überprüfung der Sensorlogbücher wusste er, wie viele andere Klasse-M-Welten mit warpfähigen Zivilisationen sich nur wenige Tagesreisen entfernt befanden. Warum dennoch nur Vanìmel für sie in Frage kommen sollte, musste Tlaral ihm noch erklären.
    »Selbstverständlich gibt es andere Welten, die Fremden Hilfe bieten könnten, doch sie liegen weiter entfernt und könnten Sie für Eindringlinge halten und auf Sie schießen.« Sie erhob sich und deutete auf mehrere auf Vaughns Display zu sehende Planetensysteme. »Etwa hier und im Wiiru-System. Aber dort müssen Sie erst einmal hinkommen, ohne wieder einer dieser Waffen ins Netz zu gehen.«
    Bowers, der Tlarals Daten über besagte Netzwaffen auf einem Padd begutachtete, fragte: »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?«
    »Dieser ganze Sektor ist vermint«, gab Tlaral geduldig Auskunft. »Vanìmel und mein Volk, die Yrythny, werden belagert. Deshalb kennen wir die Waffen so gut. Sie sollen uns behindern, machen aber keinen Unterschied zwischen unseren und fremden Schiffen. Lassen Sie sich von den fehlenden Kampfspuren nicht täuschen: Sie befinden sich gerade in einem Kriegsgebiet!«
    Vaughn faltete die Hände und ließ sich die Angaben erneut durch den Kopf gehen. Die Energieüberbrückung, die Tlaral im Maschinenraum eingerichtet hatte, sprach für die Effizienz yrythnyscher Technologie. Selbst Nog war beeindruckt. Sobald der Warpantrieb wieder funktionierte, befand sich die Defiant noch immer Tage von der nächsten fortschrittlichen Zivilisation entfernt. Es gefiel Vaughn nicht, derart eingeschränkte Optionen zu haben, doch Vanìmel schien die beste Chance zu sein. »Wir danken Ihrem Fürst für seine Einladung und nehmen sie gerne an, Tlaral«, entschied er daher. »Sobald wir Vanìmel erreichen, können wir uns Gedanken über die Reparaturen machen.«
    »Unsere Regierung wird Sie nach besten Kräften unterstützen.« Sie klang aufrichtig. »Der Krieg hat uns von unseren Nachbarn isoliert. Ich weiß, wie sehr es meine Führer freuen wird, einen neuen Verbündeten zu haben.«
    Verbündeter , dachte Vaughn, irritiert von ihrer Wortwahl. Vielleicht gehen die Motive dieser Yrythny über den Wunsch, geschwächten Reisenden zu helfen, hinaus. Bleibt die Frage, welche Gegenleistung sie erwarten …

KAPITEL 2

    Bevor Colonel Kira Nerys die Augen öffnete, widerstand sie dem Impuls, gegen die Wand ihres Quartiers zu schlagen oder zu treten. Ein Teil von ihr befürchtete, selbige würde verschwinden, sobald sie die Worte »Computer, Programm beenden« aussprach. Oder dass sie aus ruhelosem Schlaf auf dem gefrorenen Boden Dahkurs aufwachte und erfuhr, dass sie mit Wache halten dran sei. Die weit bessere Alternative bestand darin, dass sie mitten in einem Gespräch mit Odo eingeschlafen war und seine warme, umfließende Gestalt an ihrer spüren würde. Doch nichts davon trat ein.
    Stattdessen lag sie quer in ihrem Bett, ein zerwühltes Laken über den Beinen, die Nase in einem Kissen, und erkannte eines sofort: Welche Realität dies auch sein mochte, es blieb eine, in der sie allein schlief. Die Stille und die Tatsache, dass hier alles nur nach ihr roch, belegten dies unzweifelhaft. Aber vielleicht, nur vielleicht, befand sie sich trotzdem nicht mehr auf der Station, sondern …
    »Ops an Colonel Kira.«
    Oder sie war nach wie vor daheim.
    Daheim? Auf Deep Space 9? Irgendwie weigerte sich ihr Verstand an diesem Morgen, die beiden Begriffe in einen Zusammenhang zu bringen.
    Kira seufzte, schob das Kissen weg und drehte sich um. »Kira hier. Sprechen Sie«, rief sie zur Zimmerdecke und ließ die Schultern kreisen, um ihre Muskeln zu lockern. War da ein Zittern in Ensign Beyers Stimme gewesen? Die kühlsten Köpfe waren mit Vaughn in den Gamma-Quadranten gereist, zurück blieben die nervösen. Kira lernte,
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