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Diese glühende Leidenschaft …

Diese glühende Leidenschaft …

Titel: Diese glühende Leidenschaft …
Autoren: Emily McKay
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ich begreife nicht, warum so viele Männer eingeflogen sind. Die können doch nicht alle hier sein, nur um auf mich achtzugeben.“
    „Natürlich nicht.“ J. D. bekam kaum die Zähne auseinander. „Ich habe die Leute angefordert.“
    „Und warum ist Quinn dann allein unterwegs? Ich meine, warum greift er nicht auf die Männer zurück?“
    Verlegen kratzte er sich im Nacken. „Das will er eben nicht.“
    Darauf lehnte Evie sich erstaunt zurück und kaute nachdenklich auf einem Stückchen Toast. Wahrscheinlich hat Quinn Corbin ausfindig gemacht, dachte sie, und jetzt will er ihn allein zur Strecke bringen. Der Gedanke, dass die beiden wichtigsten Männer in ihrem Leben sich als Jäger und Gejagter begegnen würden, hatte etwas sehr Beunruhigendes für sie.
    Im Vergleich zu Corbin war Quinn größer und kräftiger gebaut. Er brachte etwa zwanzig bis dreißig Kilo mehr auf die Waage. Dennoch machte es eigentlich keinen Sinn, dass er allein unterwegs war.
    „Quinn ist doch kein Draufgänger“, sagte sie laut. „Warum hat er keinen seiner Männer mitgenommen? Sicher, er ist stärker als mein Bruder, und so könnte er ihn sozusagen überreden mitzukommen. Aber darauf kann er sich nicht hundertprozentig verlassen. Ich frage mich, warum Quinn so ein Risiko eingeht. Mein Bruder könnte entkommen.“
    J. D. hatte ihr zwar aufmerksam zugehört, trank jetzt jedoch nur schweigend seinen Kaffee, ohne eine Miene zu verziehen. Evie fand, dass er dabei nicht glücklich aussah.
    Als sie um sich blickte, wurde ihr bewusst, wie nervös die anderen Männer wirkten. Offensichtlich hatten sie sich weniger im Griff als ihr Vorgesetzter. Die Atmosphäre war äußerst gespannt. Evie hatte ähnliche Situationen erlebt, wenn sie beruflich mit der Polizei zusammenarbeiten musste. Vor dem Zugriff herrschte immer große Anspannung.
    Sie durchbohrte J. D. mit ihrem Blick. „Sie wissen doch etwas, das Sie mir nicht erzählen wollen. Was ist es?“
    Keine Antwort. Es kann ja nicht so schlimm sein, beruhigte sie sich selbst. Wenn Corbin etwas passiert wäre, hätte Quinn es mir gesagt. Auf jeden Fall wäre er dann nicht in aller Frühe verschwunden und hätte mich hier mit seinen Männern allein gelassen.
    „Was ist es?“ wiederholte sie. „Heraus mit der Sprache!“
    Schließlich gab J. D. ihrem Drängen nach. „Quinn hat nicht vor, Ihren Bruder zurückzubringen.“
    Unmöglich . Zunächst meinte Evie, sie hätte sich verhört. „Das ist doch lächerlich. Natürlich wird er das tun.“
    „Nein. Er hat nur vor, Ihrem Bruder die Diamanten abzunehmen, aber ihn selbst will er laufen lassen.“
    „Das hat er Ihnen erzählt?“
    „Brauchte er gar nicht.“ J. D. warf Evie einen grollenden Blick zu. „Bevor wir abflogen, hatten wir einen Plan.“ Er trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. „Diamanten sicherstellen, den Burschen fassen und ihn in Texas dem FBI übergeben. Damit wäre allen gedient gewesen.“
    Allen außer Corbin und mir, ging es Evie durch den Kopf. Aber sie ließ ihn weiterreden. „Als wir heute Morgen ankamen, hat Quinn den ganzen Plan umgeworfen.“
    Mehr sagte J. D. nicht, aber das genügte. Es war wohl nicht nur für Evie offensichtlich, dass Quinn seinen Plan geändert hatte, weil sie miteinander geschlafen hatten. Sie konnte es nicht fassen.
    Dann wandte sie sich wieder an J. D. „Was auch immer passiert ist, ich habe nichts damit zu tun.“
    „Aber natürlich haben Sie das“, widersprach er energisch. „Corbin ist Ihr Bruder. Welchen anderen Grund sollte Quinn haben, ihn davonkommen zu lassen?“
    „Das meine ich ja gerade. Quinn kann meinen Bruder nicht entwischen lassen. So etwas macht er einfach nicht.“
    So wie Evie ihn kannte, hatte er ein ausgesprochen starkes Gerechtigkeitsgefühl. Es kam wohl daher, dass er selbst schon in jungen Jahren als Kind eines Alkoholikers allzu oft Opfer von Ungerechtigkeit geworden war. Aber was er als frisch angetrauter Ehemann erlebt hatte, war sicherlich noch schlimmer.
    Sie beugte sich händeringend über den Tisch. „Einen Kriminellen laufen zu lassen – nein, das wäre nicht recht. Quinn sollte so etwas nicht machen.“
    „Aber haben Sie ihn denn nicht darum gebeten?“
    „Absolut nicht“, antwortete sie empört. „Vermuten Sie das etwa? Denken Sie, dass ich Quinn hierher begleitet habe, um ihm seinen Plan auszureden?“ Sie hielt kurz inne und überlegte. „Ach was, Sie glauben wahrscheinlich, ich bin nur mitgekommen, um Quinn abzulenken, damit mein
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