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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
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aufgab.«
    »Mist«, sagte ich. »Ich dachte schon, wir hätten einen Weg gefunden. Aber uns fehlt das Anordnungsmuster.«
    »Und die Steine«, bemerkte Kennard.
    Ich lachte. »Wir haben Steine. Mehr als einen vollen Satz, fünfundzwanzig Stück. Ein Geschenk des Sergeanten.«
    Kennard pfiff leise durch die Zähne. »Er hat sie unter Verschluss gehalten? Kein Wunder, dass Balthasar hier gefangen war. Aber Ihr braucht immer noch ein Tor.«
    »Eberhard fand unter dem Innenhof eine Halle. Dort befindet sich ein solches Tor. Wenigstens denke ich, dass es eins ist, es entspricht Eurer Beschreibung. Ein goldenes Band, gut zwei Daumen breit, ausgelegt in der Form eines Achtecks.«
    »Wie groß ist es?«, fragte Kennard.
    Ich sah Leandra fragend an. Sie hatte sich das Achteck näher angesehen. »Bestimmt zwanzig Fuß im Durchmesser«, sagte sie.
    »Dann ist es ein Tor, das für Fracht bestimmt ist. Die Steine, habt Ihr sie dabei?«
    Ich zögerte einen Moment, dann zog ich den Beutel hervor, entnahm ihm einen der Steine und hielt ihn hoch. Er war blutrot und funkelte trotz des trüben Lichts, als ob er eine Flamme in sich barg. Allein durch seine Größe war er von unschätzbarem Wert, doch als Schlüssel zu magischen Toren gänzlich unbezahlbar.
    Kennard musterte ihn kurz und nickte dann. »Das sind Steine für ein kleineres Tor. Die Steine der Frachttore waren größer, fast faustgroß. Ich fürchte, Ihr müsst für diese erst ein passendes Tor finden.«
    »Faustgroß?«, fragte ich überrascht. »Wo gibt es denn solche Steine?«
    »Es heißt, er habe sie erschaffen«, antwortete Kennard. »Wie dem auch sei, Ihr braucht die richtigen Steine.«
    »Und das Muster«, sagte Zokora. Sie funkelte Kennard herausfordernd an.
    »Ihr traut niemandem, nicht wahr?«, fragte Kennard.
    »Zumindest niemandem, der mir achtlos die Erfüllung meines größten Wunsches prophezeit. Du bist mir immer noch eine Erklärung schuldig.«
    Vor wenigen Tagen hatte Kennard der dunklen Elfe fast nebenbei die Geburt von Zwillingstöchtern vorausgesagt, für Dunkelelfen ein Zeichen von besonderer Gunst ihrer Götter.
    »Nein, bin ich nicht.« Kennard hob sein Kinn und sah Zokora eisig an. »Nehmt es als ein Geschenk. Sofern Ihr auf Euch achtet, werdet Ihr in zweiundzwanzig Monden Mutter zweier Töchter werden. Und wählen müssen. Zwischen Euch, Euren Töchtern und Eurem Volk.«
    Zokora sah ihn eine Weile an. Es schien mir, als gingen Blitze zwischen diesen Augenpaaren hin und her. Überraschenderweise war es Zokora, die zuerst den Blick senkte.
    Kennard wandte sich wieder mir zu. »Der Sergeant gab Euch mehr als die Steine. In seinem Logbuch vermerkte er drei Anordnungsmöglichkeiten und auch einen Hinweis auf den Ort, wo Ihr das Tor finden könnt.«
    Ich erinnerte mich wieder an das geisterhafte Zusammentreffen mit den Soldaten des Ersten Horns. Der Sergeant hatte von mir Besitz ergriffen, und meine eigenen Hände hatten das Logbuch von seinem gefrorenen Körper genommen. Seitdem trug ich es stets bei mir, auch wenn ich es nicht lesen konnte. Es war in einem Code geschrieben. Aber Kennard verstand die Schrift und den Code.
    Auch wenn es mir gegen den Strich ging, Holgar hatte in gewisser Weise recht. Solange ich Kennard nicht vertrauen musste, konnte es mir zwar einerlei sein, doch es gab durchaus die eine oder andere offene Frage zu ihm. Wie war er wirklich zum Hammerkopf gekommen? Ich war mit an der Tür gewesen, als ihm Eberhard, der Wirt, Einlass gewährte. Außer einer dünnen Frostschicht auf seiner Kleidung wies nichts darauf hin, dass er sich tagelang zu Fuß durch den Schnee gekämpft haben sollte. Und wenn er auch – bis auf seine Prophezeiung zu Zokoras ungeborenen Kindern – bisher noch kein einziges Mal magisches Talent gezeigt hatte, war ich mir dennoch sicher, dass er mehr war als ein einfacher Geschichtenerzähler oder Gelehrter.
    »Ist das alles, was du uns über die Tore sagen kannst?«, fragte Zokora.
    Kennard sah sie an, und wieder spielte dieses leichte Lächeln um seine Mundwinkel. Er nickte.
    Zokora ging in einer einzigen schattenhaften Bewegung auf. Ich sah den Stahl ihres Schwertes glitzern, als sie Kennard ansprang, dann ertönte ein Stakkato von metallenen Schlägen auf hartem Holz.
    Ich wusste nicht, was beeindruckender war, die Schwertarbeit der Dunkelelfe, die ich bislang nicht hatte studieren können, oder die scheinbar gelassenen Doppelkreise, welche die Enden von Kennards Stock beschrieben.
    Leandra und ich tauschten
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