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Diesen Cowboy muss ich küssen

Diesen Cowboy muss ich küssen

Titel: Diesen Cowboy muss ich küssen
Autoren: Kristi Gold
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für Ja, obwohl das nicht nötig gewesen wäre. Ihr glücklicher Gesichtsausdruck sagte alles.
    “Gut. Dann lass dich bald mal von deiner Mom herbringen. Möchtest du Pete Auf Wiedersehen sagen?”
    Energisch nickte Callie mit dem Kopf. Will richtete sich auf und setzte seinen Hut wieder auf, holte einen grünen Eimer, stellte ihn umgekehrt auf den Boden vor der Pferdebox und hob Callie darauf.
    Er drehte sich wieder zu Dana. “Nimmt sie hier Reitstunden?”
    “Ich wollte sie gerade anmelden, als sie verschwunden ist.”
    “Oh. Ich dachte, wegen ihrer Reitkleidung hätte sie schon einige Stunden hinter sich.”
    “Sie ist ein wenig geritten. Die Kleidung ist von mir. Callie will sie unbedingt tragen.”
    Will hob die Brauen. “Sie reiten also auch?”
    “Ich hatte mal Reitunterricht, als ich ungefähr in Callies Alter war. Aber das ist schon mehr als zwanzig Jahre her, und ich habe alles längst vergessen.”
    Er musterte sie rasch und lächelte. “Das bezweifle ich.”
    Dana verschränkte die Arme und unterdrückte damit das Bedürfnis, den Saum ihres engen dunkelblauen Rocks herunterzuziehen. Obwohl sie ein schlichtes Kostüm trug, fühlte sie sich unter Wills sinnlichem Blick wie nackt, und ihre Haut glühte, als hätte er sie berührt.
    Augenzwinkernd meinte er: “Das nächste Mal sollten Sie sich vielleicht etwas Bequemeres anziehen. Es wäre doch schade, wenn Sie hier Ihre schönen Sachen ruinieren.”
    Sie überspielte ihre Befangenheit und hob Callies Reitkappe und die Peitsche auf. “Ich werde versuchen, daran zu denken.”
    Immer noch spürte sie seinen Blick. Als sie aufschaute, lehnte er lässig an der Box und hatte die Arme gekreuzt, sodass man gut seine muskulösen Unterarme und die goldblonden Härchen darauf sehen konnte.
    “An welchen Tagen wird Callie zum Reiten kommen?”, fragte er.
    Dana zupfte etwas Heu von der schwarzen Samtkappe. “Donnerstags, falls es klappt.”
    “Wieso sollte es das nicht?”
    Sie sah ihn an. “Callie hat an einem Reitlehrgang in der Schule teilgenommen. Einer der Lehrer hat ihr empfohlen, jetzt im Sommer noch mehr Stunden zu nehmen, weil sie sich wirklich dafür begeistert. Sie ist so … lebhaft, und es scheint sie zu beruhigen. Aber hier gibt es kein Programm für behinderte Kinder, deshalb wird sie den anderen gegenüber im Nachteil sein.”
    Will sah zu Callie, die das Maul des kastanienbraunen Pferdes streichelte, das seinen Kopf ein Stück durch die Eisenstangen schob. “Sie kommt bestimmt gut klar”, erwiderte er. “Und wenn sie lebhaft ist, ist daran doch nichts verkehrt.”
    “Ich möchte, dass sie die Grundlagen des klassischen englischen Reitstils erlernt. Schritt und Trab. Unterrichten Sie auch?”
    “Nein, Ma’am. Ich habe nur einen Teil des Geländes gepachtet, um Pferde für Rodeos zu trainieren.”
    Ein Pferdetrainer. Dana war etwas enttäuscht. Mit einem Reitlehrer, der in der Lage war, sich mit ihr zu verständigen, hätte Callie sofort einen großen Vorteil gehabt. “Arbeiten Sie ausschließlich als Trainer?”
    “Außerdem nehme ich noch an Rodeos teil, Lassowerfen im Team.”
    Auf ihre verständnislose Miene hin erklärte er: “Zwei Cowboys zu Pferd, die einen Stier jagen. Einer wirft ihm das Seil um die Hörner, der andere um die Beine. Dann legt man das Tier flach. Das schnellste Team gewinnt.”
    Dana hätte am liebsten gefragt, weshalb man einem armen Tier so etwas überhaupt antat, sagte dann aber nur: “Klingt interessant.”
    “Eigentlich ist es für die Zuschauer ziemlich langweilig.” Will stieß sich vom Zaun ab, hob Callie vom Eimer und stellte sie neben Dana auf die Füße. “Jetzt geh mal mit deiner Mom, damit ihr dich zum Reiten anmelden könnt.” Er zwickte ihr sanft in die Nase. “Und lauf nicht wieder weg.”
    Dana setzte Callie die Kappe auf und gab ihr die Peitsche zurück. “Vielen Dank, dass Sie auf sie aufgepasst haben, Mr. Baker.”
    “Kein Problem. Und nennen Sie mich doch bitte Will.” Mit der Fingerspitze tippte er sich an den Hutrand. “Bis dann, Mrs. Landry.”
    “Nur Dana bitte.”
    Callie winkte Will zum Abschied und zog sie zum Ausgang.
    Doch Dana wandte sich noch einmal zu ihm um. “Woher können Sie die Gebärdensprache?”
    In Wills dunklen Augen flackerte etwas auf. War es Schmerz oder Traurigkeit? Jedenfalls verschwand sein Lächeln.
    “Von meiner Familie”, erwiderte er, drehte sich um und ging davon.
    Während Callie sie zum Reitplatz zog, kreisten Danas Gedanken um Will Baker
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